Quelle: eKapija | Montag, 24.09.2012.| 16:29
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Ladislav Tomasevic, Generaldirektor von "EFG Property Services" - In Belgrad fehlen noch mindestens zwei Einkaufszentren

(Ladislav Tomasevic

Im Moment, wenn immer mehr Einzelhandelsgeschäfte geschlossen werden und die Kaufkraft immer schwächer wird, kündigt man den Bau von noch einigen Einkaufszentren in Belgrad an. Ist das wirklich notwendig, wie schwer ist es heute, ein Ladenlokal zu vermieten und wie war das früher, und können wir noch einige große Marken anziehen - alles das haben wir Ladislav Tomasevic, Generaldirektor von "EFG Property Services" gefragt.

Die Tochtergesellschaft der Eurobank Gruppe vermietete den größten Teil der Ladenlokale in Einkaufszentren in Serbien und sie waren auch Alleinvermittler für Zentren "Immocentar", "Usce Shopping Center", "Kragujevac Plaza", "Forum" in Nis ... "EFG Property Services" war, außerdem, für die Vermietung von Gewerberäumen in zahlreichen Einkaufszentren verantwortlich.

eKapija: Wie sieht die Situation im Sektor der Einkaufszentren aus? Wie schwer ist heute, ein Ladenlokal zu vermieten - im Vergleich zur Zeit vor der Wirtschaftskrise?

- Es ist nicht so schwer ein Einkaufszentrum zu vermieten, aber man braucht ein Konzept, das funktionieren kann. Ladenlokale werden üblich auf eine Laufzeit von 5 Jahren vermietet, und der Mietvertrag lässt um den gleichen Zeitraum verlängern. Obwohl wir uns durch entsprechende Vertragsklausel maximal schutzen, ist es nicht ausgeschlossen, dass Mieter wegen immer schwerer Geschäfts- und Marktbedingungen das gemietete Lokal verlassen.

Die ersten Einkaufszentren in Serbien waren ziemlich klein. Das erste war "Mercator" in Neu Belgrad, und meiner Meinung nach, ein erfolgreich umgesetztes Projekt - in Hinsicht darauf, dass viele Faktoren übereinstimmten. Das nächste Einkaufszentrum, das wir vermietet haben, war "Immo centar". Dank seinem sehr schönen Konzept (10.000 m2) haben wir es problemlos vor der Eröffnung vermietet. Und dann kam, das bisher erfolgreichste, Einkaufszentrum "Usce" - auch sehr schnell vermietet.

Alle Einkaufszentren, die wir vermittelt haben, waren über 90% vermietet am Tag der Eröffnung. "Usce" ist ein besonderes Einkaufszentrum, auf einem äußerst guten Standort, eröffnet im bestmöglichen Moment für den Einzelhandel. Wir hatten damals Problem damit, richtige Mieter zu wählen. Jeder Mieter musste sich detailhaft präsentieren, wir haben seine Geschäftstätigkeit und Finanzen in den vergangenen Jahren prüfen lassen u.Ä. Heute ist so etwas fast unmöglich, vor allem wenn es um den damaligen Marktpreis geht.

eKapija: Wie tief sind Mietkosten im Vergleich zu 2008 als Referenzjahr gefallen?

- Um 30% sicher. Der Preisrückgang war sehr stark. Heute ist es sehr schwer einen Geschäftsplan für die Eröffnung eines Einkaufszentrums zu entwerfen. Die Investitionen sind auf dem gleichen Niveau geblieben, aber die Erträge aus Kapitalanlagen haben sich verändert. Mietpreise sind das größte Problem heute, wir mussten die Einstellung zu Kunden verändern. Jeder gebotene Preis ist initial zu hoch. Heutige Mieter sind auch viel erfahrener als früher, so dass wir mehr Zeit für die Realisierung eines Vertrags benötigen.

eKapija: Gibt es immer mehr Einzelhändler, die gemietete Ladenlokale verlassen? Wie groß ist ihr Anteil?

- Ja, natürlich. Der Einzelhandel ist von der Krise tief betroffen. Insbesondere im Sommer. Der September hat auch sehr schlecht angefangen. Es ist interessant, das Extreme, also jene die sehr billig und sehr teuer sind, sehr gute Umsätze machen.

eKapija: In Hinsicht auf die Krise und den Konjunkturrückgang gibt es Raum und Bedarf für neue Einkaufszentren in Belgrad?

- Es gibt, natürlich. Es wäre aber auch nicht gut, dass wir in fünf Jahren das gleiche Problem wie Zagreb haben, das man mit Einkaufszentren überfüllt hat. Wenn wir alle pessimistische betrachten und nichts Neues eröffnen, können wir nicht Schritt mit anderen halten. Ich glaube, dass eine Stadt mit fast 2 Mio. Einwohnern wie Belgrad noch mindestens zwei Einkaufszentren benötigt, aber strategisch positioniert, an Standorten wie "Visnjicka Plaza" im Viertel Karaburma. Eines von ihnen ist sicher "Delta planet" auf dem Platz Autokomanda, das größte in der Region. Es wird sicher eine rekordhohe Anzahl der Besucher anziehen. Wir sprechen über neue Arbeitsplätze, neue Mieter...

Jelena Đelić

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