OMV und Gazprom unterzeichnen Vertrag über South Stream
OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss und Gazprom-Chef Alexej Miller haben in Wien den Bau des österreichischen Abschnitts der Gaspipeline South Stream vertraglich fixiert, die ab 2017 russisches Gas bis nach Österreich bringen soll. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte im Rahmen des Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Österreich. Auch die Pipeline selbst ist wegen des Ukraine-Konflikts derzeit sehr umstritten. Während die EU-Kommission das Projekt aus politischen Gründen auf Eis legen möchte und das auf russisches Gas angewiesene Bulgarien den Bau vorerst gestoppt hat, hält die unbeirrt OMV an dem Projekt, mit dem die unsichere Verbindung über die Ukraine umgangen werden soll.
"Es handelt sich um eine Investition in die Sicherheit der Energieversorgung Europas", sagte OMV-Chef Roiss in einer ersten Stellungnahme.
Es gebe zum Gas keine Alternative, Atomkraft komme für Österreich nicht in Frage und Windräder würden nicht ausreichen, um Gas zu ersetzen. "Wir brauchen das Gas in Österreich für 900.000 Haushalte, die mit Gas heizen. Wir brauchen dieses Gas für unsere Industrie, und wir als OMV haben die Verpflichtung, ein verlässlicher Lieferant für unsere Kunden zu sein", sagte Roiss. "Uns muss klar sein, dass Europa russisches Gas braucht. Europa wird künftig mehr russisches Gas brauchen als heute, denn die Produktion des eigenen Gases in Europa geht zurück." Gazprom habe sich in den vergangenen 50 Jahren als verlässlicher Lieferant erwiesen und es sei wichtig, "auf weitere 50 Jahre langfristig aufzubauen".
Rechtlich argumentiert Brüssel damit, dass es nach den EU-Regeln unzulässig sei, dass die Gazprom als Erdgaslieferant auch den Zugang zur Pipeline kontrolliert. OMV-Chef Roiss sieht das anders: "South Stream wird dem Europäischen Recht voll entsprechen", betonte er.