Notare übernehmen Immobilienverträge ab dem 1. September - Notare sollten Missbrauch im Immobilienhandel verhindern

Wenn Sie in diesem Herbst einen Immobilienkaufvertrag begläubigen wollen, müssen sie sich an den zuständigen Notar wenden.

Serbien führt am ersten Septembertag dieses Jahres, als letztes Staat in Evropa, Notariate in sein Rechtssystem ein. Die Anwendung des Gesetzes über Notare sollte nicht mehr verschoben werden, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija" im Justizministerium.

Notare sollten ihre Tätigkeit allmählich aufnehmen. Sie sollten zunächst ausschließlich für die Begläubigung von Immobilienkaufverträgen zuständig sein. Dass wird das Gerichtssystem ziemlich entlasten und zugleich eine effizientere Kontrolle des Immobiienhandels ermöglichen.

Gerichte waren bisher nur für die Begläubigung der Unterschriften auf Kaufverträgen zuständig, während Notare Vertragsentwurfe selbst erstellen werden, erklärt Dejan Đurđević, Professor an der Belgrader Fakultät für Rechtswissenschaft für das Wirtschaftsportal "eKapija".

- Das Stempel des Gerichts war bisher nur Garantie dafür, dass ein Vertrag von einer bestimmten Person unterzeichnet worden ist. Niemand hat den Inhalt des Vertrags geprüft. Im Unterschied zu Justizbeamten erstellen Notare Immobilienkaufverträge selbst und kontrollieren den Inhalt, die Form und Gültigkeit solcher Verträge. Wenn sie merken, das eine Bestimmung ungültig ist oder zum Rechtstreit führen könnte, sind sie verpflichtet, Kunden davor zu warnen. Sie können auch diese Warnung in den Vertragsentwurf einzutragen oder sogar die Erstellugn solches Vertrags abzulehnen. Auf diese Weise sollten Rechtsstreite und Missbräuche im Immobilienhandel und vor allem der mehrfache Verkauf von Wohnungen verhindert werden.

Das Gesetz über Notare ermöglicht, dass sich Käufer und Verkäufr beim Abschluss eines Kaufvertrags über die Einzahlung des Preises auf ein Notaranderkonto einigen.

- Es handelt sich um ein treuhänderisch verwaltetes Girokonto. Der Verwalter des Kontos führt es in eigenem Namen (auf den Namen des Verwalters) für eine andere Person oder Personengemeinschaft. Beim Immobilienkauf führt der Notar das Notaranderkonto für den Käufer und der Verkäufer der Immobilie. Das Geld wird dem Verkäufer ausgezahlt, erst wenn der Käufer als neuer Immobilienbesitzer in das Grundbuch eingetragen wird. Auf diese Weise werden beide Seiten geschützt - dem Verkäufer wird die Auszahlung der ganzen Summe, und dem Käufer die Eintragung ins Grundbuch garantiert - unterstreicht der Gast von "eKapija".

Seit der Einführung des Notaramtes vor 7 Jahren nahm die Anzahl der ins Grundbuch eingetragenen Immobilien um 300% zu, sagte Sefedin Suljević, Mitglied der Notarkammer Bosnien und Herzegowina an der Präsentation des Systems in der Belgrader GIZ. Đurđević ist überzeugt davon, dass das Notaramt ein höheres Maß an Rechtsschutz im Immobilienhandel ermöglichen, und zugleich nicht zur Erhöhung der Immobilienpreise führen wird.

- Sogar wenn jemand beim Vertragsabschluss eine höhere Gebühr beim Notar zahlen muss, wird ihm dieses Amt die Kosten für Rechtsanwälte und Gerichtsverfahren ersparen wird.

Alle Immobilienkauf- und Hypothekarverträge können ab dem zweiten Halbjahr 2014 ausschließlich beim zuständigen Notar abgeschlossen werden - zuständig für das Territorium, auf dem sich die Immobilie befindet, sieht das Gesetz vor.

Ivana Bezarević