Autogas wird immer teuerer in Serbien - Ab dem neuen Jahr 90 Dinar/Liter?

Autogas wird immer teuerer in Serbien. In nur vier Monaten dieses Jahres stiegen die Preise für Autogas fast um 20 Dinar.

Öl- und Kraftstoffhändler behaupten, dass höhere Preise für Flüssiggaskraftstoff in der Wintersaison etwas Normales darstellen, aber Fahrer sind erschöpft von den kontinuierlichen Preissteigerungen. Die Preise stiegen vor dem Winter auch in den vergangenen Jahren, aber die Tatsache, dass man Anfang September weniger als 70 Dinar und heute 88 Dinar für ein Liter Autogas zahlt, spricht für sich selbst. Entlang der Autobahn von Belgrad bis Čačak konnte man Preisschilder mit 87, 85,9, 87,4, 87,9 u.a. sehen.

Und wer ist schuld daran? Mineralölunternehmen, glauben die meisten Fahrer - der Staat, behaupten die Hersteller.

- Es ist richtig, dass der saisonale Preishöhepunkt in diesem Jahr etwa höher ist. Die Preise werden aber aufgrund der Nachfrage und des Angebots gebildet. Serbien ist zum größten Teil importabhängig und deshalb sehr empfindlich auf Veränderungen in der Region. Und die Nachfrage nach diesem Kraftstoff ist momentan rekordhoh. Der Markt ist lebendig und unberechenbar, und es gibt zahlreiche Faktoren, die diese Veränderungen beinflussen. Es reicht z.B. aus, dass eine Produktionsanlage in Russland oder Rumänien die Produktion einstellt, und die Preise werden in der ganzen Region explodieren - erzählt Tomislav Mićović, Generalsekretär des Ölhändlerverbandes Serbien in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

Eine Analyse der Großhandelspreise für Autogas im Dezember 2014 im Vergleich zu Preisen im Dezember 2013 zeigt, dass man jetzt Autogas für 145,8 Dinar/kg kauft, und die gleiche Menge vor 12 Monaten 147 Dinar zahlte (Autogas wird im Großhandel nach Kilogramm, und im Einzelhandel nach Liter verkauf. Ein Kilogramm ist etwa 1,8 Liter). Das bedeutet, dass die neusten Preissteigerungen im Einzelhandel entstanden sind.

Unser Gast wollte die Höhe der Handelsspannen nicht kommentieren, erinnerte nur daran, dass sie im freien Wettbewerb geregelt werden und behauptet, dass serbische Verbraucher in diesem Bereich geschützt sind sowie dass Einzelhändler für die neuesten Preissteigerungen nur wenig verantwortlich sind.

- Verbrauchern in Serbien haben eine ziemlich große Auswahl, wenn es um Kraftstoffanbieter geht. Alle Händler möchten den Absatz steigen und verringern deshalb ihre Preise maximal. So hohe Preise sind auch nicht in ihrem Interesse, weil sie die Nachfrage verringern.

Auf die Frage, ob und in welchem Maß die Nachfrage nach Autogas in Serbien wegen dieser Preissteigerungen zurückgegangen ist, antwortet er, dass solche Informationen am Ende jedes Quartals veröffentlicht werden.

(FotoIvana Vuksa)

Den größten Einfluss auf Preisentwicklungen in diesem Bereich hat der Staat, der diesen Kraftstoff immer wettbewerbsunfähiger macht, glauben Ölhändler. Der Staat hat zunächst im November 2012 die Berechnungsmethode für die Kraftsteuer verändert, dann eine Verbrauchssteuer auf Gas in Gasflaschen eingeführt.

Der Staat beteiligt sich mit 31,5% am Einzelhandelspreis, und das ist der höchste Prozentsatz in der Region, sagt unser Gast. Das abgeänderte Gesetz über Verbrauchssteuer, die am 1. Januar 2014 in Kraft tritt, wird diesen Prozentsatz erhöhen. Händler sind nur Vermitteler.

So hohe Kraftstoffsteuer hat noch nur Ungern - 30% für Autogas. Dieser Prozentsatz ist in anderen Ländern viel geringer - 20,3% in Kroatien, 28,7% in Slowenien, und nur 12,8% in Bosnien und Herzegowina.

Die Verbrauchssteuer wird am 1. Januar 2014 von 30 auf 35 Dinar/kg Autogas bzw. um 2,7 Dinar pro Liter steigen. Diese Preissteigerung bringt mit sich die Erhöhung der Mehrwertsteuer (20%). Das könnte zu einer Erhöhung um 3,24 Dinar/l im Einzelhandel führen. Wird Autogas über die Marke von 90 Dinar steigen?

Heiße Saison

Autogaspreise sind saisonal bedingt. Im Unterschied zu anderen Kraftstoffen nimmt er vor dem Winter zu, und geht im Frühling zurück, erklärt unser Gast.

In Hinischt auf die angekündigte Erhöhung der Kraftstoffsteuer, haben wir keinen Grund dafür, optimistisch zu sein.

- Wir stehen vor neuen Preissteigerungen. Die Preise werden im Frühling sicher fallen, im Vergleich zu Preis im Januar 2014 - glaubt unser Gast.

Die Preisexplosion wird nicht 2014 stoppen. Die nächste Erhöhung der Kraftstoffsteuer - um 5 Dinar/kg Autogas - wird am 1. Januar 2015 erwartet. Und was ist mit anderen Faktoren - was werden Hersteller inzwischen tun, wie werden sich Erdölpreise weltweit entwickeln, was ist mit dem Wechselkurs...

M.S.