Claes Gotthold, CEO von Veolia Transport Serbien - "Lasta" ist hoch verschuldet
(Claes Gotthold)
Der Nahverkehrsanbieter Veolia Transport Litas erwarb 12 neue von Ikarbus gebaute Busse. Auf dem Hippodrom in Požarevac wurde deshalb das fünfjährige Jubiläum nach der Übernahme des serbischen Verkehrsbetriebs "Litas" seitens der international tätigen Nahverkehrsanbieter Veolia Verkehr gefeiert.
Im Rahmen des ersten, fünfjährigen Investitionszyklus wurden 73 neue Busse erworben, so dass man momentan über 220 Busse verfügt. Bisherigen Investitionen im Wert von 14 Mio. Euro sollte eine neue von 3 Mio. Euro in den Erwerb von 25 "Neobus"-Bussen für den Verkehr in Belgrad angeschlossen werden.
- Alle erworbenen Busse sind im Einklang mit europäischen und internationalen Umweltschutznormen. Sie sind mit EURO-4- und EURO-5-Motoren versehen, die Abgassemission und Lärmbelastung auf das Minimum reduzieren und Passagieren die maximale Sicherheit und Bequemlichkeit garantieren. Neue Busse und andere Investitionen beweisen, dass Veolia Verkehr ein seröser Investor ist, von dem allle profitieren - von Passagieren, die sicher und bequemlicher befördert werden, über unsere Belegschaft und ihre Familien bis einheimische Bus-Hersteler, die uns mit neuen Bussen versorgen. Neue und effizientere Verkehrsverbindungen garantieren die schnellere Entwicklung der Region Braničevo - betont Claes Gotthold, cEO von "Veolia Transport Serbien" in einem Gespräch für das Wirtschaftsportal "eKapija".
eKapija: Plant ihr vielleicht noch eine Übernahme in Serbien nach Verkehrsbetrieben "Litas" und "Luv Braća Šarac"?
- Nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise haben wir auf neue Übernahmen verzichtet. Die wirtschaftliche Situatin verbessert sich aber allmählich, so dass wir den Erwerb neuer Transportunternehmen überlegen können. Ich kann euch nichts Präziseres sage, wen und wann wir ihn übernehmen werden, aber so etwas sollte in diesem oder im nächsten Jahr stattfinden.
eKapija: Seid euch noch immer interessiert an der Übernahme von "Severtrans" in Subotica?
- Alles hängt von den Ausschreibungsbedingungen ab. Der letzte Privatisierungsversuch 2007 endete erfolglos, aber wir sind noch immer interessiert. "Severtrans" gehört sicher zu unserer Liste.
eKapija: Warum ist die Privatisierung des Verkehrsbetrieb "Lasta" gescheitert?
- "Lasta" ist einer der wichtigsten Verkehrsanbieter in Serbien. Es handelt sich um staatliches Unternehmen mit einer äußerst komplexen Struktur. "Lasta" ist sehr attraktiv, aber genauso wie die Fluggesellschaft "Jat" hoch verschuldet - und das ist der Hauptgrund, warum Investitionen in dieses Unternehmen momentan nicht infrage kommen.
eKapija: Seid ihr zufrieden als Nahverkehrsanbieter in Belgrad? Gibt es hier Platz für Verbesserungen und wie?
- Wir möchten unsere Dienstleistungen auch in Belgrad bieten und haben deshalb 3 Mio. Euro in den Erwerb von 25 Busse investiert. Sie werden bereits im August dieses Jahres auf Belgrader Straßen erschenen. Belgrad ist äußerst profitabler Markt und wir sind entschieden, dort präsent zu sein.
eKapija: Wie finden Sie die unlängst verabschiedeten Abänderungen des Gesetzes über Straßenverkehr? Wie werden sie sich auf ihre Tätigkeit auswirken?
- Das Gesetz sollte Serbien an in der EU angewandten Normen annährn. Wir hoffen, auf die spürliche Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Anwendung des Gesetzes und das ist eine von unseren Prioritäten. Die Abänderungen des Gesetzes haben, andererseits, die Betriebskosten erhöht, weil wir zusätzliche Arbeiskräfte einstellen musste. Der Gesetzgeber hat diesmal präzise Fahr- und Erholungszeiten für Fahrer vorgeschrieben.
eKapija: Plant ihr den Erwerb von Bussen mit Erdgasantrieb?
- Nein. Busse mit Erdgasantrieb erhöhen, leider, die Betriebskosten. Man muss nicht nur in neue Busse, sondern auch in die Infrastruktur für sie investieren. Sie haben uns als nicht besonders vorteilhafter im Vergleich zu Bussen mit EURO-5-Motoren erschienen. Wir haben uns deshalb für andere Busse entschieden.
eKapija: Wie sehen eure bisherige geschäftliche Ergebnisse aus?
- Wir sind sehr zufrieden. Seit dem Einstieg in den serbischen Markt haben wir 14 Mio. Euro investiert, neue Sicherheits- und Umweltschutznormen eingeführt und mehr als 500 Arbeitskräfte engagiert. Wir haben dadurch zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beigetragen. Wir kauften 73 neue Busse von einheimischen Herstellern. Während der Krise haben wir nocht besonders profitiert, aber wir haben auch keine Verlusteverbucht. Unser Umsatz hat im Vorjahr 12 Mio. Euro erreicht und wir erwarten seine Erhöhung in diesem Jahr.
M.D.