Hoffnung auf Impfung mit Killer-T-Zellen gegen Krebs
Mit einer personalisierten Impfung haben Mediziner das Immunsystem von Melanom-Patienten auf ihren Tumor abgerichtet. Die therapeutischen Impfstoffe lösten eine massive Immunreaktion gegen Tumorbestandteile aus und wurden von den drei Patienten gut vertragen, schreiben die Forscher um Beatriz Carreno von der Washington University School of Medicine in St. Louis (US-Staat Missouri) über erste Zwischenergebnisse.
Die derzeit laufende Phase-1-Studie soll zunächst nur die Sicherheit des Verfahrens und die Reaktion der Körperabwehr prüfen. Forscher stufen sie jedoch als Machbarkeitsnachweis, "proof of principle", ein. "Die personalisierten Immuntherapien, die auf individuelle Tumorveränderungen abzielen, könnten in naher Zukunft möglich werden", schreiben sie in der Zeitschrift "Science".
Es gibt schon diverse Ansätze, Krebs mit Immuntherapien zu bekämpfen. Sie beruhen generell darauf, das Immunsystem von Patienten gegen Tumore einzusetzen. Die Forscher um Carreno testeten nun ein spezielles Impfverfahren an drei Patienten mit fortgeschrittenem schwarzen Hautkrebs, Melanom, deren Krebszellen die Lymphknoten erreicht hatten. Sie schneiderten die Therapie dabei exakt auf den individuellen Tumor der einzelnen Patienten zu. Nach Entfernung der Primärtumore sequenzierten sie deren Genome auf Mutationen, die für den jeweiligen Hautkrebs typisch waren.
Für die Impfung wählten sie jene sieben Proteine, von denen sie eine besonders starke Immunreaktion erwarteten. Diese kombinierten sie mit besonderen Zellen des Immunsystems. Nach insgesamt drei Impfungen untersuchten sie das Blut der Patienten wöchentlich auf die Reaktion der Körperabwehr. Die Impfungen stimulierten bei jedem Patienten eine individuelle Reaktion von T-Zellen verschiedener Gruppen. Nach vier Monaten fanden die Mediziner keine Nebenwirkungen.