Mit dem Schiff ins 6. Millennium v.Chr. - Lepenski vir bekommt Marina an der Donau
(Künftige Marina und Besucherzentrum)
Schon in diesem Jahr könnte die weltbekannte archäologische Fundstätte an der Donau "Lepenski vir" mit dem Schiff erreichbar werden. Auf einem Standort, nur 400 m von der Ausgrabungsstätte entfernt, sollten ein Besucherzentrum und eine Marina für Passagierschiffe gebaut werden, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija" von Siniša Temerinski aus dem Denkmalsschutzamt der Republik Serbien. Großes Interesse für die Realisierung der Investition an der rechten Donauufer zeigen die Gemeinde Majdanpek und ihre Touristische Organisation, die durch Eröffnung des Museums "Lepenski vir" neue Besucher anlocken wollen - insbesondere jene, die das Donaugebiet mit Schiff bereisen. 600 solche Schiffe fahren jedes Jahres an "Lepenski vir" vorbei.
- In unserer Marina können sowohl internationale Passagierschiffe als auch Motor- und Segelyachten angelegt werden. Das Projekt sieht ein Schiff 120 m lang, 15 m breit und 10 m hoch, mit maximal 4.000 BRT und einem Tiefgang von höchstens 4,5 m. Gleichzeitig können hier bis 20 Yachten und Boote (max. 15 m lang) angelegt werden - erklärte Temerinski. Der Standort ist momentan nur mit kleinen Fischerbooten erreichbar, fügte er hinzu.
(Siniša Temerinski)
Geplant sind Schwimmstege aus armiertem Beton, ferner Hafendamm 1 aus vier Schwimmkörpern, parallel zur Donau und 50 m lang und Hafendamm 2, senkrecht zur Nr. 1, aus zwei Schwimmstegen. Schwimmstege sollten miteinander verbunden werden.
- Schwimmstege und Ufer sollen mit einer Brücke verbunden werden. Die Uferbefestigung soll aus Stein gebaut werden. Ein typisches Haus aus dieser Gegend soll als Kontrollpunkt dienen. Alle elektrischen anlagen und Wasserleitungen, die nach Anlegestellen führen, sollen von hier kontrolliert werden. Ein Gehweg führt von dort an bis Besucherzentrum und Ausgrabungsstätte - erklärte Temerinski.
Das Projekt wurde im Denkmalsschutzamt der Republik Serbien in Belgrad erstellt, von Diplomingenieuren Siniša Temerinski, Rade Lašić, Nataša Živanović und Nikola Čiča. Man hat dabei mit der Touristischen Organisation der Gemeinde Majdanpek und ihrer Leiterin Vesna Vandić zusammengearbeitet. Die Realisieurng des Projekts sollte 120 Mio. Dinar kosten. Als Investoren erscheinen die Gemeinde Majdanpek und die Regionalagentur für Entwicklung Ostserbiens - RARIS.
- Jede Investition in der Umgebung einer so wichtigen archäologischen Fundstätte wie "Lepenski vir" stellt eine große Herausforderung für Projektanten dar, weil jede Veränderung oder Neuigkeit nur im Einklang mit Gesetzen über Kulturgüter, Umweltschutz und Nationalparks, Raumentwicklungsplan für den Nationalpark Đerdap, Masterplan für Reiseziel "Donje Podunavlje", Regulierungsplan für "Lepenski vir" und anderen Vorschriften eingeführt werden darf - erzählte Tenerinski.
Fundstätte unter Dach
(Stahlkonstruktion)
Bis Ende des Jahres soll die bekannte mittel- und jugendsteinzeitliche Fundstätte endlich überdacht werden. Eine Stahlkonstruktion mit durchsichtigen, unzerstörbaren Lexan-Platten wird künftig alles, was hier seit 1966 ausgegraben worden ist, schützen und eine improvisierte Überdach aus Salonit schließlich ersetzen.
Lepenski Vir ist eine mittel- und jungsteinzeitliche archäologische Fundstätte auf dem Gebiet der serbischen Gemeinde Majdanpek am Eisernen Tor an der Donau. Erste Siedlungsspuren beginnen etwa 7000 v. Chr., ihren Höhepunkt erreichte die Siedlungstätigkeit etwa 5300 v. Chr. bis 4800 v. Chr. Erste Ausgrabungen fanden im Jahr 1965 statt, allerdings wurde die Bedeutung erst 1967 erkannt, als man die ersten, damals als mittelsteinzeitlich identifizierten Skulpturen entdeckte. Die Ausgrabungen wurden 1971 mit der Verlagerung auf ein etwa 30 Meter höheres Niveau beendet, um die Überflutung durch den zu dieser gebauten Donau-Staudamms Eisernes Tor I zu verhindern. Den Hauptbeitrag bei der Erforschung der Fundstätte lieferte der Professor der Universität Belgrad Dragoslav Srejović.