Sergei Polonski kündigt Konkurs an
Wer es in Russland nicht zum Milliardär schaffe, sei ein Versager - mit dieser Bemerkung machte der Baumagnat Sergei Polonski noch im vergangenen Jahr Schlagzeilen. Doch nun musste er reumütig einräumen, dass die Finanzkrise auch seinen Konzern "Mirax" nicht verschont und sein einstiges Imperium vor dem Untergang steht.
Mirax werde sämtliche Bautätigkeiten einstellen, kündigte Polonski am Donnerstagabend in seinem Blog an.
Vergangene Woche hatte ein russisches Gericht alle Vermögenswerte des Unternehmens eingefroren, das laut "Forbes"-Magazin 2008 noch 1,2 Milliarden Dollar wert war. Zuvor hatte der Konzern erklärt, einen Kredit im Umfang von 242 Millionen Dollar (169 Millionen Euro) nicht zurückzahlen zu können.
Mirax steht hinter zahlreichen spektakulären Bauprojekten, darunter dem Moskauer Wolkenkratzer Federation Tower, der 2010 fertiggestellt werden sollte.
Im vergangenen Jahr sei es Mirax nicht gelungen, einen einzigen Baukredit zu erhalten, schrieb Polonski. Vergangenen Monat habe das Unternehmen keinen einzigen Quadratmeter Wohnraum verkaufen können und keine Ratenzahlung für bereits verkaufte Immobilien erhalten.
Der Bauriese kämpfe «gegen die stürmische See der Finanzkrise» und werde möglicherweise nicht überleben. "Wenn wir untergehen sollten, werden wir das erhobenen Hauptes tun", schrieb der Firmenchef. Analysten schätzen die Schuldenlast des Konzerns auf bis zu 700 Millionen Dollar.
Polonski hatte im vergangenen Jahr mit der Bemerkung für Wirbel gesorgt: "Wer keine Milliarde hat, soll zur Hölle fahren. "Noch im Herbst forderte er die russischen Medien auf, das Ausmaß der Wirtschaftskrise nicht zu übertreiben.
"Mirax" hat, unter anderem, in Montenegro investiert.