Große Investoren interessiert an Grundstücken entlang der Autobahn und der Umgehungsstraße um Belgrad - Industriepark auf 10 ha
Große Investoren wie "Ikea", "Coca-Cola", "Knauf" und "Delta" wollen neue Produktionsanlagen und Einkaufszentren auf Grundstücken entlang der Autobahn bauane lassen. Trotz aktueller Finanzkrise fordern sie die Stadtbehörden auf, den Raumentwicklungsplan für diese Zone abzuändern und ihnen die Realisierung der großen Bauvorhaben zu ermöglichen. Abänderungen und Ergänzungen, die vom Stadtparlament bis Sommer beschlossen werden sollen, sehen den Bau von Industrieparks auf fast 800 ha vor.
Seit Monaten verlangen die Stadt und große Investoren vom Städtischen Amt für Stadtplanung und Städtebau, den Raumentwicklungsplans so schnell wie möglich abzuändern und die Errichtung von Fabriken, Hotels und Einkaufszentren auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu ermöglichen. Ähnliche Forderungen haben auch Unternehmen, die solche Objekte im Stadtzentrum bzw. im Hafen "Beograd" betreiben.
Einkaufszentren entlang der Autobahn
- Sie suchen großen Grundstücken, verbindet mit dem Flughafen "Nikola Tesla" und dem Hauptbahnhof. Die Parzellen entlang der Autobahn stellen eine ideale Lösung dar und das ist momentan vorherrschender Trend in der Welt. Unternehmen mit Objekten im Hafen "Beograd" benötigen Grundstücke, zu denen Lkws leichter gelangen können, ohne dabei in einen Stau zu geraten - sagte Žaklina Gligorijević, Direktorin des Amtes für Stadtplanung und Städtebau.
Investoren zeigen großes Interesse für die Umgehungsstraße um Belgrad, für die Autobahn Belgrad-Novi Sad, Verkehrsstraßen Novosadski put und Batajnički drum. Man wird deshalb den Raumentwicklungsplan für diese Straßen ändern.
Der schwedische Möbelhersteller "Ikea" interessiert sich für mehrere Grundstücke in der Nähe des Flughafens oder an der Autobahn in Bubanj Potok.
- Wir wollen in den nächsten Jahren ein großes Kaufhaus errichten und ein Einkaufszentrum , wie andere internationale Handelsketten eröffnen. Bisher ist uns nicht gelungen, einen entsprechenden Grundstück zu finden, glauben aber noch immer an ein positives Ergebnis. Das Amt für Stadtplanung und Städtebau arbeitet seit einigen Jahren an Abänderungen und Ergänzungen des Raumentwicklungsplans bzw. an der Änderung der Bestimmung der landwirtschaftlicher Nutzflächen. Wie lange dieser Prozess dauern muss, ist uns nicht bekannt. Seine Fertigstellung in kürzester Zeit würde sicher eine positive Auswirkung auf ausländische Investoren ausüben - sagte Dragan Skalušević, regionaler Direktor von "Ikea" in einem Interview für die Belgrader Tageszeitung "Blic".
"Knauf" hat bereits ein Objekt in Zemun, möchte aber auch einen Grundstück an der Autobahn. "Delta" will ein Einkaufszentrum am Stadtrand errichten lassen. Ähnliche Pläne hat das Unternehmen "Verano", das bereits ein Projekt zum Bau einer Shopping-Stadt an der Magistrale Ibarska magistrala (200 m entfernt von der Umgehungsstraße um Belgrad) fertig gestellt hat. Der ganze Komplex soll eine Fläche von 100 ha und die gebaute Objekte 500 000 m2 einnehmen.
Entsprechende Grundstücke müssen sie von "kleinen" Inhabern kaufen. Vor nur zwei Jahrzehnten waren diese Parzellen uninteressant und billig. heute können sie für mehrere hundert tausend Euro verkauft werden.
Strenge Bedingungen
Geplante Industrieparks sollen eine Fläche von mindestens 10 ha einnehmen. Objekte können nur auf 30% des Geländes gebaut werden, 50% sind für Grünanlagen, Wasserflächen oder Sportanlagen reserviert. Verkehrsstraßen und Parkplätze nehmen je 10% der Gesamtraums ein.
- Kleine Unternehmen können solche Bedingungen nicht erfüllen. Wir wollen solche Grundstücke nur an seriöseste Investoren verkaufen, weil sie die Verpflichtungen gegenüber der Stadt erfüllen können - erklärt Gligorijević.
In Industrieparks dürfen keine Wohneinheiten gebaut werden.
- Alle Gebäude und Objekte müssen im Einklang mit den höchsten Umweltschutznormen gebaut und ausgestattet werden. Wir wollen neue Arbeitsplätze schaffen, aber nicht auf Kosten der Umwelt – sagt die Direktorin des Amtes.
Nach der Verabschiedung des abgeänderten Raumentwicklungsplan soll man ein Programm zur Einrichtung des Geländes annemen. Der Bau der Infrastruktur soll der Direktion für Bauland und Bauangelegenheiten anvertraut werden.
Industrie- und Businessparks
Belgrad hat mehr als 20 Industriezonen und nur einen Geschäftspark – "Airport City". Geschäftsparks stellen einen Schritt weiter im Vergleich zu Industriezonen dar. Sie befinden sich oft in Stadtzentren und haben besonders strenge Bedingungen für Investoren.
- Geschäftsparks müssen die ganze Infrastruktur haben, Industrieparks nicht. Investoren kaufen dort oft nur kahle Äcker, und statten sie von Anfang an selbst aus – sagte Miroslav Čučković, für die Wirtschaft zuständiges Mitglied des Stadtrats.
Bedingungen, die erfüllt werden müssen
- Minimale Fläche – 10 Hektar
- Minimale Fläche unter Grün- und Parkanlagen, Wasserflächen und Sportanlagen – 50%
- Maximale Fläche der gebauten Gebäude – 30%
- Verkehrsstraßen – max. 10%
- Parkplätze – max. 10%
(Anmerkung: Artikel übernommen aus der Tageszeitung "Blic" vom 26.1.2009)