Quelle: Blic | Dienstag, 23.12.2008.| 10:28
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Das größte Shopping-Center auf dem Balkan - Italienische "Barletta Group" bereit für große Investitionen in Serbien

Wir suchen momentan nach Grundstücken in ganz Europa, die sich für die Realisierung unserer Investitionen eignen. Bald kommen wir nach Belgrad, um einen entsprechenden Standort für ein großes Vertriebszentrum zu finden. Ich bin von großen Entwicklungs- und Investitionspotenzialen Serbiens überzeugt, besonders in Hinsicht auf euere guten Beziehungen zu Ländern im Osten. Mit bisherigen Kontakten mit euerem Minister sind wir äußerst zufrieden, sagte Giorgio Barletta, Inhaber der gleichnamigen Geschäftsgruppe, einer der größten in Italien, in einem Interview für die Belgrader Tageszeitung "Blic".

Herr Barletta lebt und arbeitet im Dreieck Mailand-Rom-Caserta. Einwohner der Region Campagna mit der Hauptstadt Neapel schätzen diesen lebensfrohen Sechsziger, als Symbol eines ruhigen, zurückgezogenen und erfolgreichen Geschäftsmanns. Signor Giorgio hat eine kleine serbische Delegation unter der Leitung des Ministers für Handel und Dienstleistungen, Slobodan Milosavljević, in der Stadt Caserta unweit von Neapel empfangen. Caserta ist bekannt für einen wunderschönen Königspalast aus dem XVIII. Jahrhundert, aber auch als Ort eines wichtigen Treffens zwischen Winston Churcill und Josip Broz Tito 1944. Freundlich und unmittelbar als Gastgeber und effizient als Geschäftsmann besprach Herr Barletta verschiedene Themen mit dem serbischen Minister Milosavljević. Die Fortsetzung der Verhandlungen vertraute er seinen nächsten Mitarbeitern an: dem persönlichen Berater und seinem Schwiegersohn. Er musste, leider, nach Mailand fliegen, um einen Vertrag im Wert von fast 500 Mio. Euro zu unterzeichnen. Serbische Interesse vertraten diesmal außer Milosavljević, Herr Antonio Scachi aus Lombardei, der an der Entwicklung guter wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Serbien und Italien arbeitet und Vladimir Potparević, Wasserbauingenieur, der viele Projekte in diesem Sektor realisiert hat.

Ein grandioses Shopping-Center

Die Gruppe "Barletta" besteht aus zwanzig Unternehmen, die ihre Tätigkeit im Immobilien-, Transport- und Handelssektor ausüben. Das Unternehmen betreibt Einkaufs- und intermodale Verkehrszentren sowie Anlagen zur Herstellung und Wartung von Eisenbahnwagen. Das Einkaufszentrum "Campania" in einem Vorort in Neapel macht vielleicht den stärksten Eindruck. Das Zentrum nimmt eine Fläche von 357.000 m2 und stellt eines der wichtigsten Objekte dieser Art in Italien dar. Es gibt 180 Ladenlokale in zwei Etagen, die von den bedeutendsten einheimischen und ausländischen Herstellern gemietet sind. Es gibt keine bekannte Marke, die hier nicht verkauft wird.

Auf einem Ort kann man alles finden: vom "Disney"-Laden für Kinder und Jugendliche über H&M, Beneton, zahlreiche Parfümerien bis exklusive Uhr- und Schmuckhändler. Die Gehwege sind kilometerlang. Das Einkaufszentrum bietet sieben tausend Parkplätze, vier Einfahrtstraßen, einen direkten Zufahrt von der naheliegenden Mautstele, Hypermarkt "Cerrefour", 25 Restaurants und Bar, ein Kino und Kinderspielplätze. Neun Mio. Besucher werden hier in einem Jahr registriert. Jeder kann hier etwas für sich selbst finden. Das einzige Problem ist die Kommunikation, weil Italiener häufig keine andere außer ihrer Muttersprache beherrschen. Man hat mit dem Minister Milosavljević über den Bau eines ähnlichen Einkaufs- und Vertriebszentrums in Serbien geredet.

Investition in Belgrad

Innerhalb von nur zwei Tagen wollten Italiener ihren Gästen den Einsicht in die Tätigkeit der Gruppe "Barletta" gewähren, vor allem, weil sie glauben, dass Offizielle sehr beschäftigt sind und höchstens 48 Stunden für einen Besuch haben.

- Wir haben ein erfolgreich konzipiertes Einkaufszentrum gesehen, deren Inhaber an Investitionen in Serbien interessiert sind. Man hat uns das System des Vertriebszentrums präsentiert: Bewahrung, Transport und Verkauf von Gütern vor Ort. Die Verhandlungen sollen nach dem Neuen Jahr fortgesetzt werden. Wir bereiten und für ihren Besuch vor und wollen ihnen einige Grundstücke in Belgrad zeigen. Die Stadtverwaltung ist jetzt in der Lage, die Erteilung der Genehmigungen und Aufnahme der Arbeiten spätestens 60 Tage nach der Unterzeichnung des Vertrags zu ermöglichen. Das war die wichtigste Bedingung der Gruppe "Barletta". Durch Realisierung eines solchen Projekts bringen wir mehrere weltbekannten Hersteller nach Serbien, um die Versorgung des Binnenmarktes zu verbessern und den Wettkampf anzuspornen, meinte der Minister.

Die zweite große Investition der Gruppe "Barletto" ist "Interport Sud Europa". Es handelt sich um ein Systemproejtk von nationaler Bedeutung und einen Teil des Nationalen integrierten Transportsystems. Das intermodale Zentrum befindet sich im Zentrum der Region Campagna, an der Kreuzung A1 – A30 (südliches Autobahnsystem) und nimmt eine Fläche von vier Mio. m2 ein. Zwei Eisenbahnstrecken mit sieben Gleisen und Terminals führen durch dieses Zentrum. Giorgio Barletta muss deshalb als ein seriöser Investor im Bereich des Transports und der Logistik gesehen werden.

Giancarlo Cangiano, Schwiegersohn des Herrn Barletta, leitet alle Geschäfte in diesem Sektor. Unser freundlicher und dynamischer Gastgeber, Giancarlo, Weltmeister in Gleitbootrennen, war unser Dolmetscher während der Besichtigung des Unternehmens. Am Ende des Besuchs erklärte er zufrieden:

- Giorgio hat bestätigt, dass er und ich nach Belgrad zur Fortsetzung der Verhandlungen fahren werden. Ich freue mich darüber.

Der serbische Minister Milosavljević hat seinen Gastgebern die große Monographie "Serbien" geschenkt. Giancarlo hat deshalb auf dem Besuch des Showrooms und Verkaufsraums der Firma "Marinela" bestanden. Es handelt sich um Hersteller von Krawatten, Echarpes, Regenschirmen u.Ä. Wir haben vor diesem Geschäft eine von einzigen zwei Schlangen in Neapel gesehen (die zweite war vor dem Theater). Engagierte Türwächter sorgten dafür, dass alles in Ordnung bleibt. Herr Giancarlo wies darauf hin, dass der italienische Regierungschef Berlusconi die Krawatten seiner Firma bevorzugt und schenkte eine ähnliche dem serbischen Minister.

Zusammenarbeit zwischen Italien und Serbien

Der Mann, der alle Treffen zwischen serbischen Offiziellen und seriösen Geschäftsleuten aus Italien in den letzten sechs Monaten veranstaltet hat und für den erfolgreichen zweitägigen Besuch in Neapel verantwortlich ist, versucht die Vorteile Serbiens zu erklären:

- Ich bin vom Geist und Charakter der Menschen in Serbien begeistert. Das ist nicht unbedeutend, wenn man über eine Investition entscheiden soll. Ich glaube nicht an rein formelle Beziehungen zwischen Geschäftspartner. Es ist immer besser, wenn wir ein warmes, menschliches Verhältnis von Anfang an entwickeln können - sagte Scachi.

Der serbische Markt hat eine gute Entwicklungsperspektive. Außer für Investitionen in den Handel und Trasport interessieren sich italienische Unternehmer auch für die Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen.

- Serbien verfügt über enorme, biser ungenutzte energetische Potenziale. In Italien ist fast alles ausgenutzt, man kann nirgendwo etwas Neuse bauen. Ich glaube deshalb, dass man mit der Fortsetzung der Verhandlungen in Mailand über Investitionen in den Energiesektor in Serbien rechnen kann – sagt Schachi.

Er kündigt die Ankunft des Herrn Formigoni, Präsidenten der Region Lombardei, einer der reichsten in Europa, und sein Treffen mit dem serbischen Staatspräsidenten Tadić an. Alle bisherigen und künftigen Kontakte können dem Investor Profit bringen. Die Zeit ist aber schwer.

- Wir dürfen nicht die aktuelle, internationale Finanzkrise vergessen und müssen uns um jeden Investor bemühen. Ein neues Einkaufszentrum bedeutet neue Arbeitsplätze. Ist unsere Reaktion zu langsam, können sich Investoren für jemanden anderen entscheiden und nach Rumänien oder Ungarn gehen. Wir wollen seriöse Investoren anziehen und diese Gruppe ist ein seriöser Investor in seinem Sektor, sagte Milosavljević.

(Anmerkung: Artikel übernommen aus der Tageszeitung "Blic" vom 23.12.2008)

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