Tihomir Civkaroski, Generaldirektor von "Knauf Insulation" für Balkan, Zypern und Malta - Steinwolle aus Surdulica erschließt den Markt im Nahost
(Tihomir Civkaroski)
Steinwolle aus Serbien wird heute nach China, Aserbaidschan und in die Türkei auseführt, und seit dem August 2013 auch nach Saudi-Arabien. Der beste Beweis dafür, dass die Fabrik in Surdulica Zukunft hat, ist die immer steigende Produktion, die 44.000 t jährlich erreichte. Diese Menge reicht für die Isolierung von 12.000 durchschnittlichen Häusern aus.
Die Fabrik feiert in diesem Momant ein wichtiges Jubiläum - den 40. Jahrestag. Die Fabrik namens "Vunizol" wurde noch 197 gegründet und war von Anfang an auf die Herstellung von Steinwolle spezialisiert. Die Anlage wurde 2005 an die internationale Gesellschaft "Knauf Insulation" verkauft. Der neue Inhaber investierte inzwischen 25 Mio. EUR in die Modernisierung der Produktion´.
In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" erzählte Tihomir Civkaroski, Generaldirektor von "Knauf Insulation" für Balkan, Zypern und Malda über Exporterfolge, neue Pläne und Energieeffizienz der Gebäude in unserem Land.
eKapija: Was hat die ersten 40 Jahren der Fabrik in Surdulica gekennzeichnet? Auf welche Erfolge seid ihr besonders stolz?
- Wir sind stolz auf die Tatsache, dass wir von Jahr zu Jahr kontinuierliches Wachstum verzeichnen und die Produktionsrekorde schlagen. In den vergangenen 40 Jahren wurden neben den Namen und der Eigentumsstruktur auch die Produktionsverfahren und -organisation verändert. Das ehemalige "Vunizol" ist heute eine moderne Fabrik. Sie wurde 2007 gründlich umgebaut. Wir haben damals eine völlig neue Fertigungslinie installiert, eine umweltfreundliche Kläranlage und Luftfilter und zugleich die Produktionskapazitäten erweitert. Die Arbeitsbedingungen wurden erheblich verbessert. Dieses Unternehmen gehört zu den wichtigsten Faktoren der wirtschaftlichen Entwicklung Südserbiens.
eKapija: Wie zufrieden seid ihr mit der Nachfrage nach Stein- und Mineralwolle 2013?
- In Hinsicht darauf, dass alle unsere Produktionskapazitäten im Voraus reserviert sind, müssen wir zufrieden sein. Wir führen 60% der Produktion und tragen dadurch direkt zum Wirtschaftswachstum in Serbien bei.
Es währe gut, wenn wir mehr Steinwolle auf dem serbischen Markt absetzen könnten. das würde bedeuten, dass das Bewußtsein der Öffentlichkeit für das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energieeinsparung und eines rationelleren Energieverbrauchs gereift hat. Man sieht immer häufiger ein, dass sie selbst auf direkte Einsparungen durch Reduzierung des Energieverbrauchs für die Heizung und Kühlung durch richtige Dämmung wirken können.
Wenn es um die Mineralwolle geht, ist unser Produkt etwas einzigartiges am Markt. Das Produkt wurde mit Hilfe der patentierten Ecose Technology, bzw. aus Naturmaterialien und -bindemitteln, die wir in der Umgebung leicht finden. Der Markt hat die Vorteile diesers Erzeugnisses erkannt und das spiegelt sich im Verkauf wider.
eKapija: In welche Länder führt "Knauf Insulation" aus?
- In Länder in der Region, nach Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Mazedonien, Kosovo, Albanien, Kroatien und Montenegro. Parallel dazu exportieren wird nach China, Aserbaidschan, Israel, Saud-Arabien und die Türkei.
eKapija: Planen sie den Einstige in neue Märkte?
- Die Märkte in der Region haben absoluten Vorrang für uns, aber wenn immer wir die Nachfrage auf entfernten Märkten merken, sind wir für die Herausforderung bereit. Das wird sich auch in der Zukunft fortsetzen.
eKapija: Ihr habt im August 2013 mit dem Export von Steinwolle nach Saudi-Arabien begonnen. Wie viel habt ihr bisher in dieses Land ausgeführt, was sind eure Erfahrungen mit Käufern aus diesem Land?
-- Unsere Steinwolle hat das Eis für die Anwendung serbischer Produkte bei der Umsetzung von Bauprojekten im Nahost gebrochen. Fast 29.000 m2 Steinwolle wurden in Flachdächer eingebaut, vor allem in Industrieanlage und andere Gewerbeimmobilien in Saudi-Arabien. Unsere Partner in diesem Land haben die Bedeutung der guten Wärmedämmung erkannt, in Regionen, wo Lufttemperaturen über 50 Grad Celsius steigen. Man muss Gebäude dort nicht nur vor der Hitze, sondern auch vor Bränden schützen. Steinwolle ist ideal dafür.
eKapija: Ihr führt seit einigen Jahren auch nach China aus. Wie sehen euere Pläne für diesen Markt aus?
- Es ist nicht üblich, dass ein kleines Land wir Serbien Waren in ein Land ausführt, das zu Exportsupermächten gehört. In China sind, leider, häufig Brände in den größten Wohn- und Geschäftsgebäuden ausgebrochen. Um Menschenopfer und Sachschäden zu verhindern oder auf das Minimum zu reduzieren, verlangen chinesische Behörden die Anwendung von nicht brennbaren Isoliermaterialien wie Steinwolle beim Bau. Das hat die Möglichkeiten für den Absatz unserer Erzeugnisse auf diesem riesengroßen Markt erhöht.
eKapija: Plant ihr die Beschäftigung von neuen Mitarbeitern in der folgenden Zeit?
- Wir beschäftigen momentan 130 Mitarbeiter. In Hinsicht auf die geplante Erweiterung von Produktionskapazitäten wird diese Anzahl in der Zukunft sicher steigen.
eKapija: In Hinsicht darauf, dass man ein Regelbuch der Energieeffizienz der Gebäude in Serbien beschlossen hat, nach dem die Energieeffizienz aller Objekte, bestehender und neuer zu erhöhen ist, ist die Nachfrage nach Erzeugnissen von "Knauf Insulation" zugenommen?
- Das Regelbuch über Energieeffizienz, an dessen Entstehung wir aktiv teilgenommen haben, hat wirklich zur Intensivierung der Nachfrage beigetragen. Bei der Umsetzung zahlreicher großer Projekte in Serbien hat man unsere Erzeugnisse verwendet, weshalb wir die Wirtschaftskrise nicht gespürt haben. Erst in der kommenden Zeit erwarten wir volle Effekte des neuen Regelbuchs, insbesondere, wenn es um den Wiederaufbau und die Energiesanierung geht.
eKapija: 80% der Familienhäuser in Serbien hat noch immer keine Wärmedämmung. Wird sich diese Situation in der nächsten Zeit verbessern? Was sollte der Staat in dieser Sache tun?
- Vorschritften sind nur eine Seite der Medaille. Dank dem Regelbuch der Energieeffizienz und Zertifizierung von Gebäuden, das seit 2012 angewandt wird, hat Serbien bereits große Fortschritte im Vergleich zu anderen Ländern in der Region gemacht - wenn es um Kriterien geht, die die Wärmedämmung von Gebäuden definieren. Die andere Seite der Medaille ist die Stärkung des Bewußtseins der Bürger. In Hinsicht auf die Wirtschaftskrise muss man endlich begreifen, dass es viel billiger ist, in die hochwertige Wärmedämmung zu investieren, sondern die Energie und das Geld zu verschwenden. Die Bezahlung der Fernwärme nach dem Verbrauch und nicht nach der Fläche der beheiziten Wohneinheit, wie man momentan tut, wird sicher zur Veränderung des Bewußtseins der Stadtbewohner führen.
eKapija: Das Energieministerium hat Anfang dieses Jahres die Bildung eines Haushaltsfonds für Energieeffizienz angekündigt, dem sich Bürger und kommunale Verwaltungen anmelden können. Kann dieser Fonds zur mehr Energieeffizienz beitragen?
- Wir begrüßen jede Initiative, die zur Energieeinsparung beiträgt und glauben, dass die Bildung dieses Fonds ein Schritt weiter auf dem richtigen Weg ist. Wir hoffen, dass der Staat die zur Verfügung stehenden EU-Fonds für die Verbesserung der Energieeffizienz im Rahmen des Instrumetns der Heranführungshilfe (IPA) erfolgreich nutzen wird. Durch Erhöhung der Energieeffizienz wird der Export von Brennstoff automatisch gesenkt. Das Land wird mehr exportunabhängig, und das ist von großer Bedeutung heutzutage.
eKapija: Ihr Unternehmen hat die Genehmigung zur Ausgabe von Energieausweisen erhalten. Wie viel zeritifizierte Ingenieure gibt es bei uns? Wie viel Energieausweise habt ihr bisher ausgeben?
- Unser Name befindet sich in der Liste der bevollmächtigten Organisationen im neu gebildeten Zentralregister der Energieausweise (CREP). Wir beschäftigen zwei lizenzierte Ingenieure und haben bisher einen Energieausweis für ein Gebäude in Novi Sad ausgegeben.
eKapija: Worauf wird sich ihr Unternehmen in der Zukunft fokusieren?
- Wenn es um die Produktion geht, werden wir den Trend der steigenden Produktion fortsetzen. Das bedeutet, dass wir neue Produktionslinien in Betrieb nehmen und neue Mitarbeiter beschäftigen. Wir werden uns in der Zukunft noch stärker auf den Branschutz fokusieren, sowohl durch Verbesserung unserer Produkte, als auch durch Eintreten für die entsprechende Gesetzgebung in diesem Bereich. Wenn es um unsere Mission und Geschäftsphilosophie geht, werden wir der Erhöhung der Energieeffizienz treu bleiben. Wir werden unser Bestens tun, um führende Positionen auf allen Märkten, wo wir präsent sind, zu erringen.
Suzana Obradović