Dragan Kovačević, Multicon inženjering – Erbauer mit fünf Sternen

Quelle: Ekonomist magazin Samstag, 22.11.2008. 13:12
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Der aktuelle Belgrader Bürgermeister, Dragan Đilas, war nie am Unternehmen "Multicon inženjering" beteiligt, hebt Dragan Kovačević, Inhaber und Generaldirektor hervor.

Der kleine Unterschied zwischen ihren Firmennahmen, der in nur einem Buchstaben besteht (Đilas betreibt die Firma "Multicom"), bringt häufig langjärhige Geschäftspartner von Kovačević in Verwirrung. "Einer meiner Partner hat vor kurzem von mir verlangt, dass ich etwas bezüglich seines Parkplatzes vor dem Gebäude tue", erklärte Kovačević im Restaurant des Belgrader Hotels "Holiday Inn".

Er ist besonders stolz auf dieses Hotel. Nachdem man drei Investoren gekündigt und die Bestimmung des Objekts dreimal verändert hatt, wurde die Lösung von "Multicon inženjering" angenommen. Auf dem Grundstück neben des "Expo Centers" – auch ein erfolgreiches Projekt von "Multicon" - errichtete man das luxuriöse Hotel, das Interesse der weltberühmten Hotellkette "Holiday Inn" geweckt hat. Der Koch im Hotelrestaurant wurde auf Empfehlung von Kovačević beschäftigt.

Obwohl er fast alle Politiker und einheimische Geschäftsleute kennt, exponiert sich Kovačević nicht zu oft in der Öffentlichkeit. Man kann ihn fast nie auf Empfängen, Partys oder Modenschauen sehen, weil er Freizeit lieber mit seiner Familie verbringt. Sie können ihn, dagegen, morgens, beim regelmäßigen Jogging im naheliegenden Park oder bei einer Radfahrt den Flussentlang treffen. Obwohl der Bauwirtschaft in Serbien oft das Attribut des "Mafiageschäfts" zugeschrieben wird, behauptet Kovačević, dass er keine Verbindung zu dieser Welt hat.

"Es gibt nur wenige Leute außerhalb meines Unternehmens und unserer Branche, die wissen, womit ich mich beschäftige, weil ich selten über meine Arbeit rede", sagt Kovačević und bestellt Chilliplätzchen mit Lachs.

"Die meisten würden gern ein Märchen von der Entstehung meines Unternehmens hören. Ich kann ihnen aber nur eine 17-jährige Erfahrung in dieser Branche bieten", erzählt er. Geboren in Belgrad machte er seinen Abschluss im Maschinenbau an der Belgrader Universität. Er beschäftigte sich zunächst mit der Wissenschaft und präsentierte viele Arbeiten an Kongressen in der ganzen Welt. "Ich bin Mitautor eines Buchs über die Heizung und Klimatisierung. Heutige Studenten lernen noch immer aus Büchern, die vor 15 Jahren herausgegeben worden waren", lacht er.

Fünf Jahre war er als Projektant beim Unternehmen "Mašinoprojekt" beschäftigt. Er hat Karierre dan bei "Srbijaprojekt" fortgesetzt, meistens in leitenden Positionen. "Mein Zwillingsbruder war bis vor kurzem mein größter Konkurrent, weil er auch bei 'Mašinoprojekt' beschäftigt war. Wir haben uns um jeden Auftrag gekämpft und Investoren oft in Verwirrung gebracht".

(künftiges Plaza centar in Višnjica)

Hotels

Kovačević bestreitet Spekulationen, dass sein Unternehmen Protektion bei Vergabeverfahren genießt und weist darauf hin, dass 95% seiner Kunden ausländische Unternehmen oder private Investoren sind. "Multicon" baut momentan zehn Hotels in Serbien und sogar acht in Russland. Das Unternehmen ist an der Planung des Belgrader Hotels "Stari mlin" (Alte Mühle) engagiert. Gemeinsam mit der österreichischen Hotelgruppe "Falkensteiner" und dem weltbekannten Architekten Boris Podrek errichtet man ein Hotel im Wohnblock 11 a in Novi Beograd. "Multicon" ist von einer weltbekannten Hotelkette mit der Planung eines Fünfsternehotels im Bürokomplex "Airport City" in Novi Beograd beauftragt. Das Unternehmen baut ein "Holiday Inn" in Kragujevac und gemeinsam mit einem Investor aus Kasachstan mehrere Hotels in Russland.

Das Unternehmen ist, außerdem, mit der Planung und Errichtung des Einkaufszentrums "Plaza" in Kragujevac beauftragt. "Multicon" projektiert momentan 700.000 Quadratmeter in vier Ländern, leitet den Bau von fast 300.000 m2 und baut 60.000 m2. "'Falkensteiner' hat für uns im Internet erfahren. Wir schienen interessant zu sein und man hat mich nach Wien eingeladen", erzählt er über den Anfang der Zusammenarbeit mit der österreichischen Hotelkette.

Das Unternehmen hat Niederlassungen in Zagreb, Podgorica und Moskau. Kovačević kündigt die Eröffnung von Vertretungen in Skopje und Dubai an. "Ich hatte vor einigen Tagen einen Besuch aus Albanien. Die Delegation hat großes Interesse für die Zusammenarbeit mit uns gezeigt. Der Markt dort erlebt einen stürmischen Aufschwung, besonders wenn es um die Küste geht", sagt Kovačević. Er plant die Erweiterung des Geschäfts im nächsten Jahr durch gemeinsame Investitionen in Logistikzentren um Belgrad. Dem Unternehmen stehen zwei große Bauaufträge im nächsten Jahr bevor: Hotel-, Wohn- und Geschäftskomplexe von je 200.000 m2 in Belgrad.

(Künftiges Hotel im Wohnblock 11a)

"Wir haben Verträge über Projektierung und Beratung im Wert von 7 Mio. Euro unterzeichnet", sagt er. Die Tatsache, dass "Multicon" die Qualität seiner Dienstleistungen auf 8 Mio. Euro versichert hat, beweist, wie seriös man jeden Auftrag erledigt. "Multicon inženjering" nimmt selten an öffentlichen Vergabeverfahren wegen der mangelhaften Transparenz teil, so Kovačević. Das Museum der Wissenschaft und Technik, an dem man gemeinsam mit dem weltberühmten Architekten Boris Podrek, zusammenarbeitet stellt deshalb eine Ausnahme dar.

Verhältnis zu Mitarbeitern

Die Übernahme eines einheimischen Architektenbüros oder Bauunternehmens kommt momentan nicht in Frage, genauso wie, den Verkauf des Unternehmens. Die Verantwortung für seine Mitarbeiter ist einer der wichtigsten Gründe dafür. "Ich habe niemanden eingestellt, ohne mit ihm persönlich gesprochen zu haben. Ich kann sagen, dass meine Mitarbeiter sowohl von der Firma als auch von mir angezogen worden waren", betont er. Man hat von allen Empfehlungen der früheren Arbeitgeber verlangt. Eine gemütliche Atmosphäre am Arbeitsplatz hatte absoluten Vorrang für ihn.

"Wir organisieren immer etwas Ungewöhnliches für unsere Mitarbeiter. Vor einigen Jahren haben wir sogar das Wurftaubenschießen und in diesem Jahr eine tolle Fete mit Karaoke auf einem Floßrestaurant in Belgrad veranstaltet", erklärt er. Der Firmensitz befindet sich im Bürokomplex "Airport City". Sonntagmorgen sind für Kegeln reserviert und die meisten Mitarbeiter nehmen daran teil. Er gesteht aber, immer weniger Zeit für solche Aktivitäten zu haben, besonders in Hinsicht auf die steigende Anzahl der Beschäfigten, die seit dem Ende 2007 um 100% (160 Menschen) zugenommen hat.

Er reist sehr viel, so dass er jedes Jahres einen neuen Pass benötigt. "Jede Woche fahre ich irgendwohin ins Ausland".

Er bedauert heute, Architektur nicht studiert zu haben, weil er schön eingerichtete Räume gern hat. Er begleitet mit großer Aufmerksamkeit die Errichtung von Objekten, die "Multicon" anvertraut sind. Fast jedes Wochenende besichtigt er mit seiner Tochter einige von vielen Baustellen.

Anmerkung: Fotodokumentation: "eKapija"-Fototeam, Links: eKapija-Team, Foto von Dragan Kovačević: emg

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