Andrej Beslać, Generaldirektor von "City Express Beograd" – Wir werden das erfolgreichste Mitglied des Österreichischen Postkonzerns sein
- Ich bin in Belgrad geboren, in Grenoble habe ich die Liebe zu Schifahren entdeckt und in Paris habe ich begriffen, dass Ausländer hier es schwer haben. Das Wetter ohne Regen habe ich auf Hawaii erlebt. Im Zementwerk in Popovac bei Paraćin arbeitete tag und nachts an der Einführung der hohen Normen des neuen Inhabers "Holcim" und in der Brauerei in Čelarevo an der Implementierung der dänischen Produktionstechnologie. Jetzt bin ich wieder in Belgrad, so Andrej Beslać, Generaldirektor des Paketdienstes "City Express", am Anfang eines Interviews für das Wirtschaftsportal "eKapija".
Der erste Mann des Unternehmens spezialisiert auf Zustellung von door-to-door-Paketen und anderen Sendungen erklärt, dass er "City Express" in das erfolgreichste Mitglied des Österreichischen Postkonzerns entwickeln will. Die österreichische Post AG ist in der Slowakei seit 2002, in Kroatien seit 2003 und in Ungarn seit diesem Jahr präsent. Anfang Oktober dieses Jahres schloss die österreichische Gesellschaft die Übernahme des bosnischen Paketdienstes "24VIP" ab.
- Meine Hauptaufgabe ist die Entwicklung und Verbesserung des Geschäftes von "City Express", dass bei der weiteren Privatisierung des österreichischen Postkonzerns als Vorbild dienen kann. Ich bin überzeugt, die Aufgabe erledigen zu können. Es handelt sich nicht nur um Optimismus, sondern auch von der Überzeugung, dass sich jede harte Arbeit lohnt – sagte er für "eKapija".
Man muss ehrlich zu sich selbst und anderen sein. Die führende Position in der Region sei keine Utopie, sondern ein realistischer Plan, realisierbar nur mit Hilfe einer Kette ohne schwachen Glieder.
Alle Mitarbeiter, unabhängig von ihrer Position, haben ihre eigene Funktion in einem größeren Ganzen – sagt Beslać.
Herkunft
Unser Gast erklärt, dass er Belgrad wegen Amtes seines Vaters verlassen hatte. Sie haben zunächst nach Grenoble unter den Alpen und später nach Paris umgezogen.
Viele, die in der "Stadt der Lichter" nicht geboren worden waren, sind oft im Schatten geblieben.
- Ich haben in Paris Wirtschaftswissenschaft studiert. Ich habe viele Freunde aus dieser Zeit, aber ich habe damals beträchtlich mehr als meine Kollegen gearbeitet, nur um sich zu bewähren. Das war die Zeit des Kriegs in der ehemaligen SFRJ, als man nur Schlechtes von Serbien zu hören bekommen hat. Meine Kollegen haben mich damals oft gefragt, ob hier am wenigsten die Sonne scheint.
Er hat das Studium auf Hawaii fortgesetzt. Beslać errinert sich an die schöne Zeit auf der exotischen, immer sonnigen Insel und fröhliche und entspannte Bewohner.
- Dort herrscht wirklich der Aloha-Geist!
- An der Fakultät auf Hawaii habe ich Fußball trainiert und das war überhaupt nicht leicht. Man spielt dort professionell. Alles war gut organisiert. so dass man sich sowohl dem Studium und als auch dem Sport widmen konnte. Mit Gegnern zu spielen war niemals leicht, besonders in Hinsicht auf die Anzahl der begabten Studenten an der Fakultät.
Obwohl er sich niemals in den Vordergrund stellen will, gesteht Andrej, dass sein Team damals zu den beliebtesten gehört hat. Die Spieler waren echte Stars an der Uni mit vielen Begünstigungen.
- Wir hatten ein großes Publikum, mit Cheerleaders und Fans. Wir haben viel gereist...
Nach der Rückkehr nach Frankreich hat er seinen Magisteraschluss in Wirtschaftswissenschaft und Finanzen an der Fakulttä für Politikwissenschaft gemacht.
- Die Börse hat mein Interesse geweckt. Ich habe am Kapitalmarkt gearbeitet und sogenannte Schwellenmärkte – Asien, Russland, Israel – beobachtet. Wir waren aber die ersten, welche die Finanzkrise nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 zu spüren bekommen. Man hat mich nicht gekündigt, aber die Verlängerung meines Vertrags war infrage gestellt. Das war nur ein Grund für die Rückkehr nach Serbien.
Der zweite und beträchtlich wichtigere Grund war die Tatsache, dass er sich nie als Französe gefühlt hat. Sein ganzes Leben als Ausländer zu verbringen wollte er auch nicht .
- Ich hatte zwei Möglichkeiten: entweder eine Franzosin zu verheiraten, meine Gewohnheiten ändern und sich in einen Franzosen zu verwandeln, oder nach Serbien zurückzukehren.
Holcim Serbien
Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden und nach der Rückkehr nach Serbien eine Stelle im Zementwerk in Popovac (übernommen von der schweizerischen Gesellschaft "Holcim") bekommen.
- Ich war Finanzkontrollor in "Holcim". Das war die Zeit der großen Veränderungen und Anpassungen. Ich habe damals eingesehen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen dem Management und Angestellten ist. Herr Gustavo Navaro hat oft mit uns bis spät in der Nacht gearbeitet, um uns zu helfen. Ich errinere mich daran, dass wir alle Helme wegen Mörtel tragen mussten. Die Fabrik sieht heute als die Schweiz im Kleinen aus, weil der neue Inhaber beträchtliche Geldmittel in den Umweltschutz investiert hat.
Cerlsberg Čelarevo
Seine nächste Haltestelle war Čelarevo.
- Ich habe aus Popovac nach Čelarevo umgezogen. Ich bekam eine Stelle in der Brauerei "Carlsberg". Das ist noch ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Privatisierung in Serbien. Wir haben für das Unternehmen ein einzigartiges System des direkten Vertriebs entwickelt, etwas besonderes in der ganzen Gruppe Carlsberg. Ich bin besonders stolz darauf. Ich habe mich damals für den Vertrieb interessiert.
Familie Beslać
- Ich habe meine Frau in Popovac kennengelernt, wo sie als Wirtschaftsprüferin engagiert worden war. Sie hat, genauso wie ich, in den USA studiert und sich für die Rückkehr nach Serbien entschieden. Wir haben einen zweijährigen Sohn, die im Mittelpunkt unseres Lebens steht. Die Liebe zu Schifahren, die ich noch in Grenoble entdeckt habe, will ich jetzt meinem Sohn beibringen. Ich glaube, ihn in diesem Jahr zum ersten Mal auf Skier zu setzen.
Business-Fußballliga
Als Ex-Fußballspieler will ich weiterhin aktiv bleiben. Das Fußballteam von "City Express" nimmt an der Business-Liga teil. Wir haben die letzte Saison am Ende der Tabelle beendet, erwarten aber beträchtlich bessere Ergebnisse in diesem Jahr – endet Beslać das Interview.
Andrej Beslać beherrscht Englisch und Französisch. Er ist Mitglied der Serbischen Managerassoziation.