Chris Farmer, Inhaber von "notapipe" Beratungsagentur - Marken müssen Gefühle auslösen

Quelle: eKapija Montag, 21.12.2015. 04:23
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Podeli

(Chris Farmer)

Chris Farmer ist Amerikaner, der über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in Bereichen wie Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Markenaufbau in Serbien verfügt. Die Liste der Kunden, mit denen er zusammengearbeitet hat, ist sehr lang und beeindruckend, aber er hat jetzt einen Schritt weiter gemacht. Er gründete die Beratungsagentur "notapipe" (Not a pipe/Es ist keine Pfeife), spezialisiert auf Marken und Markenaufbau.

Ich bin schon 13 Jahr auf diesem Markt tätig und hatte früher eine PR-Agentur, die, unter anderem, mit großen Marken zusammengearbeitet hat. Ich habe dabei gemerkt, dass viele Unternehmen den Markenaufbau vermeiden - erzählt Farmer am Anfang eines Interviews mit dem Wirtschaftsportal "eKapija" anlässlich der Veröffentlichung seines Buchs "Grumpy in Belgrade: The Prehistory" am 23. Dezember.

Farmer glaubt, dass eine starke Marke entscheidend für die erfolgreiche PR, das Marketing oder die Werbung ist.

- Viele Unternehmen glauben aber, dass das Logo und die Farbe für den Markenaufbau ausreichen. Aber es ist nicht so. Und hier liegt der Grund, warum ich die Agentur "notapipte" gegründet habe. Viele andere PR- und Marketingagenturen in Serbien bieten den Markenaufbau, aber nur als einen Teil der Dienstleistungen. Das ist nicht ihr Kerngeschäft, wie bei uns. Wir bereiten Produkte und Dienstleistungen nicht für den Verkauf, wir wollen, dass Verbraucher diese Produkte und Dienstleistungen verstehen.

eKapija: "Notapipe" wurde im Juli gegründet, und erst im Oktober ihre Aktivitäten intensiviert. Was sind Ihre ersten Eindrücke?

- Wir arbeiten bereits mit einigen starken Unternehmen wie Zepter, Devana, CarGo usw. zusammen. Einige von ihnen wollten eine neue Marke aufbauen, andere das Image der bestehenden Produkte oder Dienstleistungen umgestalten.

eKapija: Was ist einfacher, der Markenaufbao "von null" oder die Umgestaltung?

- Es ist immer leichter von Anfang an zu starten, wenn man nur über den Umriss verfügen. Es ist auch nicht schwer eine Marke umzugestalten, aber es ist nicht einfach alle Kunden zu behalten, weil sie diese Marke mögen, so wie sie ist.

eKapija: Werden Sie sich nur mit dem Branding von Produkten und Dienstleistungen beschäftigen, oder sind Sie auch für das Branding von Reisezielen, Persönlichkeiten u.a. interessiert.

- Ja, wir arbeiten bereits mit einigen Persönlichkeiten zusammen, um ihr Image in der Öffentlichkeit zu verbessern. Wir sind vor allem auf die Verbesserung ihrer Profile auf Linkedin konzentiert.

Wenn es um die Reiseziele geht, warum nicht ... Ich muss sagen, dass ich vor einigen Jahren am Projekt zum Aufbau der Marke Serbiens teilgenommen haben.

eKapija: Glauben Sie als Ausländer und Expoerte, das wir die Marke Serbiens (besser) aufbauen können?

- Serbien benötigt als Land die sogenannten "Branding-Push"-Strategie. Es gab Meinungsverschiedenheiten, ob man Serbien an der Natur, Klöstern, dem Nachtleben u.a. erkennen sollte. Das Branding eines Landes ist sehr herausfordernd, weil es sich um kein konkretes Produkt, sondern um die Wahrnehmung eines Landes geht.

eKapija: Was sind die wichtigsten Eigenschaften einer Marke? Worauf müssten Unternehmen achten?

- Es ist sehr wichtig eine Emotion, ein Gefühl für die Marke hervorzurufen. Die Marke ist in Wirklichkeit das Gefühl, das ein Paar Schuhe, ein bestimmtes Reiseiel und Mineralwaser ih Ihnen auslöst. Wenn Ihr Produkt kein Gefühl auslösen kann, es handelt sich nicht um eine erfolgreiche Marken. Es gibt, z.B. Unternehmen mit saisonalen Produkten, z.B., Speiseeis wird meistens im Sommer verkauft. Um eine Marke aufzubauen, muss man entsprechende Gefühle in Verbrauchern hervorrufen, damit sie diese Produkte in anderen Jahreszeiten im Gedächtnis behalten. Der Markenaufbau ist ein menschlicher Prozess. Sie sind mit ihren Freunden durch gemeinsame Geschichten, Erlebnisse, Erinnerungen verbunden. Auf die gleiche Weise werden Beziehungen mit einer Marke gebildet. Etwas muss Sie damit verbinden.

eKapija: In welchem Maß haben soziale Medien den Markenaufbau und das Markenmanagement verändert?

- Sie ermöglichen uns, das Interesse der Verbraucher an einer Marke zu betrachten und zu bewerten. Es gibt natürlich negative Seiten, wie die Gefahr der Überbelichtung, wenn eine Marke zu sichtbar wird und die Menschen sie nicht mehr sehen wollen. Man muss moderat sein.

eKapija: Wen würden Sie gerne utner Kunden haben, was sind ihre Zielgruppen?

- Ich wünsche keine große Anzahl von Clients. Mein Team besteht aus sechs Mitarbeitern und wird in den folgenden zwei Jahren sicher nicht wachsen. Wir sollten mit 6-7 Kunden monatlich zusammenarbeiten, und ihnen unser Maximum bieten. Wir möchten uns dadurch von anderen Mitbewerbern unterscheiden. In dieser Branche gibt es keine präzise keine Formel für den Erfolg. Jeder Kunde ist unterschiedlich.

eKapija: Sind Serbien genung kreativ und verstehen die Unternehmen ihre Ideen?

- Ja, ich war immer sehr überrascht davon, wie kreativ die Menschen waren, mit denen ich zusammengearbeitet hat. Unternehmen haben noch immer Probleme damit, den Markenaufbau vom Marketing und der Werbung zu unterscheiden. Wenn Sie darüber denken, "wie sich der Markenaufbau auf den Verkauf auswirken würde", haben Sie die richtige Frage, aber in einem fallschen Moment gestellt. Der Markenaufbau ist kein Verkaufsmechanismus. Das soltle die Kunden anziehen, im Unterschied zum Marketing. Solche Fragen werden gestellt, erst wenn sie die Strategie des Markenaufbaus der Marketingabteilung übergeben.

eKapija: Serbien verfügt noch immer nicht um eine Skala für die Bewertung von Marken. Welche Marken gehören, Ihrer Meinung nach, zu den wertvollsten?

- Es gibt mehrere. Es gibt mehrere Marken, die seit dem Anfang des Jahrhunderts bestehen, und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit nicht verändert haben. Ich werde nur ein Beispiel dafür geben - Schnaps. Es gibt mehrere Arten, alle sehen gleich aus, werden zu gleichen Preisen geboten. Einer meiner Freunde hat mich auf Aprikosenschnaps eines Herstellers aufmerksam gemacht. Ich habe danach gesucht und festgestellt, dass sich dieses Produkt in keiner Weise von anderen unterscheidet. Die veraltete Verpackung, ohne Label. Es gibt zahlreiche Produkte, für welche nicht so viele Manschen gehört haben. Sie waren vor 30 Jahren vielleicht populär, und heute sind nur einige von vielen anderen Produkten im Regal. Es gibt noch immer keine serbischen Produkte in der internationalen Liste.

eKapija: Außer Novak Đoković?

- Wir können das sagen, aber sogar er ist keine Weltklasse-Marke. Er ist Simbol des Sports, ausgezeichneter Spieler und Sieger und die wertvollste Marke Serbiens, aber nicht auf dem internationalen Niveau.

eKapija: Wer hat den Namen für die Agentur gewählt?

- (Er lächelt) Ich. Ich war immer vom Künstler René Magritte und seinem bekannten Gemälde mit der Pfeife begeistert. Unter dem Gemälde steht, "Es ist keine Pfeife", weil es sich wirklich nicht um eine Pfeife, sondern um eine Vorstellung von Pfeife handelt. Das ist das gleiche, was wir hier tun. Wir versuchen, eine neu Wahrnehmung von dem Bestehenden zu schaffen. Auch persönlich mag ich Pfeifen. Und jetzt, wenn ich mit dem Rauchen aufhören will, nutze ich eine elektronische Pfeife.

J.Đ.



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