Udo Eichlinger, Generaldirektor von Siemens Srbija - Rückkehr an Ort des Erfolgs

Quelle: eKapija Freitag, 30.10.2015. 03:07
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(Udo Eichlinger)

Für den neuen Generaldirektor von Siemens Srbija sind Belgrad und der serbische Markt keine Neugkeit. Udo Eichlinger wurde am 1. August 2015 zum Geschäftsführer von Siemens in Serbien erannt, aber er ist nich zum ersten Mal in Serbien. Von 2002 bis 2005 war er Generaldirektor der Siemens Communication Group in Serbien.

Im Unterschied zu seinem ersten Aufenthalt kam er diesmal mit anderen Familienmitgliedern - mit seiner Ehefrau Jelena, die er in Belgrad kennen gelernt hat, und ihrem gemeinsamen Sohn Luka (4,5). Als größten Erfolg seines Lebens bezeichnet er seine Ehe und Familie. "Vor etwa zehn Jahren war mir nicht einmal bewusst, dass die Liebe zum Kind so intensiv sein kann, ebenso, dass ein neues Wesen Ihr Leben komplett verändern kann. Man hört diesen Satz sehr oft von Eltern, aber das ist die Wahrheit".

- Ich bin froh, nach Serbien zurückzukehren und eine neue Phase in meiner beruflichen Laufbahn zu starten. Hier sehe ich ein großes Geschäftspotenzial und ich freue mich bereits darauf, einen Kurs fortzusetzen, der während der langen und sehr erfolgreichen Geschichte von Siemens in Serbien definiert wurde. Das Unternehmen wird sich weiterhin auf Investitionen, das Wachstum und die Beschäftigung fokusieren - erzählt Udo Eichlinger beim Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

Der neue Generaldirektor von Siemens Srbija wurde 1964 in Deutschland gebohren. Er machte seinen Diplomabschluss in Maschinenbau in seiner Heimatstadt Köln und ist seit 25 Jahren für Siemens tätig. Er war in leitenden Positionen in verschiedenen Sparten und Geschäftseinheiten des Unternehmens in Deutschland, Mittel- und Osteuropa und in Asien-Pazifik-Region (China, Dubai).

Eichlinger begann seine Karriere im IKT-Sektor. Sein letzes Engagement war in Frankfurt, in Deutschland, wo er eine Management-Consulting-Abteilung für Masterpläne der Energieeffizienz für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber bildete.

- Wenn ich meinen letzten Aufenthalt in Serbien mit der heutigen Perspektive vergleiche, bin ich vom aktuellen Status des Unternehmens, für welches ich die Verantwortung übernommen habe, wirklich beeindruckt. Vor allem von der Reife der Organisation, die erheblich verbessert worden ist. Ich bin mit dem Kenntnisstand und bestehenden Kompetenzen zufrieden, sowie mit der bisherigen Entwicklung der Sparten. Ich will hier besonders auf unsere Produktionsstätte in Subotica hinweisen, in welcher wir Generatorsysteme für Windkraftanlagen herstellen. Ich kann nur sagen, dass man hier in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet hat, und mich dafür nur bei meinem Vorgänger bedanken.

Wenn es um den Alltag in Serbien geht, habe ich Verbesserungen in der Lebensqualität bemerkt. Ausgehend von einfachen Dingen wie die Verkehrs-, Ess- und Weinkultur. Serbien ist für das gute Essen und hochwertige Restaurants bekannt, aber eine der größten Veränderungen für mich sind zahlreiche lokale Winzer. Fortschritte auf dem Gebiet der Medizin fallen auch auf. Es gibt, wie immer, viel Raum für die weitere Entwicklung, insbesondere im Gesundheitswesen und das gehört zu den wichtigsten Aufgaben Serbiens - unterstreicht unser Gast.


Unternehmen wie eine große Familie

Udo Eichlinger hat uns dieses Interview gleich nach dem Arbeitsfrühstück mit seinen Mitarbeitern gegeben. Gemeinsam mit dem Finanzdirektor veranstaltet er ab und zu solche Treffen, um seine Kollegen besser kennen zu lernen und aus der ersten Hand Ideen für die Verbesserungen im Unternehmen zu hören. "Wer könnte besser wissen, was wir für mehr Effizienz benötigen", unterstreicht er.

- Nach der Rückkehr nach Serbien musste ich mich zunächst meine Mitarbeiter kennen lernen, weil Menschn unsere größte Qualität und Stärke sind. Meine Mitarbeiter sind hier nicht, um mir zu folgen. Es ist meine Aufgabe, sie zu unterstützen. Ich bin der Wind der Veränderung für sie, jemand, der eine andere Kultur der gegenseitigen Beziehungen mitbringt. Ich bestehe deshalb auf dem offenen Dialog zwischen dem Management und allen Beschäftigten. Dies ist der beste Weg, unsere Beziehungen, die Arbeit und unsere Leistungen zu verbessern. Wir möchten sinnvolle und zweckmäßige Prozesse und Verfahren, die uns bei der Verbesserung des Geschäfs helfen können. Ich wollte nie alles, was im Unternehmen passiert, unter Kontrolle haben. Durch regelmäßige Treffen in einer ungezwungenen Atmosphäre werden wir allmählich zu einer großen Familie. Wir sind nicht mehr unberührbare Manager, die Unternehmen "aus der Ferne" steuern.

Siemens hat ein äußerst engagiertes Team in Serbien, das aus 1.500 Mitarbeitern besteht. Bis Ende September 2015 wurden, wie angekündigt, weitere 220 Mitarbeiter im Werk in Subotica und daneben noch 89 Arbeitskräfte, um die erhöhte Nachfrage zu decken. Siemens hat in seine Vertriebsteam hochqualifzierte Ingenieure, welche die größten Kunden in Serbien unterstützen.

Wenn er seine reiche Erfahrung aus der Zeit seines Engagements in Mittel- und Osteuropa und in der Asien-Pazifik-Region sowie im Nahost vergleicht, erklärt der Gast von "eKapija", dass jede Region und jeder Markt seine eigenen Besonderheiten hat. Neben den Geschäftsbeziehungen entwickelt sich in Serbien oft eine Art Partnerschaft mit Kunden und sogar Freundschaft unter den Kollegen.

- Das macht die Arbeit nicht unbedingt leichter, bringt aber eine ganz andere Atmosphäre. Das ist meiner Meinung nach, einer der Vorteile dieser Region - die Entwicklung einer partnerschaftlichen Beziehung ist durch einzigartige Persönlichkeiten der Beteiligten geprägt! Ich finde das passen, weil ich an die offene Kommunikation und den Informationsaustausch glaube.

Sehr wichtiger Teil von Siemens Srbija ist zweifellos die Fabrik in Subotica, wo seit der Inbetriebnahme 2003 mehr als 18.000 Generatorsysteme für Windkraftanlagen hergestellt wurden. Dank der Produktqualität, Einhaltung von Lieferfristen, Verfahren und Normen und kontinuierlichen Innovationen in der Produktion, wurde dieses Werk als eines der wichtigsten und größten in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe eingestuft.

- Die Energieeffizienz ist noch immer strategischer Orientierungspunkt des Unternehmens. Dank einem allumfassenden Programm der Energieeffizienz von Siemens, dass weltwei umgesetzt wird und auf der Reduzierung der Energiekosten durch Einführung der neuesten Technologien beruht, kann unser Unternehmen seine Kenntnisse für die Entwicklung dieses Segments in Serbien und Nutzung aller Marktpotenziale in diesem Bereich - unterstreicht Eichlinger.

Siemens Srbija hat eine Geschäftsstrategie, die zum Wohl der Gemeinschaft durch Unterstützung der Projekte von Bedeutung für die weitere Entwicklung der Republik Serbien beitragen sollen.

Sprich Serbisch, damit die ganze Welt dich versteht

Obwohl er eine Serbin heiratete, beherrscht Eichlinger die serbische Sprache noch immer nicht sehr gut, will aber das bald verändern. Bei seinem letzten Aufenthalt in Serbien war er zu beschäftigt, die Sprache zu erlernen, die er sehr schwer zu lernen findet.

- Ich habe damals beschlossen, meine Sprachkenntnisse nicht zu verbessern, vor allem, weil ich diese Sprache nirgendwo anders nutzen könnte. Dann ist mir eingefallen: "Sprich Serbisch, damit die ganze Welt dich versteht". Ich liebe die serbische Mentalität und Kultur, und glaube deshalb auch die Sprache zu bewältigen.

Er will, den Sprachkurs bald fortzusetzen, um seine Kenntnisse zu verbessern, in der Hoffnung, die Präsentationen in kurzer Zeit in serbischer Sprachen zu halten. Er ist zufrieden damit, dass sein Sohn Lukas zu Hause drei Sprachen zugleich hören und erlernen kann - Deutsch, Serbisch und Englisch.

- Das ist ein großer Vorteil für ihn und ich bin froh, dass er wahrscheinlich nie Probleme mit Fremdsprachen haben wird.

Es ist noch immer zu früh zu entscheiden, ob er mit seiner Familie auf Dauer in Serbien bleiben wird, sagt Eichlinger. Sein aktuelles Engagement wird, wie üblich für solche Posten, zwischen drei und fünf Jahre dauern.
- Viele Voraussetzungen müssen erfüllt werden, bevor wir das weitere Leben in Serbien überlegen, obwohl ich persönlich nichts dagegen hätte. Ich bin bereit, intensiv zu arbeiten, der positive Trend meiner Kollegen fortzuseten, um den weiteren Erfolg des Unternehmens gemeinsam zu sichern.



Marko Andrejić
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