Nebojša Zelenović, Bürgermeister von Šabac - Wir verhandeln mit 17 Investoren und haben "Šabac am Wasser" nicht aufgegeben
(Nebojša Zelenović)
Wir verhandeln derzeit mit siebzehn Unternehmen, die in unserer Stadt investieren möchten. Šabac ist eine von zwölf Städten in Serbien mit einer Freizone und das ist sehr wichtig für uns, um Kapital anzuziehen, erzählt der Bürgermeister von Šabac Nebojša Zelenović in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".
Šabac ist die erste Gemeindeverwaltung in Serbien, die kommunale Anleihen ausgegeben hat. Die Emission im Gesamtwert von 400 Mio. Dinar wurde vom 4. bis 18. Dezember 2014 völlig verkauft. Die Nachfrage war um 50% höher als das Angebot.
Der Bürgermeister Zelenović glaubt, dass es um einen guten Schritt der Gemeindeverwaltung gehe.
- Kommunale Anleihen sind die günstigste Form der Verschuldung für uns in diesem Moment. Die Stadt verschafft Geld zu den niedrigsten Zinsen auf dem Markt einerseits, und Bürger investieren andererseits in ihre Stadt, sie haben die Gelegenheit, an wichtigen Projekten teilzunehmen und dabei auch zu profitieren. Das ist eine Win-win-Situation für alle. Bürger haben insgesamt 26.000 Anleihen zum Preis von je 10.000 Dinar gekauft.
eKapija: Durch diese Emission wird der Bau eines lang erwarteten Hallenbads finanziert. Wie weit ist der Bau fortgeschritten udn wann sollte es eröffnet werden?
- Das Hallenbad sollte im Juni dieses Jahres vollendet werden. Durch diese Investition wollen wir das touristische Angebot der Stadt erweitern und unseren Kindern zugleich ermöglichen, schwimmen zu lernen. Ich werde mich als Bürgermeister darum bemühen, dass jedes Kind in Šabac das tut.
(Wie das Hallenbad aussehen wird)
eKapija: Auf welche Weise versuchen Sie, Unternehmen zu Investitionen in Šabac zu ermutigen? Was können Sie ihnen bieten?
- Wir sind eine von 12 Städten in Serbien, die Investoren die Ausübung der Geschäftstätigkeit nach den Regeln des Zollfreigebiets bzw. ohne Zölle und Einfuhrumsatzsteuern bieten können. Das ist von großer Bedeutung für ausländische Investoren.
Wir verhandeln derzeit intensiv mit 17 potenziellen Investoren. Einige von ihnen haben bereits Grundstücke gekauft und werden demnächst mit dem Bau beginnen. Ein heimischer Investor will hier die Produktion von Folien aufnehmen, man will hier in die Verarbeitung von Fleisch, Herstellung von Rollläden, Verpackungsmaterialien investieren, Sportzentren bauen... Das US-amerikanische Unternehmen "Mondi Packaging" hat vor kurzem eine heimische Fabrik übernommen und wird dort Verpackung herstellen.
eKapija: Sie haben trotzdem gesagt, dass sie Šabac vor allem als ein Landwirtschaftszentrum sehen?
- Es gibt Potenziale in der Gewerbezone, die sich auf einer Fläche von 600 ha erstreckt. Eine Autobahn sollte in der Zukunft entlang der Zone gebaut werden. Šabac erfüllt alle Voraussetzungen für ein Industriezentrum, aber es wäre, meiner Meinung nach, besser, dass wir das Hauptgewicht auf die Landwirtschaft legen.
(Ein Teil des Projeks "Šabac - Stadt am Wasser")
Wir haben gute Bedingungen, eine ausreichende Anzahl von Sonnentagen, die den Anbau von Obst und Gemüse ermöglichen. Wir werden sicher das Hauptgewicht darauf legen.
eKapija: Seit einigen Jahren ist das Projekt der Urbanisierung des Ufers der Save aktuell, das die Errichtung von Wohnanlagen, Geschäfts- und Kulturgebäuden vorsieht. Was geschieht mit diesem Projekt?
- Wir sind nur einen Schritt vom Fluss entfernt. Das größte Hindernis, das Šabac von der Save getrennt hat, war eine Deponie auf dem Ufer. Uns ist 2014 endlich gelungen, sie zu schließen und durch die Regionaldeponie in Sremska Mitrovica zu ersetzen. Das wurde im Rahmen eines europäischen Projekts durchgeführt. Wir sind derzeit eine der seltenen Städte in Serbien mit dem geregelten Abfallmanagement.
Wir möchten jetzt das Ufer kulturell wiederbeleben.
eKapija: Hat jemand bereits Interesse für das Projekt "Šabac - Stadt am Wasser" gezeigt?
(Hotel "Sloboda")
- Bisher nicht, aber wir konnten bisher keine konkreten Projekte bieten. Wir mussten zunächst andere Fragen lösen, um den Raum für solche Projekte zu befreien. Wir benötigen viel Geld für Investitionen in die Infrastruktur, aber ich muss unterstreichen, dass wir den bestehenden Grüngürtel entlang der Save einschließlich des bestehenden Erddamms bedingungslos schützen werden.
eKapija: In Šabac wurde vor kurzem das Hotel "Sloboda" erneut eröffnet. Die Alco Group hat 15 Mio. EUR in seinen Wiederaufbau investiert. Wie wichtig ist die Eröffnung des Hotels für die Stadt?
- Sehr wichtig. Seriöse Geschäftsleute können eine Stadt wirklich erleben, nur wenn sie einige Zeit darin verbringen und dort übernachten.
Unsere Stadt hat eine Unterkunft im Einklang mit seinen industriellen und touristischen Potenzialen benötigt. Das Hotel "Sloboda" hat nicht nur das Geschäftsumfeld von Šabac vervollständigt, sondern erneut zu seinem Symbol geworden. Ein repräsentatives Objekt wie dieses verpflichtet uns dazu, uns mehr um die Innenstadt zu kümmern und das Ambiente zu vervollständigen. Ich glauben, dass wir dieses Ziel durch den Umbau des zentralen Platzes realisieren werden, und das Hotel "Sloboda" ist eines der wichtigsten Objekte auf diesem Platz, Das wird sicher das Image unserer Stadt verändern und ihre Entwicklugn zusätzlich fördern.
J.Đ.