OTP kauft ungarische Bank MKB?
Die zweitgrößte deutsche Landesbank verhandelt offenbar mit der OTP, der größten Bank in Ungarn über einen Verkauf der MKB. Beide Geldhäuser stünden schon länger in Kontakt und würden auf einen Abschluss hinarbeiten, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen am vergangenen Mittwoch gegenüber Reuters. Eine Einigung hätten OTP und die Münchner Bank allerdings noch nicht erzielt. Gestritten werde unter anderem noch über den Kaufpreis, sagte einer der Insider. Beide Banken wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte kürzlich erklärt, er sei für Gespräche in Ungarn gewesen. Ein Verkauf vor der ungarischen Parlamentswahl am Sonntag sei jedoch unwahrscheinlich, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Danach könne der Verkaufsprozess aber Fahrt aufnehmen. OTP-Chef Sándor Csányi hatte kürzlich erklärt, er sei offen für Zukäufe, wenn es Übernahmeziele gebe und der Preis stimme. Ausländische Banken dürften an der MKB und einem Engagement in Ungarn aus Sicht von Experten dagegen kein Interesse haben. Orbáns Politik schrecke potenzielle Käufer ab.
Das ungarische Institut leidet unter der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Ungarn sowie unter den Abgaben, die Banken auf Druck der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban leisten müssen. Im vergangenen Jahr steigerte die MKB ihren Verlust um rund ein Drittel auf 409 Mio. Euro, in Folge brach auch der Gewinn der BayernLB um gut 80 Prozent auf 120 Mio. Euro ein, schreibt das Handelsblatt. Die BayernLB, die mehrheitlich dem Land Bayern gehört, muss die MKB auf Druck der EU bis spätestens 2015 verkaufen. Allerdings wäre das Münchner Geldhaus Finanzkreisen zufolge froh, wenn sie die MKB früher los wird.