Erste Anlegerklage gegen Alpine-Mutter FCC
Nachdem vor einigen Tagen in Österreich die ersten Klagen von Anleiheinhabern gegen heimische Banken eingebracht worden waren, klagt nun ein ungarischer Anleger die spanische Alpine-Mutter FCC.
Er fordert 506.500 Euro. Der Vorwurf: Die Alpine sei unterkapitalisiert gewesen, schreibt das "WirtschaftsBlatt".
Wie berichtet hat der Alpine-Holding-Masseverwalter Karl F. Engelhart FCC bereits scharf kritisiert. Während Engelhart Ansprüche gegen FCC seitens der Masse prüfen lässt und sich die Republik, die Kredite garantierte, noch bedeckt hält, hat nun Breiteneder den ersten Schritt gewagt und die FCC geklagt.
Sein Hauptargument: Ihre Tochter Alpine Holding sei "qualifiziert, die Gläubiger gefährdend" unterkapitalisiert gewesen, so Breiteneder: 1992 waren 1,5 Millionen Schilling (109.009 Euro) Kapital einbezahlt worden.
Bis zum Konkurs blieb es dabei – obwohl die GmbH der formale Kopf eines Milliardenkonzerns war und Anleihen für 290 Millionen € emittierte. Die Sicherheiten der Holding bei der Finanzierung ihrer Bau-Tochter seien aus Anleger-Sicht unzulänglich gewesen, wird weiters in der Klage argumentiert.
Wie man in Kreisen der FCC betont, sei die Alpine schon ausreichend kapitalisiert gewesen. Man habe eine Milliarde Euro in den Teilkonzern gesteckt.
Ein weiterer Aspekt möglicher Ansprüche gegen die FCC betrifft die Information des Kapitalmarkts bzw. der Anleger. Der Umstand, dass die Alpine vielleicht schon vor dem "offiziellen" Konkurs Mitte 2013 de facto insolvent war, hatte bereits großen Einfluss auf den Vergleich mit den Banken.