Hypo bereitet sich für Verkauf seiner Balkan-Töchter in Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Montenegro
Die Südosteuropa-Holding der Hypo International nimmt langsam Form an und soll bis Ende September auch stehen. Die Struktur, in der die Bankentöchter in Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro und dazugehörige, gesunde Gesellschaften wie etwa das Leasinggeschäft, gebündelt werden sollen, soll den Verkauf derselben erleichtern.
Die EU-Kommission, die mit der Staatsubventionierung alles andere als einverstanden war, hatte Anfang des Monats die Verkaufsfrist für die Osttöchter auf Ende 2015 gestreckt. Das Modell der Holding, das Österreich in Brüssel vorgelegt hatte, stieß auf Zustimmung.
Die Notenbanken und Finanzaufsichtsbehörden in Slowenien und Kroatien gaben schon Grünes Licht für den Wechsel der Banken in die Holding - ein rein technischer Vorgang. Die kroatische Notenbank hatte der Hypo SEE Holding AG etwa schon am 11. September erlaubt, 100 Prozent des Grundkapitals der Hypo Alpe Adria Kroatien zu übernehmen.
Vergangene Woche zog die Finanzaufsicht Hanfa nach und genehmigte die Übernahme der Hypo Leasing und Hypo Invest Kroatien. Am heutigen Freitag dürfte der Hypo auch die serbische Notenbank ihre Genehmigung zukommen lassen, Bosnien und Montenegro sollen am Montag folgen, erfuhr das WirtschaftsBlatt.
Bei der Hypo in Klagenfurt betont man, dass es sich bei der Holding derzeit um keine Abspaltung handle, die Geschäftsführung der Hypo Bank International und der Holding seien ident. "Die internen Maßnahmen dienen dem Ziel, eine klare Struktur zwischen dem Abbauteil der Bank und dem Fortführungsteil der Bank zu formen. Der Fortführungsteil besteht aus Bank- und Leasingbeteiligungen in Südosteuropa, die wie von der Europäischen Kommission vorgeschrieben bis Ende 2015 zu privatisieren sind", sagte Sprecher Nikola Donig.
Ebenfalls Aufgabe der neuen Regierung wird der Verkauf der Osttöchter sein. Laut Plan sollen im vierten Quartal erste Verkaufsgespräche stattfinden. Obwohl intern damit gerechnet wird, dass die Hypo-Töchter einzeln verkauft werden, soll offiziell dennoch die Holding angeboten werden. Die Bank rechnet damit, einen Milliardenbetrag einzunehmen. Die Bilanzsumme der SEE Bankentöchter betrug im Halbjahr rund zehn Milliarden Euro, wobei der Transaktionswert etwas darunter liegen dürfte, da die Portfolien nochmals um Altlasten bereinigt werden.
Weitere Szenarien für die Holding wären, dass sie eine Bankenlizenz bekommt. Ein möglicher Börsegang der SEE-Gesellschaft, über den das Nachrichtenmagazin Format berichtet hatte, stehe derzeit nicht zur Debatte. "Die Börseoption wird derzeit nicht aktiv verfolgt, weil der Verkaufsprozess läuft", sagte Donig. Lösen muss die Hypo noch das Thema Bad Bank. Das wird ebenfalls der neuen Regierung überlassen.