Ton Loman, Präsident der "Royal Agrifirm Group" - Niederländische Investitionen erneuern Viehbestand in Serbien
(Ton Loman)
Einer der größten Hersteller von Viehfutter in Europa, die niederländische "Royal Agrifirm Group" erwarb eine 35-prozentige Beteiligung am Unternehmen "Sto posto" und kündigte sofort Investitionen im Wert von 30 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren an. Ein Mitglid der "Agrifirm Gruppe", "Nuscience" übernahm zugleich 51% des serbischen Herstellers von Vitamin- und Mineralmischungen für die Ernährung von Tieren, "Novi Mix".
Es handelt sich um eine Genossenschaft mit 18.000 Mitgliedern, deren Nettoeinkommen 2,4 Mrd. Euro jährlich erreichen, erklärte der Präsident der "Agrifirm Group", Ton Loman, nach der Unterzeichnung des Vertrags.
Wie sich die Affäre mit Aflatoxinen in Mais aus Serbien auf die Geschäftstätigkeit der Gruppe auswirken wird, sowie ob diese Zusammenarbeit auch kleineren Landwirten helfen und zur Steigerung der Produktion und Ausfuhr von Fleisch, Milch und Eier betragen wird, haben wir den Präsidenten der "Agrifirm Group" gefragt.
eKapija: Die Ackerfläche in Serbien ist zweimal größer als in den Niederlanden, und der Viehbestand trotzdem viermal geringer. Sind Sie der Meinung, dass sich die Situation verändern lässt, in Hinsicht darauf, dass sie in Serbien investieren wollen?
- Wir haben Serbien wegen seiner Naturressourcen und seines enormen Potenzials für die weitere Entwicklung der Landwirtschaft gewählt. Unsere Marktpositionen in Ungarn, Polen und der Ukraine sind ausgezeichnet. Den Einstieg in den serbischen Markt betrachten wir als einen wichtigen Schritt weiter in der geplanten internationalen Expansion.
eKapija: Worauf beruht das Geschäftsmodell, das ihr in Serbien implementieren werdet?
- Die Strategie von "Agrifirm" orientiert sich auf Innovationen. Wir entwickeln Ernährungskonzepte der hohen Qualität, in Kombination mit der angepassten Beratung. Wir helfen Farmern dadurch, die Leistungen der Tiere zu verbessern, vor allem wenn es um das Wachstum und die Produktion von Milch und Eiern geht. Das sichert ihnen höhere Einkommen und fördert die Entwicklung der Landwirtschaft.
eKapija: Der Kaufpreis wird geheim bleiben. Aber nach der Unterzeichnung des Vertrags wurden Investitionen im Wert von 30 Mio. Euro in den folgenden drei Jarhen angekündigt. Wie werdet ihr das Geld investieren?
- "Agrifirm" und "Nuscience" investieren vor allem durch "Knowhow" im Bereich der Tierfutter, Ernährungskonzepte und durch Beratung, um Landwirten und Mitarbeitern der Unternehmen "Sto posto" und "Novi Mix" zu ermöglichen, die Leistungen ihrer Tiere zu erhöhen. Das wird ihr Wachstum fördern und ein günstiges Klima für weitere Investitionen in die serbische Landwirtschaft schaffen.
eKapija: Wo sehen Sie Serbien im Vergleich zur Region und natürlich die Niederlande und Europa?
- Die Niederlande ist der weltweit zweitgrößte Exporteur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Wir sind überzeugt davon, dass sich Serbien zum wettbewerbsfähigen Produzent und Exporteur entwickeln kann. Mit den Produktionskapazitäten von fast 25.000 t Fiehfutter haben sie ein enormes Potenzial für den Export solcher Produkte.
eKapija: Was für Ergebnisse erwarten Sie, wenn es um die Erneuerung des Viehbestands in Serbien geht?
- Wir hoffen, dass sich unsere Investitionen die Erneuerung des Viehbestands in Serbien in den folgenden 5-6 Jahren beschleunigen wird. Ihr Land sollte dadurch viel wettbewerbsfähiger am internaitonalen Markt werden.
eKapija: Wie stehen die Chancen, dass sich Serbien zu einem Exporteur von Fleisch entwickelt?
- Serbien hat alle Voraussetzungen dafür - Ressourcen, Tradition, Arbeitskräfte - um sich zu einem großen Hersteller und Exporteur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu entwickeln. Für so etwas brauchen sie Investitionen in das "Farm-Management" und die Implementierung von technischen Kenntnissen. Wir verfügen über das vollständige Knowhow, wir investieren 9 Mio. Euro jährlich nur in die Forschung und Entwicklung und verfügen über eine langjährige Erfahrung als internationale Leader. Wir sind bereit, euch den Zugang zu unseren Mitteln über das Unternehmen "Sto posto" zu ermöglichen und sie in die weitere Entwicklung der Landwirtschaft zu investieren.
eKapija: Wenn es um die Herstellung von Viehfutter gent, wie könnte sich das Problem mit dem erhöhten Gehalt an Aflatoxinen in Mais, ihrer Meinung nach, auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auswirken?
- Wenn es um natürlich vorkommende Pilzgifte wie Aflatoxine geht, muss man darauf achten, dass erzeugte Lebensmittel den maximal erlaubten Gehalt nicht überschreiten. "Agrifirm" verwendet diese Politik in jedem Land, in dem sie tätig ist. Durch intensive Überwachung und Prüfung der Erzeugnisse, sichern wir die Produktion von hygienisch sicheren und hochwertigen Lebensmitteln.
Jelena Đelić