Balkan-Topf bei schwacher Hitze - Wie Miodrag Kostic Spekulatioenn über Zusammenschluss mit Ivica Todoric erwärmte

Quelle: eKapija Freitag, 07.06.2013. 12:55
Kommentare
Podeli

Der reichste Bewohner der Balkanhalbinsel, laut der Rangliste des Magazins "Forbes", wird von Tag zu Tag immer interessanter für die Öffentlichkeit. Nach den Spekulationen und Nachrichten über die (un)mögliche Übernahme von "Mercater" ist der Inhaber des Lebensmittelkonzerns "Agrokor" wieder im Fokus, gemeinsam mit dem "serbischen Zuckerkönig".

Und wird sich Ivica Todoric wirklich mit Miodrag Kostic zusammenschließen und einen regionalen Lebensmittelriesen bilden? Der Inhaber von "MK Group" hat unlängst die Idee der engeren Zusammenarbeit zwischen serbischen und kroatischen Unternehmen und des gemeinsamen Auftritts auf dem Markt erneut erwärmt, und das Portal "eKapija" hat darüber vor langer Zeit geschrieben.

An der Landwirtschaftsmesse in Novi Sad hat er von den notwendigen Fusionen der Unternehmen in der Region geredet und präsentierte dabei seine Vision von AMNAP, eines Gemeinschaftsunternehmen, gebildet von fünf Regionalleadern - "Agrokor", "MK Group", "Atlantic Group", "Nectar" und "Podravka".

Das Interesse am Gemeinschaftsunternehmen, mit dem Jahresumsatz von 7 Mrd. Euro und mit einer Geschäftsleitung, wäre riesengroß, glaubt Kostic. Dieses Unternehme wäre keinesfalls "die Summe der einfachen Zahlen, sondern ein Miltiplikator", das allen Mitgleidern einen starken Zugang zum internationalen Markt ermöglichen würde.

(Ivica Todorić, Inhaber von "Agrokor" und der reichste Mann auf dem Balkan der "Forbes"-Liste der Reichsten zufolge)

Wirtschaftsexperten sind auch der Meinung, dass die Gruppierung der regionalen Leder im Interesse nicht nur der Unternehmen selbst, sondern auch der Bürger und der ganzen Gemeinschaft sei. In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" sagt Sasa Djogovic, Mitarbeiter des Instituts für Marktforschung (IZIT), dass er "immer für die regionale Zusammenarbeit ist".

- Wir sollten nicht gegeneinander, sondern gemeinsam kämpfen und nach einer Synerige streben. Die Fusion würde uns das Gewinnwachstum und den Abbau von Spannungen in der Region sichern. Ich bin der Meinung, dass so etwas von großer Bedeutung für die ganze Gemeinschaft ist. Das gilt sowohl für die Quanität als auch für die Qualität. Dazu gehört auch der gemeinsame Auftritt auf Drittmärkten. Der EU-Beitritt Kroatiens könnte unseren Unternehmen die Türen des EU-Marktes eröffnen. Die Fusion von "Agrokor", MK, "Atlantic", "Nectar" und "Podravak" ist eine Business-Möglichkeit, von welcher wir alle prifitieren würden.

Warum nicht

Die Idee der Fusion von fünf Lebensmittelriesen aus der Region ist hypothetisch, fand aber einen positiven Widerhall in der Region. Zuständige in "Agrokor" teilten mit, dass es um das ausgezeichnete strategische Denken geht", sowie dass sie alle Initiativen unterstützen, die in dieser Richtung gehen.

(Miodrag Kostić, Inhaber der "MK Group", drittreichster Man in der Region laut der "Forbes"-Liste)

- Es handelt sich um etwas, was "Agrokor" immer überlegt und davon geredet hat, obwohl wir nicht die gleichen Unternehmen berücksichtigt haben. Es handelt sich um den einzigen richtigen Weg für die Weiterentwicklung der Regionalunternehmen, die in Konkurrenz mit viel stärkeren multinationelen Unternehmen treten müssen - erfährt die Belgrader Tageszeitung "Blic" in "Agrokor".

Eine positive Reaktion kam auch aus der "Atlantic Group".

- Wir sind immer bereit, jede neue Initiative zu überlegen und besprechen. Wenn es um das Wachstum und die Entwicklung des Geschäfts geht, haben wir nie die geographische Merkmale der Unternehmen, sondern immer die Geschäftslogik und gegenseitiges Interesse berücksichtigt - schreibt "Blic".

Trotz positiver Reaktionen ist es noch immer fraglich, ob und inwiefern regionale "Zucker-, Obstsaft- oder Kaffee-Könige" bereit sind, ihre Position bzw. Mehrheitsbeteiligung aufzugeben?

Die Tatsache, das Kostic den Wunsch nach der regionalen Fusion wiederholte, stellt, manchen Meinungen zufolge, einen Schritt weitern in diesem Bereich dar.

- Wir haben diesen Vorschlag als positive Provokation begriffen, als Anreiz zum Nachdenken und zur Überprüfung der allgemein akzeptierten Argumenten, wenn es um das Unternehmenmanagement und Besitz geht. Die Initiative sollte nicht als Ankündigung einer formalen Fusion und Gründung eines neuen Unternehmens, sonder vielmehr als Hinweis darauf begriffen werden, dass die meisten Unternehmer lieber 100-prozentige Besitzer kleiner Unternehmen, als Aktionäre mit 20-prozentiger Beteiligung am großen Unternehmen wären - glauben Zuständige in der "Atlantic Group" laut "Blic" und "Danas".

Es köchelt

Seit der ersten Ankündigung vor einigen Wochen wird die Idee eines gemeinsames "Balkantopfs" immer interessanter. Die neueste "positive Provokation" kam heute morgen aus der Küche von Miodrag Kostic, der in einem Interview für "Tanjug" noch einmal erklärt hat, warum ein großes Regionalunternehmen eine gute Lösung im Falle, z.B., einer neuen Wirtschaftskrise wäre.

- Sogar wenn ein kroatisches Unternehmen eine Produktionsanlage in Serbiens schließt oder umgehert, blieb das Geld in der Region. Große Unternehmen aus den USA und China würden in solchen Fällen zunächst überschüssige Arbeitskräfte entlassen und finanzielle Ressourcen aus Filialen in unserer Region zurückziehen - so Kostic.

Es bleibt zu sehen, wie diese Idee realisitisch ist.

Die Zusammenarbeit zwischen Staaten besteht, aber nur die Zeit kann zeigen, was mit dieser Idee passieren wird, so Djogovic.

M.S.

Kommentare
Ihr Kommentar
Vollständige Informationen sind nur für gewerbliche Nutzer/Abonnenten verfügbar und es ist notwendig, sich einzuloggen.

Sie haben Ihr Passwort vergessen? Klicken Sie HIER

Für kostenfrei Probenutzung, klicken Sie HIER

Verfolgen Sie Nachrichten, Angebote, Zuschüsse, gesetzliche Bestimmungen und Berichte auf unserem Portal.
Registracija na eKapiji vam omogućava pristup potpunim informacijama i dnevnom biltenu
Naš dnevni ekonomski bilten će stizati na vašu mejl adresu krajem svakog radnog dana. Bilteni su personalizovani prema interesovanjima svakog korisnika zasebno, uz konsultacije sa našim ekspertima.