"Alpine" zieht sich aus Osteuropa zurück
Die in Liquiditätsschwierigkeiten geratene Alpine-Gruppe und ein Konsortium unter der Führung der Erste Bank AG und der UniCredit Bank Austria AG haben am Dienstag ein "Standstill-Abkommen" abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit.
Danach werden die Kreditlinien bis Ende Februar weiter zur Verfügung stehen. Zum dritten Quartal dieses Jahres hat Alpine einen Verlust in Höhe von 89 Mio. Euro ausgewiesen.
"Das Abkommen ist ein entscheidender Meilenstein zur Zukunftssicherung von Alpine“, sagte dazu Enrique Sanz, CFO der Alpine Group.
„Die Einigung mit den Finanzierungspartnern stärkt uns den Rücken, um den notwendigen Restrukturierungsprozess fortsetzen zu können.“ Die Alleineigentümerin, die spanische FCC, habe eine weitere finanzielle Unterstützung zugesagt.
Der Restrukturierungsprozess soll von Effizienzprogrammen begleitet werden. Alpine selbst will einige angeschlossene Baugesellschaften veräußern, um die Verschuldung zu reduzieren.
Um das finanziell Unternehmen zu sanieren, sind nun tiefe Einschnitte geplant: Der anstehende Personalabbau soll sich überwiegend auf Osteuropa konzentrieren."Die Kernmärkte sind davon nicht so betroffen", so Schultheis, der zuletzt die deutsche Baumarktkette Praktiker sanierte. Aus dem schwierigen Baugeschäft in CEE will sich die Alpine zurückziehen.
Der Baukonzern werde letztlich nur noch 9.000 bis 10.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Derzeit umfasst der Personalstand etwa 15.300 Mitarbeiter, 7.500 davon in Österreich. Der Gesamtumsatz soll sich bis 2015 laut Schultheis auf "1,8 bis 2,3 Mrd. Euro" fast halbieren. Zuletzt erzielte die Alpine einen Wert von 3,6 Mrd. Euro - mehr als 1,5 Mrd. Euro davon entfielen auf Österreich.
"Wir konzentrieren uns jetzt auf die profitablen Märkte - das sind in erster Linie Österreich und darüber hinaus der deutschsprachige Raum sowie eventuell noch Skandinavien und Tschechien", erklärte der neue Alpine-Chef, der eigenen Angaben zufolge etwa ein bis zwei Jahre an der Spitze des Unternehmens stehen wird, um die Sanierung durchzuziehen.
"Das übrige Osteuropa wird man im Wesentlichen verlassen und das Gleiche gilt für die asiatischen Projekte", sagte er und meinte damit beispielsweise die Tunnelbauaufträge in Singapur. Laufende Projekte würden abgeschlossen oder, wenn möglich, an andere Bauunternehmen übergeben.