TENT investiert eine Mrd. Euro bis 2017 - Kohlekraftwerk in Obrenovac bereitet sich für die Umsetzung der teuersten Umweltschutzprojekte in Serbien vor
(Kohlekraftwerk "Nikola Tesla")
Das Kohlekraftwerk "Nikola Tesla" (TENT), der größte Stromproduzent in Serbien, will 1,1 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren in die Modernisierung der Anlagen und den Umweltschutz investieren.
Eines der wichtigsten Projekte ist der Einbau der ersten Anlage für die Rauchgasentschwefelung in Serbien im Wert von 250 Mio. Euro und zugleich das teuerste Umweltschutzprojekt des staatlichen Stromanbieters "Elektroprivreda Srbije" (EPS) in seiner Geschichte. Die Regierung Japan wird diese "grüne Investition" mit einem Kredit unterstützen. Die Entschwefelungsanlage sollte in alle drei Blöcke des Kohlekraftwerks TENT A eingebaut werden.
- Das Projekt wird mit einem besonderen Darlehen finanziert, gewährt unter äußerst günstigen Bedingungen - mit einer langen anfänglichen tilgungsfreien Zeit und zu sehr niedrigen Zinsen. EPS und TENT bereiten gemeinsam mit dem gewählten Berater, japanischen Unternehmen TEPSCO, die Realisierung der Vergabeverfahren vor. Alle interessierten Unternehmen, und nicht nur japanische, können daran teilnehmen. Die Installation der Entschwefelungsanlage sollte bis 2016 zu Ende geführt werden - erzählt Petar Knezevic, Direktor des Kohlekraftwerks "Termoelektrane Nikola Tesla" (TENT) in einem Interview für "eKapija".
Die Entschwefelungsanlage ist nicht nur für unser Land, sondern auch für unsere Nachbar wichtig, weil schwefelhaltige Rauchgase Staatsgrenzen überschreiten.
(Petar Knezevic)
- Der Schwefelgehalt unserer festen Brennstoffe ist nicht so hoch, aber wenn wir die hier verbrennte Menge berücksichtigen - zwischen 28 und 30 Mio. Tonnen Lignit jährlich, ist unsere Emission von Schwefeldioxid extrem hoch. Parallel zur Reduzierung der Emission von festen Teilchen und Stickoxiden müssen wir die Emission von Schwefeloxiden senken. Es handelt sich um das teuerste Umweltschutzprojekt, das bisher in der serbischen Elektrizitätswirtschaft realisiert worden ist. Ein Teil der Summe können wir für das TENT B nutzen, weil wir dort bald ähnlcihe Aktivitäten starten werden - kündigt unser Gast an.
TENT steht auch die Modernisierung des Systems für die Entfernung von Asche und Ersetzung eines Systems für die Entsorgung von Asche und Schlacke in allen sechs Blöcken des Kohlekraftwerks TENT A bevor. Es handelt sich um eine Investition im Wert von 40 Mio. Euro. Vergabeverfahren werden bald ausgeschrieben.
- Dieses System wurde in TENT B eingeführt, und wir haben für das Kohlekraftwerk "Nikola Tesla A" eine Spende erhalten. Die Erstellung von Studien, Analysen und des Ideenentwurfs ist in der letzten Phase, so dass wir bald Vergabeverfahren ausschreiben können. Die Vorteile dieses Systems sind enorm. Wir werden die Verteilung von Asche bei Wind reduzieren. Das Verhältnis zwischen Wasser und Aschei ist 1:10, so dass wir sehr viel gekühltes Wasser brauchen. Durch Einführung eines Systems für die Entfernung von Asche haben wir dieses Verhältnis im Kohlekraftwerk "TENT B" von 1:10 auf 1:1 gesenkt - erklärt Knezevic.
Das Kohlekraftwerk "Nikola Tesla B" wird Flüsse in der Umgebung nicht mehr bedrohen. Man hat den Bau einer Kläranlage angekündigt. Das Geld dafür wurde durch ein IPA-Abkommen zwischen Serbien und der Europäischen Union gesichert. Es handelt sich um eine Investition im Wert von fast 15 Mio. Euro.
- Die Anlage ermöglicht die Sammlung aller Abwässer und ihre Aufbereitung, so dass wir die Save nicht mehr verschmutzen werden. Wir werden solche Anlage in TENT B einbauen lassen.
Kohlekraftwerke TENT bereit für den Winter
Auf die Frage, wie man die angekündigte Produktionssteigerung um 3,5 Mrd. kWh jährlich bis 2017 realisieren will, um den Bau eines neuen Kraftwerkblocks mit einer Leistung von 400 MW zu ersetzen, antwortete unser Gast:
- Wir haben diesen Plan gemacht und müssen nur noch Behörden für unsere Idee gewinnen. Durch Revitalisierung der bestehenden Kraftwerke und Verlängerung ihrer Lebensdauer, Erhöhung der Energieeffizienz und ihrer Leistung können wir die geplante Produktionssteigerung realisieren.
Im Kohlekraftwerk "Nikola Tesla B" wurde am 1. Oktober ein System für die Kontroll der Qualität und Menge von Kohle im Wert von 1,7 Mio. Euro in Betrieb genommen, das einen rationelleren Energieverbrauch ermöglichen sollte.
- Das System, entwickelt und eingebaut gemeinsam mit dem Unternehmen SGS ermöglicht uns, die Qualität von Kohle zu kontrollieren, um in Abhängigkeit von der Nachfrage nach Strom Kohle des entsprechenden Heizwerts zu verwenden. Wir rechnen damit, jährlich bis 7 Mio. Euro einzusparen.
Man will ein ähnliches System in das Bergbauunternehmen "RB Kolubara" einführen, aber der Direktor von TENT konnte uns die Fristen für die Realisierung der Investition nicht präzisieren.
Die Überholung der meisten Anlagen ist zu Ende geführt. Heute sollte der Block B fertig gestellt werden. Ein Block von 600 MW soltle morgen an das Stromnetz angeschlossen werden, so Knezevic.
Suzana Obradović