Porsche unter Motorbooten kommt in Novi Sad - Norwegisches Unternehmen "Hydro Design" verlagert Produktion nach Serbien

Der norwegische Hersteller von Hochleistungs-Booten "Hydro Design" nimmt im Oktober dieses Jahres die Herstellung von Motorbooten in Novi Sad auf. Für den Anfang 2013 kündigt man den Produktionsstart für ein neues, größeres und luxuriöseres Modell zum Preis von fast 200.000 Euro an. "Hydro Design" will die Produktion nach Serbien verlagern, in Norwegen bleibt nur das Entwicklungszentrum des Unternehmens, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija".

- "Hydro Design" baut seit mehreren Jahren unterschiedliche Motorboote in Norwegen. Wir möchten jetzt den größten Teil der Produktion nach Serbien verlagern und in Norwegen nur eine Abteilung für die Entwicklung von neuen Modellen und Herstellung von Prototypen behalten. Produktions- und Geschäftskosten sind beträchtlich niedriger in Serbien, entscheidend waren aber unsere positiven Erfahrungen und das Vertrauen in unsere Mitarbeiter serbischer Herkunft. Serbien hat auch eine lange Tradition des Schiffbaus. Wir sind deshalb überzeugt davon, einen richtigen Ort für unsere Produktionsstätte gefunden zu haben - erzählte Sasa Draganovic, Mitinhaber und Produktionsdirektor bei "Hydro Design Production".

Das Unternehmen, bekannt in Norwegen unter dem Namen "Hydro Design", wurde in Serbien als "Hydro Design Production" registriert. Egil Ranvig, Designer von Wasserfahrzeugen, der bisher viele Motorbootrennen gewonnen hat, beteiligt sich mit 70% an beiden Firmen.

Der VIP-Fonds hat sich um die Realisierung dieses Investition bemüht. Die Produktion könnte leicht nach Polen verlagert werden, so Draganovic. Man habe Standorte in Belgrad, Stara Pazova oder Novi Sad überlegt, aber sich schließlich für die Hauptstadt der Provinz Vojvodina entschieden.

"Hydro Design" nimmt die Herstellung in einer gemieteten Halle von 1.446 m2 in Rimski Sancevi auf. Ein fünfjähriger Mietvertrag wurde vom Produktionsdirektor von "Hydro Design" und dem Geschäftsführer des öffentlichen Unternehmens für Gewerbeimmobilien "Poslovni Prostor" Goran Bolic am 11. September dieses Jahres unterzeichnet.

- Wir starten die Produktion im Oktober in einer gemieteten Halle. Die Ausstattung und Technologie kommen aus unserer Produktionsstätte in Norwegen, was uns die klassischen Kosten bei der Produktionsaufnahme ersparen sollte. Wir investieren eine Mio. Euro in die Produktion. In der nächsten Zukunft wollen wir hier eine Halle von 4.000-5.000 m2 bauen lassen, im Einklang mit unseren Bedürfnissen - erklärt Draganovic.

In der ersten Phase der Produktion muss "Hydro Design Production" einen Teil der notwendigen Komponenten einführen, bis man entsprechende Zulieferer in Serbien findet.

- Wir suchen nach Lieferanten und Partner in Serbien, die Ersatzteile für unsere Wasserfahrzeuge im Einklang mit unserem Qualitätsniveau erzeugen würden. Wir werden zunächst acht Mitarbeiter einstellen. Fünf von ihnen wurden bereits in Norwegen ausgebildet, um andere Mitarbeiter später zu führen. Wir möchten 25 Mitarbeiter bis 2014 beschäftigen.

"Hydro Design Production" sollte im ersten Geschäftsahr 45 Motorboote bauen und die Produktion später auf 100 Boote jährlich steigern. Der größte Teil der Produktion sollte an Käufer in Skandinavien und Russland geliefert werden.

- Wir werden hier fünf Modelle herstellen. Es handelt sich um Sportboote namens "Cormate", was als "der engste Freund" übersetzt wird. In Novi Sad sollten unsere Modelle SP 21, SP 24, SP 27, sowie T24, T27 gebaut werden. Ihre Preise liegen zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Sie erreichen Geschwindigkeiten von 160 km/h.

Bis 2014 will man die Herstellung eines neuen, luxuriöseren Modells aufnehmen. Es handelt sich um Sportboot namens "Cormate T3", sagte unser Gast.

- Der Prototyp des neuen Modells wurde in Norwegen entworfen, die Herstellung startet in Serbien. Die Qualität unseres Wasserfahrzeugs entspricht dem Niveau von Porsche oder Ferrari in der Automobilindustrie. Sportboote "Cormite" sind mit Luftkissen versehen. Auf diesen Luftkissen schwebt das Boot quasi berührungslos über dem Boden oder Wasser, und es gibt ein Zimmer, Küche und Bad - erzählte Draganovic.

Der Preis des neuen Sportboots wurde noch nicht präzis festgesetzt, aber man muss mit mindestens 200.000-220.000 Euro rechnen.

Suzana Obradović