Facebook Drama - Aktionäre klagen

Quelle: B92 Donnerstag, 24.05.2012. 14:17
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Podeli


Der milliardenschwere Börsengang des sozialen Netzwerkes Facebook gerät für die erwartungsvollen Aktionäre zum finanziellen Fiasko. Ein Anleger, der die Aktion zum Ausgabepreis von 38 Dollar gekauft hatte, verlor bereits am zweiten Handelstag 18 Prozent seines eingesetzten Geldes. Laut einer Negativ-Liste des Wall Street Journal ist seit 2007 kein anderer milliardenschwerer Börsengang so in die Hose gegangen wie jener von Facebook.

"Gefällt mir nicht", sagen daher viele Aktionäre und suchen nach den Schuldigen. Dem vergeigten Börsendebüt folgt nun eine juristische Schlammschlacht. Ein Anleger reichte am Dienstag bereits eine erste Klage vor einem kalifornischen Gericht ein. Er wirft Facebook selbst und den Banken vor, Börsenunterlagen schlampig zusammengestellt und wichtige Informationen zum Geschäft und dessen Aussichten verschwiegen zu haben.

Am Pranger stehen die beim Börsengang federführenden Investmentbanken Morgan Stanley, Goldman Sachs und JPMorgan Chase. Sie sollen kurz vor Börsengang ihre Gewinnprognosen für Facebook plötzlich gesenkt haben, aber nicht alle ihre Kunden darüber informiert haben. "Da liefen schmutzige Deals ab", empörte sich ein Anleger.

Morgan Stanley wies am Mittwoch die Vorwürfe zurück und erklärte, alle Regularien eingehalten zu haben. Ganz offensichtlich haben sich die Banken aber bei der Nachfrage verschätzt und zu viele Papiere auf den Markt geworfen. Motto: mehr Aktien, mehr Geld. "Die Gier der Eigentümer und Banken war einfach zu groß", fasst Leopold Salcher, Analyst bei der Raiffeisen Capital Management zusammen.

Das Preisband der Aktie nochmals anzuheben, sei ein Fehler gewesen. Als sich herausstellte, dass die Nachfrage doch nicht so groß ist, musste Morgan Stanley Milliarden an Stützungskäufen selbst tätigen, um den Kurs zumindest am ersten Handelstag aufzufangen. "Morgan Stanley hat zu viele Aktien ausgegeben und die Preisfindung war unter aller Sau", kommentierte etwa der prominente Ex-General-Motors-Chef Jack Welch.

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