Alpha Bank und EFG Eurobank kündigen Fusion an
Zwei der größten Geldhäuser des Landes beraten über einen Zusammenschluss. An der Athener Börse wird die Nachricht mit Jubel aufgenommen: Bankaktien steigen um rund 20 Prozent.
Als Reaktion auf Schuldenkrise und Rezession in Griechenland bereiten zwei der größten Geldhäuser des Landes eine Fusion vor. Die Athener Börse teilte am Montag mit, die Aktien der EFG Eurobank und der Alpha Bank würden wegen einer bevorstehenden Mitteilung über einen Zusammenschluss vorübergehend vom Handel ausgesetzt.
Der Handelsstopp gelte, bis die Ergebnisse der andauernden Sitzungen der Führungsgremien beider Banken sowie Details zu der Fusion bekanntgegeben würden. Die Aktien anderer griechischer Geldhäuser legten um rund 20 Prozent zu.
EFG Eurobank und Alpha Bank sind bislang das zweit- und das drittgrößte Institut des Landes. Gemeinsam würden sie zur Nummer eins aufsteigen und damit den bisherigen Branchenprimus National Bank of Greece ablösen. Das neue Geldhaus würde nach Angaben aus Bankenkreisen zu den 25 größten Europas gehören.
"Das ist ein strategischer Schritt in die richtige Richtung, der die beiden Banken vor dem Schlimmsten schützen wird, was dem griechischen Bankensektor bevorsteht", sagte Takis Zamanis von Beta Securities. Unter anderem ist Bankenkreisen zufolge geplant, dass der katarische Staatsfonds Qatar Investment Authority, der heute bereits Anteile an Alpha hält, ein Großaktionär der fusionierten Bank wird. Der Staatsfonds soll dem Institut nach Informationen der Financial Times 500 Mio. Euro zuschießen.
Griechenlands Banken leiden unter Herabstufungen ihrer Bonitätsnoten, Abflüssen von Kundeneinlagen sowie einer großen Anzahl fauler Kredite infolge der schweren Rezession in dem hoch verschuldeten Land.
Seit Jahresbeginn haben die Aktien der Institute mehr als die Hälfte an Wert verloren. Hinzu kommt, dass die griechischen Banken Milliarden an Staatsanleihen ihres hoch verschuldeten Landes halten. Die geplante Beteiligung privater Gläubiger am zweiten Rettungspaket für Athen wird deshalb die Banken in Griechenland selbst am härtesten treffen.
Zwar betonte der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos am Freitag, die Institute könnten nach Abschreibungen auf Staatsanleihen Kapitalspritzen aus dem Rettungspaket der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. Für die Banken besteht aber das Problem, dass solche Beihilfen in der Regel mit Restrukturierungsauflagen einhergehen. Nach einer Fusion könnten EFG Eurobank und Alpha Bank möglicherweise ohne Staatshilfen auskommen.
In Hinsicht auf ihre Aktiva ist die Eurobank die fünftgrößte und die Alpha Bank die neuntgrößte am serbischen Bankmarkt.
Die Aktiva der Eurobank belaufen sich, nach Angaben der Zentralbank Serbiens, auf 164 Mrd. und der Alpha Bank auf 94,25 Mrd. Dinar.
Die Eurobank hat im ersten Halbjahr dieses Jahres den fünfgrößten Bruttogewinn am serbischen Markt erzielt - 1,5 Mrd. Dinar. Ihr Marktanteil liebt bei 6,6%. Die Bank betreibt mehr als 100 Filialen und fünf Business-Zentren für Unternehmen.
Die Alpha Bank in Serbien hat in den ersten sechs Monaten 2011 Verluste von 1 Mrd. Dinar verbucht,