Branko Radujko, zurückgetretener Direktor der "Telekom Srbije" - Mittelfeldspieler
(Branko Radujko)
"So jung, und bereits Generaldirektor", Kommentar, mit dem man Branko Radujko vor mehr als drei Jahren bei der Übernahme des Amtes des ersten Manns der Telekom Srbije begrüßt hat.
An die Spitze des erfolgreichsten Unternehmens in Serbien kam er aus dem Kabinett des serbischen Staatspräsidenten, als Kandidat der Demokratischen Partei. Er musste erst beweisen, dass er die richtige Wahl für diesen wichtigen Posten war.
Nach dem offiziell angekündigten Rücktritt in den letzten Tagen, sobald die Telekom verkauft wird, und nachdem die ersten Spekulationen über seinen Nachfolger erschienen sind, ist vielleicht die richtige Zeit, bisherige Ergebnisse und Erfolge zu rekapitulieren.
Seine Ergebnisse und bisherige Führung des serbischen Telekommunikationsmonopolisten werden in der kommenden Zeit gründlich analysiert. Man muss mit vielen Vorwürfen rechnen, insbesondere, wenn es um den letzten Zeitraum geht.
Seine Ernennung zum Generaldirektor sorgte schon für große Unruhe in der Öffentlichkeit. Man hat ihm, vor allem, den Erfahrungsmangel vorgeworfen. Er hatte bis dann nie ein Unternehmen geführt und er sollte das Steuer des erfolgreichsten Unternehmens in Serbien übernehmen.
Und war er seinen neuen Aufgaben gewachsen?
Radujko hat seinen Diplomabschluss an der Belgrader Fakultät für Rechtswissenschaft gemacht. Kein Wunder, dass ein Jurist zum Direktor des Telekomanbieters ernannt worden ist, konnte man damals in der Presse lesen, in Hinsicht darauf, dass ein Psychologe das Amt des Telekommunikationsministers ausübt. Beträchtlich wichtiger war aber die Frage, ob und in welchem Maß Radujko die notwendige Liberalisierung des serbischen Telekommunikationsmarktes - insbesondere im Festnetz - und den Abbau der Monopolstellung der Telekom Srbije unterstützen wird. Der Telekom-Direktor und die Telekommunikationsministerin kamen damals aus derselben Parteil
Er war stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Unternehmens "Jugoimport SDPR", Vorstandsmitglied bei "Petrohemija" und dem Pensionsfonds PIO. Er übte auch das Amt des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Serbieschen Garnatiefonds aus. Solche Funktionen verlangen aber nicht das tägliche Engagement.
Radujko ist Mitglied der Demokratischen Partei seit 1998. Er startete als juristische Praktikant und arbeitete zwei Jahre im internationalen humanitären Sektor - mit serbischen Flüchtlingen aus Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Kosovo. Anfang 2002 wurde er zum Berater des serbischen Premiers Zoran Đinđić ernannt, zuständig für Fragen der Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Er wurde bald zum Cheff des Kabinetts von Zoran Živković gefördert. Im August 2004 wurde er vom Staatspräsidenten Boris Tadić zum Berater in Fragen der regionalen Politik ernannt. Ab dem Juni 2006 übte er das Amt des Generalsekretärs des serbischen Staatspräsidenten aus. Während der letzten Regierungsbildung wurde er als potenzieller Chef des Nachrichtendienstes BIA erwähnt.
Politiker und Journalistin
(Aleksandra, Stefan und Aleksa Radujko)
Branko Radujko wurde am 17. Juli 1974 in Knin geboren. Er ist mit der Journalistin Aleksandra, ehemaligen Hauptredakteurin des Fernsehsenders "TV Avala" und Inhaberin der Marketingagentur "New Media Team" verheiratet.
Er hat seine attraktive Frau im Sommer 2003, während einer Geschäftsreise in Salzburg kennen gelernt.
"Wir haben uns bald in Belgrad wieder getroffen und unsere Freundschaft begann. Wir heirateten schon im nächsen Jahr", entdeckte Frau Radujko für Medien.
Radujko könne, laut ihr "nicht kochen, aber er ist immer bereit, bei anderen Hausarbeiten zu helfen".
- Von Zeit zu Zeit bügelt er sich ein Hemd, aber ich erlaube das nur, wenn er dieses Hemd unter einem Pulli tärgt.
Branko und Aleksandra haben zwei Söhne - Stefan und Aleksa.
J.Đ.