(Nomination für Preisvergabe AUREA 2011): "Energoobnova" - Biomasseheizkraftwerk

Quelle: eKapija Dienstag, 08.03.2011. 15:01
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Podeli

Das Unternehmen "Energoobnova" ist das erste in Serbien, das im Dorf Dragacica unweit von Cacak ein kleines Biomassenkraftwerk im Wert von 200.000 Euro in Betrieb genommen hat. Der Faulbehälter, in dem Maissilage verarbeitet wird, hat eine Kapazität von 6.000 kWh jährlich und Nominalleistung von 75 kW/h täglich.

Die Anlage verbrannt ca. 1,5 t Maissilage. Außer Strom werden hier auch 400.000 l Blumenerde und ca. 1 Mio. l flüssiger Dünger für Äcker erzeugt. Die Anlage besteht aus einem Lagerraum, Behälter für Biogas und Anlage zur Stromerzeugung, ohne schädliche Eigenschaften.

Die Biomasse kann momentan für 252 Euro/t gekauft werden. Landwirte können mit einem Ertrag von 1.200 Euro/ha rechnen. In Hinsicht auf seine kürzere Vegetationszeit sind zwei Ernten jährlich möglich - zunächst Mais und dann Futtererbsen oder Gerste - beide Pflanzensorten lassen sich als Biomasse verwenden.

Man hat fast 200.000 Euro in den Bau des Biomassenkraftwerks investiert. 25.000 Euro davon hat der Investor von dem Entwicklungsfonds der Republik Serbien erhalten.

INNOVATION

Man hat zum ersten Mal in Serbien die Biomasse verwertet (Maissilage, Gülle, Molke) und für die Erzeugung von Biogas, Strom und Wärmeenergie verwendet. Erwähnte Abfälle stellten bisher eine große Umweltbelastung, und die Maissilage wurde für die Ernährung von Rindern genutzt.

Kleinere Landwirte können fast keinen Nutzen aus der Maissilage ziehen. Die innovative Planung und Bautechnik ermöglichen die Errichtung mindestens einer Anlage wie diese in jedem Dorf in Serbien.

Kleine Landwirte werden Stromerzeuger und Gülle, Gras- und Maissilage und Abfälle aus dem Haushalt wertvolle Rohstoffe für die hoch profitalbe Stromerzeugung - zum Preis von 0,16 Euro/kWh.

Das Projekt stellt eine umweltfreundliche Lösung für die Verwertung von Gülle, Gras- und Maissilage und Reduzierung der CO2-Emission. Es handelt sich um eine äußerst gute Möglichkeit für die Entwicklung der Dörfer in Zentralserbien.

Beschreibung des Biomassenheizkraftwerks

Das Heizkraftwerk stellt eine einfache Lösung dar: es besteht aus einem Lagerraum, Anlage zur Herstellung von Biogas und Anlage zur Stromerzeugung. Abgase haben eine Temperatur von 500 Grad Celsius, die für die Beheizung eines Ethnodorfes, nur hundert Meter entfernt von der Anlage, genutzt werden sollte. Erste Kilowattstunden Strom sollten 120 Tage nach der ersten Befüllung des Faulbehälters erzeugt werden. Das ganze Biogas wird hier verbraucht. Der Gasmotor wurde von Unternehmen "Skania" erzeugt.

Es handelt sich um ein modulares Wärmeheizkraftwer, mit einem Digestor und Motor, dessen Leistung sich leicht verstärken lässt, durch Anbau von neuen Motoren und Digestoren. Man kann eine Wärmeheizkraftwerk von 20 kW bauen lassen. Aber je schwächer das Kraftwerk, desto teuerere Kilowattstunden.

Wie die Biomassenkraftwerk funktioniert?

Die anaerobe Vergärung ist iein rein bakterieller Prozess. Es handelt sich um den Abbau von biogenem Material durch Mikroorganismen in Abwesenheit von Sauerstoff, d.h. unter anaeroben Bedingungen. Mehrere Bakteriengruppen, welche sehr eng zusammenarbeiten, verwandeln biogenes Material in Biogas. Dieses besteht aus etwa 2/3 brennbarem Methan und rund 1/3 Kohlendioxid sowie Restgasen. Die anaeroben Bakterien sind erdgeschichtlich uralt, d.h. sie entwickelten sich, als es in der Erdatmosphäre noch keinen Sauerstoff gab. Sie bauen - mit Ausnahme von Holz, dessen Bestandteil Lignin sie nicht angreifen können - praktisch alles biogene Material ab. Da mehr als 90% von der Energie des abgebauten Materials noch im Produkt Methan enthalten ist, bleibt den Bakterien nur wenig Energie zum Leben und zur Vermehrung. Bei der Vergärung wird daher – im Gegensatz zur Kompostierung – praktisch keine Überschussenergie in Form von Wärme frei und die anaeroben Bakterien wachsen und vermehren sich nur langsam. Die anaeroben Bakterien fühlen sich im Wasser oder sehr feuchter Umgebung wohl. Das Wasser muss bis 38 Grad Celsius erwärmt werden, weil Bakterien anderfalls absterben könnten. Es handelt sich um denselben Prozess, der täglich im Verdauungstrakt von Wiederkäuern (eine Kuh furzt und rülpst fast 400 Liter Methan pro Tag!) verläuft. Bakterien vermehren sich in einem Becken gefüllt mit Wasser, erwärmt bis 38 Grad Celsius. Es ist ausgeschlossen, dass andere Bakterien in das System eindringen. Bakterien, die Sauerstoff brauchen, sterben ab, sobald sie ins Becken gelangen sind. Wenn die Anzahl der Bakterien im Becken das erwünschte Niveau erreicht hat, werden Nahrungsstoffe zugefügt und innerhalb von 40 Tagen beginnen die Bakterien mit der Produktion von Methan. Später wird ein Biogasmotor an das System angeschlossen. Es handelt sich um einen von Biogas betriebenen Verbrennungsmotor, der einen Generator zur Erzeugung von elektrischer Energie antreibt. Seine Nebenprodukte sind Wasserdampf und Kohlendioxid (aus Pflanzen). Es gibt keine zusätzliche CO2-Produktion.

32-33% von Biogas werden in Strom umwandelt, aber die Abwärme der Biogasmotoren aus Motor-Kühlung und Abgas wird zum Beheizen des Fermenters und in diesem Fallezusätzlich für das Beheizen eines Ethodorfes und Gewächshäusern genutzt. Die Abgase erreichen die Temperatur von 500 Grad Celsius.

Silage hat sich als besser für die Stromerzeugung erwiesen. Eine Tonne Gülle gibt 40 m3 und eine Tonne Silage sogar 200 m3 Biogas.


ÖFFENTLICHER NUTZEN

Das kleine Biomasseheizkraftwerk wurde in einer kleinen Gemeinschaft (Dorf Goracica bei Guca) gebaut und sollte eine Rettung für das allmählich aussterbende Dorf darstellen. Es handelt sich um ein umweltfreundliches Projekt, im Einklang mit dem Kyoto-Protokoll, das die bisherige Umweltverschmutzung auf das minimum reduzieren sollte.

Bisherige Abfälle (Gras- und Maissilage, Gülle und Molke) werden zu wichtigen, erneuerbaren Energiequellen. Es handelt sich um den ersten Schritt in der Entwicklung eines energieunabhängigen Dorfes. Diese Lösung ermöglicht die Realsierung des Prinzips "ein Dorf-ein Kraftwerk".

Das Projekt stellt ein gutes Beispiel für andere kleine Landwirte dar, die sich hier mit der rentablen und umweltfreundlichen Nutzung von erneuerbaren Energiequellen bekannt machen können. Es sollte das Bewußtsein für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen stärken. Man plant die Gründung einer Schule für die Nutzung der erneuerbaren Energiequellen (Biotechnologie).


FINANZIELLES POTENZIAL

Man hat fast 200.000 Euro in den Bau des Biomassenkraftwerks investiert. 25.000 Euro davon hat der Investor von dem Entwicklungsfonds der Republik Serbien erhalten.

Solche Anlagen kosten zwischen 660.000 und 1 Mio. Euro am internationalen Markt, betonten Vertretern des Unternehmens "Energoobnova". 30 ha reichen, laut ihnen aus, für die ungestörte einjährige Versorgung dieses Kraftwerks aus.

Der jährliche Gewinn des Kraftwerks - mit minimalen Ausgaben - könnte 80.000 Euro bzw. 2.700 Euro/ha erreichen. So etwas ist sehr selten in Serbien heute. Strom aus solchen Anlagen wird zum Preis ovn 0,16 Euro/kWh gekauft - im Einklang mit dem Gesetz. Der Vertrag mit dem staatlichen Stromanbieter wird auf eine Laufzeit von 12 Jahren unterzeichnet.

Die Wärme wird für die Beheizung eines eigenen Ethnodorfes, Gewächshäusern und Trockenanlagen. Gülle und Festdünger - als Restmenge - werden als hochwertige, organische Dünger im organisch-biologischen Anbau verwendet - was den Bedarf an Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumdünger auf das Minimum reduziert.
Solche Anlagen lassen sich zu beträchtlich niedrigeren Preisen im Vergleich zur Konkurrenz bauen, ohne dabei an Qualität und Leistung zu verlieren.

Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien

Durch Verabschiedung des Gesetzes für den Vorrang erneuerbarer Energien hat sich der Staat zum Ankauf von alternativ erzeugtem Strom bis 2012 verpflichtet - zum Preis von 0,16 Euro/kWh. Das kleine Biomassekraftwerk "Energoobnova" kann 6.000 kWh jährlich erzeugen - was einen Umsatz von 96.000 Euro jährlich ausmacht. In Deutschland gibt es ca. 6.000 solcher Anlagen, in Österreich rund 1.200 und in Ungarn 200. Serbien verfügt über ca. 12,5 Mio. t Biomasse, meistens in der Landwirtschaft. Bis Ende 2012 will man 7,7% Strom aus solchen Quellen bekommen. Und das reicht für die Versorgung von 175.000 Haushalte aus.

Biomasse


Der Preis für Biomasse liegt bei 252 Euro/t Gras- und Maissilage. Landwirte können in solchem Falle mit einem Ertrag von 1.200 Euro/ha rechnen. In Hinsicht auf seine kürzere Vegetationszeit sind zwei Ernten jährlich möglich - zunächst Mais und dann Futtererbsen oder Gerste - beide Pflanzensorten lassen sich als Biomasse verwenden.

Wenn "Biomassenheizkraftwerk" Ihr Favorit für das Investition des Jahres ist, geben Sie Ihre Stimme auf der offiziellen Webseite "Aurea 2011" ab.

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