„East point“ baut den größten Getreideterminal in Europa – 35 Mio. Euro für Anbau eines Silos in Konstanza
(Zoran Drakulić)
Die Holdinggesellschaft East point plant die Erweiterung der Kapazitäten seines Silos in Konstanza von 108 auf 150.000 t, wofür sie 32-36 Mio. Euro benötigt, kündigte Zoran Drakulić, Holdingvorstand in einem Interview für das Wirtschaftsportal „eKapija“ an. Die Verhandlungen mit einem strategischen Partner sollen bald zu Ende geführt werden, fügte er hinzu.
- Es handelt sich um eine Kapitalerhöhung um fast 40 Mio. Euro, durch welche unser Partner eine 50-prozentige Beteiligung am künftigen Projekt bekommt. Projektunterlagen sind fertig und wir haben die meisten Genehmigungen erworben, so dass der Anbau schon Ende April oder Anfang Mai beginnen kann. Der bestehende Getreideterminal soll in einen der größten in Europa und der ganzen Welt verwandelt werden – erklärte Drakulić im Interview, das uns am zweiten Tag des Wirtschaftsforums im Kopaonik-Gebirge gegeben hat.
Im neuen Silo sollen Getreide aus dem Donaugebiet, Russland, der Ukraine und Schwarzmeerhäfen gelagert wrden. Der Terminal befindet sich am Ende des befahrbaren Kanals Donau-Schwarzes Meer.
- Anstatt 2 Mio. Tonnen, die in Konstanza bisher in einem Jahr umgeladen worden sind, können hier künftig mehr als 4 Mio. t Getreide gelagert werden. Unser Land kann auch von der Erweiterung der Kapazitäten profitieren. Ich glaube, dass Serbien in den folgenden fünf Jahren zwischen 5 und 6 Mio. t Getreide jährlich ausführen wir. Das bedeutet natürlich nicht, dass die ganze Menge über den Hafen Konstanza transportiert werden soll. Große Potenziale sehen wir auch in Rumänien, wo 18 Mio. t jährlich geerntet und 3 – 4 Mio. ausgeführt werden. Rumänien will die Produktion auf 40 Mio. t pro Jahr steigern. Der größte Teil der Produktion wird sicher in unseren Silos gelagert werden – sagte unser Gast.
East point hat im Mai 2009 2,7 Mio. Euro in den Getreide-Terminal in der Nähe der rumänischen Stadt Giurgiu investiert, um hier Getreide aus Rumänien und Bulgarien für den Export in den Mittelmeerraum zu lagern. Das Silo hat eine Kapazität von 5.000 t Weizen, die sich aber leicht auf 12.000 t erweitern lässt. Hier können alle Getreidesorten gelagert und bearbeitet werden sowie Sonnenblume und Raps. In einem Tag können hier bis 1.500 t von einem Leichter umgeladen werden.
Durch angekündigte Erweiterung der Kapazitäten in Konstanza und dank dem bestehenden Silo in Rumänien entwickelt sich East point zu einem der führenden Getreidehändler in der breiten rumänisch-bulgarischen Zone.
Entscheidung über Reederei JRB im Herbst
Auf die Frage über seine Pläne für die Reederei “Jugoslovensko rečno brodarstvo“ (JRB), die er früher kaufen wollte, antwortete Drakulić, dass East point noch immer die entspreckende Akquisitionsform sowie Zusammenarbeit mit potenziellen Partnern überlegt sowie dass die Übernahme noch immer nicht ausgeschlossen ist.
- Die Konsolidierung der Flussschifffahrt auf der Donau ist unausweichlich und kann nur von großen Gesellschaften überlebt werden. Das war unser Plan, aber wir haben in einem schlechten Moment gestartet, fast unmittelbar vor dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise. Die Nachfrage ist um mehr als 40% und der Umsatz um mehr als 50% gefallen. Wir haben große Verluste erlitten und waren für eine Übernahme nicht bereit. Wir versuchen momentan, den Schaden zu sanieren – mit Hilfe der Banken – und hoffen darauf, für seriöse Verhandlungen über die Übernahme von JRB oder einer anderen Flotte in sechs bis sieben Monaten bereit zu werden – sagte Drakulić. – Wir brauchen die Kapazitäten der JRB-Reederei. Unsere Projektionen zeigen, dass wir 2012 8 Mio. t Getreide in unseren Silos lagern werden, fast dreimal mehr als jetzt – fügt er hinzu.
Die serbische Agentur für Privatisierung hat am 3. Januar 2010 den Kaufvertrag für die Reederei JRB gelöst. East point hat das Unternehmen im Vorjahr für 24,5 Mio. Euro gekauft, hatte aber die erste Rate nicht innerhalb der verlängerten Frist (bis 29. Januar 2010) eingezahlt. Die Agentur hat damals eine neue Ausschreibung des Unternehmens angekündigt. Die Institution will nicht die Verhandlungen mit dem zweitrangierten Bieter (Konsortium CFNR aus Frankreich, Dunavski Lloys aus Sisak/Kroatien und Bomex Export aus Zrenjanin) aufnehmen.
East point interessiert an der Flotte in der Slowakei
Drakulić gab bekannt, dass die East point holding an der Übernahme einer Reederei in der Slowakei – also eine Investition von 7 bis 8 Mio. Euro – interessiert ist.
- Diese Flotte entspricht unseren Bedürfnissen, sogar mehr als JRB, die mit einem zusätzlichen Vermögen belastet ist. Wir würden in diesem Fall nur bestehende Transportkapazitäten kaufen. Es handelt sich um 120 Leichter.
Modernisierung des Brot- und Backwarenherstellers Klas – Bis 17 Mio. Euro für die erste Phase
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat East point einen Kredit für die Modernisierung der Produktionsanlagen des Brot- und Backwarenherstellers Klas gewährt. Mit dem Geld soll die Erweiterung der Kapazitäten, Erhöhung der Effizienz und Entwicklung eines neuen Sortiments finanziert werden.
- Wir haben eine Investition im Wert von 35 Mio. Euro geplant, haben aber auf Probleme mit der ungeklärten Eigentumsverhältnisse am gekauften Baugrundstück gestoßen. Ich hoffe, dass alles in einem Monat geklärt wird, so dass wir mit der Realisierung unseres Plans beginnen können. In der ersten Phase sollen 15 bis 17 Mio. Euro investiert werden. Wir haben, nämlich, einen Kredit der EBWE bekommen. Unsere Handelskette Klas soll in folgenden zwei bis drei Jahren von bestehenden 80 auf 200 Verkaufsstellen erweitert werden. Wir wollen unsere Läden in allen Städten in Serbien eröffenen – kündigte der Gast von „eKapija“.
T.S.