Obst, Gemüse und Biokost für Ausländer – Serbische Hersteller schlosesn Exportverträge im Wert von 8 Mio. US-Dollar ab und verhandeln über weitere 8,6 Mio.
Nach den erfolgreichen Auftritten an den Messen „Fruit Logistica“ in Berlin und „BioFach“ in Nürnberg schlossen serbische Obst- und Gemüseverarbeiter und Biokosthersteller Exportverträge im Gesamtwert von 8 Mio. US-Dollar und verhandeln um weitere 8,6 Mio., gab am 26. Februar die US-amerikanische Organisation für internationale Entwicklung (USAID) bekannt.
An der Internationalen Messe für frisches Obst und Gemüse “Fruit Logistica” in Berlin (3-5. Februar 2010) nahmen serbische Unternehmen "Agrocom", "Agrar-Komerc", "Agrotrade", "Agroprom Com", "Atos Vinum", "Cool Food", "Igda Impex", "Lučić Prigrevica", "PIK Južni Banat", "Sagal", Verbände „Fruit Land“´und „Vojvodina“ (Gemüse) sowie die landwirtschaftliche Genossenschaft „Prima-borovnica“ teil.
Die Unternehmen haben Verträge im Gesamtwert von 8 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Man verhandelt momentan über Exporte im Gesamtwert von fast 5,9 Mio. US-Dollar. Ausländischen Käufern wurden verschiedene Obst- und Gemüsesorten sowie Pilze präsentiert. Der größte Teil der Exportvertärge entfällt auf Äpfel, Pflaumen und Pfirsiche. Die meisten Käufer kommen aus Russland.
- Serbische Landwirte und Verarbeiter müssen sich vereinigen, um Wünschen und Forderungen großer ausländischer Supermarktketten und anderer Partner entgegenzukommen – erklärte Ratko Vukićević, Vorsitzender der Assoziation „Srpski plodovi“ (Serbische Früchte) in einem Interview für „eKapija“.
- Wir sollen kleine Hersteller zur Vereinigung ermutigen, weil sie nur zusammen in Konkurrenz mit größeren Unternehmen in diesem Bereich treten können. Einer der größten Hersteller von Kartoffeln in der Welt, „Agrico“, hat 2.500 Farmer vereinigt und die Welt erobert. Zu unseren größten Problemen gehört die entsprechende Verpackung, weil es, meiner Meinung nach, keine gute Hersteller oder größere Serien gibt. Unsere Hersteller sollten häufiger ausländische Landwirtschaftsmessen und –ausstellungen besuchen, um etwas von den stärksten Konkurrenten zu lernen – meint Vukićević.
Nach dem erfolgreichen Auftritt an der Messe für Bio-Produkte „BioFach“ (17-20. März) in Nürnberg verhandelt man über den Export von organisch-biologisch erzeugten Produkten im Gesamtwert von 2,7 Mio. US-Dollar, erklärte die Vorsitzende der Assoziation “Serbia Organica” Nada Mišković.
Unternehmen "Foodland", "Zadrugar", "Zdravo Organic", ITN, "Royal Eco Food", "Radoslovi" und "Mondi" haben an der Messe „BioFach“ verschiedene Erzeugnisse aus frischem oder gefriertem organisch-biologisch angebauten Obst und Gemüse (Konfitüren, Säfte, Ajvar,...) vorgestellt.
Die Assoziation „Serbia Organica“ will in den nächsten 5 bis 10 Jahre die Fläche unter organisch-biologischen Kulturen auf eine Mio. Hektar – 20% aller landwirtschaftlicher Nutzflächen erweitern.
Die Gründung einer nationalen Kontrollbehörde, die in folgenden fünf Jahren die Zertifikate über organisch-biologischen Anbau kostenlos erteilen würde, könnte zur schnellen Verwirklichung dieses Ziels beitragen, glaubt sie. Man muss von 300.000 – 500.000 Euro in die Realisierung dieses Projekts investieren.
Der Assistent des serbischen Landwirtschaftsministers Miloš Milovanović ist der Meinung, dass die organisch-biologische Landwirtschaft zu den größten, bisher ungenutzten Potenziele dieses Landes gehört. Solche Methoden werden in Serbien auf nur 2.400 ha angewandt.
- Die Landwirtschaft gehört zu den seltenen Wirtschaftssektoren, der seit 2005 einen kontinuierlichen Exportüberschüss verzeichnet. Nur 2009 haben wir einen Exportüberschuss von 640 Mio. US-Dollar erzielt. Der Import ist inzwischen um 20% gefallen – sagte Milovanović und wies auf unsere neue Märkte – Weißrussland und die Türkei, mit denen man Freihandelsverträge abgeschlossen hat.
300 Mio. Dinar sind in diesjährigem Staatshaushalt für die Förderung des Exports von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bereitgestellt, dreimal weniger im Vergleich zu 1 Mrd. Dinar im Vorjahr. Die Verringerung der Ausgaben ist im Einklang mit der Annäherung des Landes an die Europäische Union und der Welthandelsorganisation – erklärte Milovanović.