Weitere 15 Freihandelszonen in Serbien bis 2015 – Kosten-Einsparung bis zu 40%
(Freihandelszone Subotica)
Zollvergünstigungen, Steuererleichterungen, neue Arbeitsplätze, ausländische Greenfield- und Brownfieldinvestitionen, Exportsteigerung – das kennzeichnet die meisten Freihandelszonen, die seit 2006 in Subotica, Pirot, Novi Sad und Zrenjanin gebildet worden sind. Weitere drei Wirtschaftsparks sollen bis Anfang 2010 in Užice, Kragujevac und Šabac gegründet werden.
Sie beteiligen sich mit nur 2% am serbischen Export, ziemlich bescheiden im Vergleich zum internationalen Durchschnitt von 20%.
Es mangelt an zoll- und steuerfreien Gewerbezonen in Serbien und den bestehenden ist noch nicht gelungen, einheimische und ausländische Investoren anzulocken, wie man erwartet hat. Das Amt für freie Gewerbezonen beschloss deshalb, zusätzliche Erleichterungen zu bieten – gab man gestern (16. November 2009) an einem Runden Tisch zum Thema "Rolle der Freihandelszonen in der Steigerung ausländischer Investitionen" in der Wirtschaftskammer Serbien bekannt.
Um die Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Wirtschaftsparks zu stärken will man den Staat und Gemeinden zur gemeinsame Finanzierung des Infrastrukturausbaus verpflichten.
Zusätzliche Steuererleichterungen – Senkung der Lohnsteuer für neu gegründete Unternehmen in Wirtschaftsparks, die 90% der Produktion ausführen, und Senkung der Vermögenssteuer um 50% - das sind die wichtigsten Neuigkeiten in der neue Entwicklungsstrategie für freie Gewerbezonen 2010-2015, erklärte Vladimir Gajić, Leiter des Amtes für freie Gewerbezonen im serbischen Finanzministerium.
In diesen besonderen Teilgebieten innerhalb des Staates gelten besondere wirtschaftspolitische Regelungen, anders als im Rest des Staates, die Kosten-Einsparungen bis zu 40% garantieren.
Methoden zur Steigerung der Investitionen in solchen Gebieten unterscheiden sich von Land zu Land. Das 2006 verabschiedete Gesetz über Freihandelszonen regelt alle Aktivitäten in solchen Wirtschaftsparks in Serbien.
Vorteile serbischer Freihandelszonen
Die Miete und infrastrukturelle Kosten sind, meistens, beträchtlich niedriger als außerhalb der Zone.
Rohstoffe, Güter, Produktionsmittel und Maschinen, Baumaterial und Ausstattung für Objekte können zollfrei eingeführt werden. Freihandelszonen bieten immer eine verkürzte Zollabfertigung.
Man ermöglicht Unternehmen Güter auf einen anderen Standort in Serbien vorläufig zu verlagern bzw. in die Zone einzuführen, wegen aktiver bzw. passiver Veredelung, Bearbeitung, Reparatur, technischer Überprüfung, Attestierung und Werbung. Hersteller sind aber verpflichtet, Fertigprodukte in die Freihandelszone zurückzubringen und auszuführen.
Es gibt keine quantitativen Einschränkungen für den Außenhandel - Export und Import - in Freihandelszonen. Maßnahmen der staatlichen kommerziellen Politik werden hier nicht angewandt.
Alle Güter und Dienstleistungen erbracht in einer Freihandelszone sind von der MwSt befreit. Die Kapitalertragssteuer wurde bereits auf 10% gesenkt, man erwartet aber ihre Senkung auf 5%.
Wenn ein Unternehmen mehr als 7,5 Mio. US-Dollar investiert und zusätzlich 100 Mitarbeiter einstellt, ist es von der Kapitalertragssteuer in folgenden 10 Jahren befreit.
Unter der finanziellen Freiheit versteht man die Möglichkeit, sich im Ausland frei zu verschulden sowie freie Kapitalanlagen. Alle Transaktionen wie Gewinnabführung, Rücküberweisung, Kauf und Verkauf, Zahlung mit Devisen oder mit Dinar sollen im Einklang mit Devisenvorschriften der Republik Serbien durchgeführt werden.
Freihandelszone Subotica
Die Freihandelszone in Subotica mit 42 aktiven Unternehmen nimmt eine Fläche von 15 ha ein, soll aber um 10 ha erweitert werden.
- Als größter Aktionär will die Stadt Subotica die bestehende Parzelle der Freihandelszone erweitern. Uns stehen momentan 1.000 m2 zur Verfügung, wir könnten aber bald weitere 3000 m2 anibieten – sagte Geza Kučera, Assistent des Generaldirektors der Gesellschaft für die Bewirtschaftung der Freihandelszone "Subotica" in einem Gespräch mit dem Redakteur des Wirtschaftsportals "eKapija".
Der deutsche Hersteller von Windkraftanlagen "Loher" ist momentan der größte Kommittent der Freihandelszone in Subotica, sagte er. "Samsung" zeige, laut ihm, auch großes Interesse für die Zone. Eine Investition von "Samsung" bedeutet 1000 neue Arbeitsplätze in dieser Stadt, betonte Kučera.
Freihandelszone Pirot
(Freihandelszone Pirot)140 Firmen, davon 7 Produktionsunternehmen, üben ihre geschäftliche Tätigkeit in der Freihandelszone in Pirot aus. Die Zone nimmt eine Fläche von 65 ha ein. Die Stadt kann nur noch 12 ha für Greenfieldinvestitionen bieten. Eines der größten Unternehmen in dieser Freihandelszone ist sicher der französische Reifenhersteller "Michelin".ldinvestitionen bieten. der Freihandelszone "Subotica" in einem Gespräch mit d
Freihandelszone Novi Sad
50 aktive Unternehmen gibt es momentan in der Freihandelszone Novi Sad, die sich auf einer Fläche von 10 ha erstreckt. 83.294 m2 davon sind für Greenfield-Investitionen reserviert. Produktionsanlagen und Lagerhallen nehmen weitere 1.500 m2 ein und es gibt weitere 3.800 m2 im Freien für die Herstellung und LagerungFreihandelszone Zrenjanin
Die Freihandelszone hat eine Fläche von 6 ha. 400 m2 davon entfallen auf Büros, 6.000 m2 auf Lagerhallen und weitere 5000 m2 auf Lagerflächen im Freien.
Weitere 15 Freihandelszonen in Serbien
Außer in Užice, Kragujevac und Šabac überlegt man die Gründung einer Freihandelszone in Tutin im Jahre 2010, erklärte Miodrag Đidić, Staatssekretär im Finanzministerium. Investoren aus der Türkei zeigen, nämlich, großes Interesse für dieses Projekt.
Man will in den folgenden Jahrens weitere 15 Freihandelszonen in allen Regionen bilden. Drei von insgesamt vier aktive Sonderwirtschaftszonen in Serbien befinden sich in der Vojvodina, betonte Đidić.
Bei dem letzten Besuch einer serbischen Staatsdelegation in China einigte man sich über die Eröffnung eines Freihandelszone in Belgrad für chinesische Unternehmer – natürlich wenn sie Interesse dafür zeigen.
Erste Freihandelszonen
Die Idee hinter der Gründung der Freihandelszonen war, daß Unternehmen Material importieren, das sie dann weiterverarbeiten und reexportieren, ohne daß hierfür Zoll bezahlt werden müßte. Bahnbrechend bei dieser Erfindung war ein europäisches Land, nämlich Irland.
Als Anfang der 60er Jahre die Düsenflugzeuge das Auftanken vor der Atlantiküberquerung auf dem Shannon-Flughafen im Westen Irlands zunehmend überflüssig machten, kam den Iren eine besondere Idee: Sie verwandelten den Flughafen und das umliegende Gelände in eine Freihandelszone, um ausländische Investoren zum Bau von Herstellungsbetrieben anzulocken. Mit großem Erfolg.
Die irische Idee wurde dann von von UN-Organisationen wie UNIDO und UNCTAD aufgegriffen und den Entwicklungsländern als erfolgversprechendes Instrument zur Industrialisierung empfohlen. Mitte der 60er Jahre entstanden dann in Asien, Mexiko und der Karibik die ersten dieser Freien Produktionszonen.
In den letzten 30 Jahren nahm die Anzahl der Freihandelszone in der ganzen Welt beträchtlich zu, zeigen Angaben der Weltbank. Von 75 im Jahre 1975 ist sie auf 850 in nur 10 Jahren gestiegen. Bis 2003 hat sie fast 3.000 erreicht. Heute gibt es, Einschätzungen zufolge, fast 5.000 solchen Produktionszonen in der Welt. 20% des Welthandels wird über diese Zonen realisiert. Mehr als 27 Mio. Menschen arbeitet heute in Freihandelszonen in der ganzen Welt.