Russen bauen Prokop – Fertigstellung des Belgrader Eisenbahnknotens dank einem Kredit aus Russland

Das Bahnhof "Beograd – Centar" in Prokop könnte in nur drei Jahren fertig gestellt werden. Eine neue Hoffnung haben die Vertreter der Russischen Föderation geweckt, die an einem dreitägigen Treffen des serbisch-russischen Rats für Zusammenarbeit im Verkehr teilgenommen haben.

Russland überlegt einen Kredit im Wert von 200 Mio. Euro für die Modernisierung der Serbischen Bahn und für die Fertigstellung des Belgrader Eisenbahnkonotens, gab der stellvertretende Verkehrsminister Nikolai Liamov bekannt.

Ein konkretes Abkommen über russisches Darlehen könnte schon am 20. Oktober, während des Besuchs des russischen Staatspräsidenten Dimitrij Medwedew in Belgrad unterzeichnet werden. Man bereitet sich schon auf den offiziellen Besuch vor. Nur im letzten Monat wurden drei Treffen von Experten aus beiden Ländern veranstaltet.

- Der Kredit ist noch nicht bewilligt worden. Für das bilaterale Treffen im Oktober bereiten wir infrastrukturelle Projekte und Projektunterlagen vor – sagte Liamov.

110 Mio. Euro davon würden, auf Vorschlag der Serbischen Bahn, für die Fertigstellung des Bahnhofs in Prokop (Belgrad) genutzt werden. 26 Mio. Euro benötigt man für den Bau von Bahnstationen Zemun und Kijevo, 30 Mio. für ein Waren- und Transportzentrum in Makiš und weitere 34 Mio. für den Bau einer neuen, zweispurigen Eisenbahnstrecke von Belgrad bis Pančevo, erklärte Predrag Janković, stellvertretender Generaldirektor der Serbischen Bahn.

In einem Aktionsplan, beschlossen im Februar dieses Jahres, sind 27,3 Mio. Euro für einen neuen Bahnhof in Belgrad vorgesehen. Sowohl im Staatshaushalt als auch im Nationalen Investitionsprogramm gibt es momentan kein Geld für dieses Projekt.

Mehr als 50 Jahren wird der Belgrader Eisenbahnknoten rekonstruiert und gebaut, unter verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und technischen Bedingungen. Das Projekt sieht zwei Systeme vor: für den Güter- und Personenverkehr.

Die Grundlage des Güterverkehrs bilden der Bahhof Belgrad - Rangierbahnhof in Makiško polje und Umgehungsstrecken. Man muss die Planung und den Bau der Umgehungsstrecke Beli Potok- Vinča-Pančevo sowie eine Straßenverkehr- und Eisenbahnbrücke über die Donau bei Umgehungsstrecken Vinča zu Ende führen, um den Güterverkehr und Schadtstoff-Transporte aus der Innenstadt umzuleiten. Für den Personenverkehr benötigt man den Bahnhof Beograd-Centar in Prokop sowie Bahnstationen Zemun und Kijevo.

Nach der Fertigstellung des Bahnhofs Beograd – Centar will man einen Gewerbekomplex (128.000 m2) auf dem Betonplateau bauen lassen. Nach der Fertigstellung von Prokop kann man den Plan zur Verlagerung des Hauptbahnhofs realisieren und eines der attraktivsten Viertel im Stadtzentrum, "Savski amfiteatar" (80 ha an der Save) befreien.

ZUSAMMENARBEIT IM VERKEHR

Serbien und Russland können auch in anderen Verkehrssektoren zusammenarbeiten – Gründung eines neuen Binnenhafens an der Donau in Belgrad, Bau einer U-Bahn in Belgrad, Entwicklung der Hafeninfrastruktur, Errichtung eines Logistikzentrums in Belgrad sowie eines Kargo- und Logistikzentrums auf dem Flughafen "Nikola Tesla"...

(Anmerkung: Artikel übernommen aus der Tageszeitung "Novosti" vom 02.10.09)