Serbische Unternehmer streiken wegen 100-prozentiger Einführgebühren auf Importe aus Serbien - Alle Geschäfte im Norden von Kosovo geschlossen
-Unternehmer im Nordne von Kosovo einigten sich darüber, ihre Geschäfte in Solidarität mit Kollegen zu schließen, die die Bürger mit Lebensmitteln versorgen und von den Einfuhrgebühren am stärksten betfoffen sind. Hunderprozentige Einführgebühren auf Lebensmittel aus Serbien verhindern das normale Funktionieren unseres Geschäfts und deshalb fordern wir, dass sie so schnell wie möglich abgeschafft werden - sagte der Vorsitzende des Unternehmerverbandes im Norden von Kosovo Rados Petrovic für die Presse.
Unternehmer im Norden von Kosovo erwarten, laut seinen Worten, die entsprechende Reaktion der internationalen Gemeinschaft und vertrauen zugleich dem serbishcen Staatspräsidenten Aleksandar Vucic, der die Hilfe für die Überwindung dieser Krise versprochen hat. Petrovic konnte nicht präzisieren, wie lange die Geschäfte geschlossen beleiben werden, und sagte nur, dass dies von den Entwicklung der Situation vor Ort abhänge.
Die Bäckereien werden mit reduzierter Kapazität herstellen und mit Brot nur das Krankenhaus, Studentenheim und Kindertagesstätten versorgen. Milch und Molkereiprodukten kann man seit mehreren Tagen nirgendwo kaufen, es gibt auch kein Mehl, Zucker, Öl und Flaschenwasser. Die Bürger schufen auch Warenvorräte, die sie zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht benötigten.
Die erhöhte Nachfrage wurde auch an Tankstellen verzeichnent, deren Besitzer sich mit anderen Geschäftsleuten solidarisierten.
Bewohner von Mitrovica, die ihre Einkäufe oft in Bosnjacka mahala oder im südlichen Teil der Stadt Mitrovica realisiert haben, tun dies seit einigen Tagen nicht. Es gibt kein gewöhnliches Gedränge am Morgen, Schüler haben die Sommerferien, Studenten sind nach Hause gefahren, es ist Zeit für Urlaub, so dass auf den Straßen nur diejenigen zu sehen sind, die in einem Krankenhaus, bei Banken und anderen Institutionen arbeiten.
Alle vier Rathäuser im Norden von Kosovo sind geschlossen, wie auch alle Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte und Großmärkte, Gaststätten, Bauhöfe, Bäckereien, Apotheken, Friseursalon und Autowerkstätte.
Ljajic: Täglicher Schaden 1,1 Mio. EUR
Serbiens Minister für Handel, Tourismus und Telekommunikation Rasim Ljajic sagt, dass der Schaden, den serbische Hersteller wegen hundertprozentiger Einfuhrgebühren für Importe aus Zentralserbien täglich erleiden, bei etwa 1,1 Mio. EUR liegt. Seit dem November 2018 bis heute sind Exporte aus Zentralserbien nach Kosovo und Metochen um 228 EUR im Vergleich zum gleichen Zeitraum ein Jahr des Vorjahres zurückgegangen.
Diese Strafzölle betreffen nicht nur serbische, sondern auch albanische Unternehmen in Kossovo, die 65% der Rohstoffe aus Zentralserbien eingeführt haben.