Stromsperre in Debeljača - Herstellung von Elektroautos in Serbien infrage gestellt
Die große Entwicklungschance für unser Land, die Herstellung von umweltfreundlichen Elektroautos, ist jetzt infrage gestellt. Im Rahmen des Projekts "In Erwartung der Zukunft" des Unternehmens "Globus Auto", das 2007 gestartet und vom Exekutivausschuss der Provinz Vojvodina und der Gemeinde Kovačica finanziell unterstützt wurde, entwickelte man zwei Prototypen für Autos, angetrieben durch elektrische Energie. Das, langfristig gesehen, nachhaltige und profitable Projekt musste wegen der internationalen Kreditkrise gestoppt werden, weil es kein Geld für die Massenproduktion gibt.
- Die internationale Wirtschaftskrise hat unser Land stark betroffen. Man hat uns die finanzielle Unterstützung für den Bau von Produktionsanlagen versprochen, die Realisierung des Projekts musste trotzdem auf bessere Zeiten verschoben werden. Einheimische Banken haben die Bedingungen für Investitionskredite maximal verschärft, weshalb wir dieses Projekt nicht fortsetzen können - erklärte Stanko Kovačević, Direktor des Unternehmens "Globus Auto", Initiators des Projekts, in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".
Es wäre bedauerlich, wenn diese herausragende Idee in Vergessenheit geraten würde. Das Projekt könnte die Entwicklung von mehreren Exportmarken ermöglichen - elektrischer PKW, speielles, durch elektrische Energie angetriebenes Taxi, elektrischer Minibus und sogar große Busse für Stadtverkehr u.Ä. 90% der notwendigen Teile könnten in serbischen Unternehmen hergestellt werden.
Die staatliche Beteiligung an der Entwicklung und Realisierung des Projekts und später am Kapital und Gewinn des Unternehmens sieht er als einzige Chance für die Fortsetzung des Projekts.
- Wir benötigen 10 bis 30 Mio. Euro für den Bau und für die Ausstattung einer Produktionsanlage in Debeljača, die uns aus dem Entwicklungsfonds der Republik Serbien bereitgestellt werden könnten. Der Staat würde dafür einen Anteil am Kapital bekommen und könnte alle Segmente des Projekts kontrollieren, wenigstens bis das investierte Geld zurückgewonnen wird - sagte Kovačević und fügte hinzu, dass man auf einem 11 ha großen Grundstück die Produktionsanlagen mit einer Kapazität von 20.000 Elektroautos jährlich bauen will.
Elektrische Autos haben viele Vorteile, hob unser Gast hervor. Zu den wichtigsten zählen sicher ihre Umweltfreundlichkeit und Rentabilität.
Die massenhafte Nutzung von Elektroautos würde zweifellos zur Senkung der Luft-, Wasser- und Bodenverunreinigung beitragen, sowie zur Reduzierung der Lärmbelastung, Erhöhung der Energieeffizienz und Verwendung von Strom erzeugt in Wind und Sonnenkraftanlagen.
- Nach unlängst veröffentlichten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der britischen Gesundheitskommission nehmen in großen Städten die Ausgaben für ärztliche Behandlung um 0,2 bis 1,2 Euro für jeden mit dem Bus zurückgelegten Kilometer zu. Eine ähnliche Analyse der aktuellen Situation in Belgrad und seiner zwei Verkehrsbetriebe (GSP und Lasta) erweist, dass man für diese Summe mehrere hundert neue Busse erwerben könnte. Die Stadt Belgrad muss Interesse für die Lösung dieses Problems zeigen bzw. für die Ersetzung der bestehenden Kraffahzeuge mit elektrischen Bussen - meinte unser Gast.
Der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien und Neuseeland unterstützen finanziell sowohl Hersteller als auch Käufer von Elektroautos. Als großer Hersteller von elektrischen Fahrzeugen schenkt Cihna jedem Käufer 6.000 Euro.
- Großbritannien hat 450 Mio. Pfund für Käufer von elektrischen Autos vorgesehen. In Londons Innenstadt darf man heute nur mit einem elektrischen Auto fahren. Man kann sie dort kostenlos parken und laden lassen.
Durch Anwendung von Elektroautos kann man, unter anderem, neue Arbeitsplätze schaffen, behauptet Kovačević und illustriert das am Beispiel des Taxigewerbes: Durch Einsatz von 4.000 elektrischen Taxis in Belgrad könnte man 8.000 Fahrer und noch viele Arbeiter in Services und Ladestellen beschäftigen.
Die Anwendung von elektrischen Autos senkt Betriebs- und Wartungskosten 8- bis 10-mal, betont Kovačević.
Entwicklungschancen in der Republik Srpska und in der Region
Chinesische Unternehmen zeigen großes Interesse für Investitionen in unserem Land. Nach der Messe in Shanghai brachte er 5 Absichtserklärungen chinesischer Firmen, die in Serbien Anlagen zur Herstellung von Autos und Bussen, Lithium-Batterien u.Ä. bauen wollten. Alle Angebote beziehen sich auf Fahrzeuge angetrieben durch elektrische Energie.
- Die Republik Srpska ist bereit, die Massenproduktion auf ihrem Territorium zu unterstützen. Chinesische Investoren kommen im September, um Investitionsmöglichkeiten mit Vertretern der Regierung der Republik Srpska zu besprechen - betonte der Direktor von "Globus Auto".
Kroatien hat auch Projekte zur Entwicklung von Elektroautos gestartet. Eine Firma aus Zagreb ist bereit für die Zusammenarbeit mit dem serbischen "Globus Auto".
Stanko Kovačević betont, dass "Globus Auto" für jede Form der Partnerschaft offen ist sowie für die Zusammenarbeit mit Investoren und Investmentfonds, die zur Realisierung dieses wichtigen Projekts beitragen können.