Bauunternehmen "Napred" übernimmt "Energoprojekt"?

Das Bauunternehmen "Napred" von Dobroslav Bojović habe mit der Übernahme der Belgrader Holdinggesellschaft "Energoprojekt holding" begonnen, behaupten anonyme Kenner der aktuellen Situation im größten Bauunternehmen in Seriben in einem Gespräch für das Business-Magazin "Blic Novac". Der Marktwert der Belgrader Holding wird auf 60 Mio. Euro geschätzt.

Zwei Vertreter von "Napred" wurden Mitte der vergangenen Woche in den Vorstand von "Energoprojekt" offiziell gewählt. "Napred" habe aber inoffiziel die Mehrheit bzw. sieben Vorstandsmitglieder bekommen.

"Napred" sei, laut dieser Quelle, von vier bisherigen Vorstandsmitgliedern unterstützt worden: von Vladan Pirivatrić, Direktor von "Energoprojekt", Ignjat Tucović, Vorstandsvorsitzender, Svetislav Simović, Vorstandsmitglied und Miodrag Zečević, Marketingdirektor. "Napred" wurde außerdem von einem unabhängigen Vorstandsmitglied unterstützt, angeblich von einem, beschäftigt bei der Brokerfirma "MV Investment" von Miodrag Kostić.

- Alle genannten Vorstandsmitglieder haben Vorschläge von "Napred" beit der Stimmabgabe unterstützt - behauptet die annonyme Quelle.

Von der Mitgliedschaft im Vorstand sind Professoren der Belgrader Universität Boško Živković und Mirko Vasiljević zurückgetreten, genauso wie Vladimir Višnjić, bisheriger Finanzdirektor in "Energoprojekt".

Das beschriebene "Szenario" lässt vermuten, dass der Inhaber von "Napred" an die Übernahme von "Energoprojekt" bzw. von insgesamt 33% des Kapitals im noch immer staatlichen Unternehmen seriös interessiert sei, glauben die Gesprächspartner von "Blic Novac". In Hinsicht auf die aktuelle Situation an der Belgrader Börse sollte dieser Preis nicht unter 20 Mio. Euro sein.

Der Aktionärsverband der "Energoprojekt holding", angeblich nah an der aktuelle Geschäftsleitung, rief andere Aktionären in einem Brief vor einigen Tagen auf, "'Energoprojekt' vor der "heimlichen" Übernahme zu schützen. Man "dürfte nicht erlauben, dass eine gelistete Gesellschaft einem Aktionär mit nur 3% des Kapitals so leicht zur Beute fällt".

"Napred", dem 3,2% der Aktien von "Energoprojekt" gehören, hat Aktien des Belgrader Bauriesen im März dieses Jahres gekauft. Aktien wurden von kroatischen Investmentfonds, vorwiegend von "ZB Invest", zu Durchschnittspreis von 340 Dinar je Aktie verkauft. 280 Dinar war der niedrigste Preis der Aktien im letzten zwölf Monaten und 1.883 Dinar der höchste.

Die Hauptversammlung von "Energoprojekt" konnte sich aber nicht über den Geschäftsplan für vier nächste Jahre einigen. Die Geschäftsleitung hat noch keine Politik für die Ausschüttung von Dividenden beschlossen.

(Anmerkung: Artikel übernommen aus der Tageszeitung "Blic" vom 18.07.2009)