Amerikanischer Fonds will 20% von Telekom und Komercijalna Banka kaufen - Ripplewood Advisors sandte Angebot an serbische Regierung?

Quelle: Danas Montag, 10.12.2018. 01:13
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(FotoMckyartstudio/shutterstock.com)
Fast unbemerkt trafen sich der frühere US-Außenminister John Kerry und der amerikanische Investor Tim Collins im Mai mit dem serbischen Staatspräsidenten Aleksandar Vucic und der Premierministerin Ana Brnabic.

Dieses Treffen könnte sich langfristig auf die sebische Wirtschaft auswirken. Laut inoffiziellen Informationen, die der Belgrader Tageszeitung Danas zur Verfügung standen, hat der Investmentfonds Ripplewood Advisors von Collins, ehemals Ripplewood Holdings, dem Ministerium für Handel, Tourismus und Telekommunikation ein Angebot für 20% der staatlichen Aktien der Telekom Srbija und der Komercijalna Banka eingereicht. Wie Danas erfährt, gilt das Angebot für 120 Tage und es scheint, als würden sich die Behörden dazu bekennen. Dies könnte die Privatisierung der beiden wertvollsten Staatsunternehmen ankurbeln.

Der Staat hat schon zweimal versucht, seine Beteiligung an der Telekom zu verkaufen, und beide Versuche endeten wegen der unzureichenden Angebote erfolglos. Die Regierung von Mirko Cvetkovic hat 2011 51% der Aktien zum Verkauf gestellt und das größte Angebot bekommen - 1,1 Mrd. EUR von der Relekom Austria. Vier Jahre später stellte die Regierung von Aleksandar Vucic 58% staatseigene Telekom-Aktien zum Verkauf, und obwohl die Höhe des besten Angebots nie offiziell bekannt gab, erklärte Vucic bei einer Pressekonferenz, dass es um sechjährige EBITDA handelte. In Hinsicht auf die geschäftliche Ergebnisse 2014 macht das 1,3 Mrd. aus. Das bedeutet, dass der Wert des Unternehmens seit 2011 um 150 Mio. EUR reduziert wurde.

Der Wert des Angebots ist nicht bekannt, aber ein Parameter, der in Betracht gezogen werden kann, ist der Preis, den die Telekom 2011 selbst an die griechische OTE gezahlt hat, um 20% der eigenen Aktien zu erwerben. Die Telekom zahlte damals 380 Euro in einem viel ungünstigeren makroökonomischen und internationalen Umfeld als heute. Der Staat besitzt 58,1% des Unternehmens, die Telekom selbst 20% und der Rest gehört Kleinaktionären.



In der Komercijalna Banka besitzt der Staat 41,75% der Anteile. Weitere Stakeholder sind die EBWE (24,4%), die International Finance Corporation, ein Mitglied der Weltbank (10,15%), der deutsche Investmentfonds Deg (4,6%) und der schwedische Fonds Svedfund (2,3%). Die Bank wird mit rund 300 Millionen Euro bewertet, obwohl der Börsenkurs den tatsächlichen Wert der Bank erheblich unterschätzt. Es sei darauf hingewiesen, dass die EBWE und die IFC im Rahmen eines im Jahr 2006 unterzeichneten Partnerschaftsabkommens mit dem Staat das Recht haben, ihre Anteile für etwa 252 Mio. EUR an den Staat zu verkaufen, wenn die Bank nicht privatisiert wird. Mit diesem Parameter liegen 20% der Bankaktien bei rund 150 Mio. EUR und sind damit zweieinhalb Mal mehr als der Börsenwert.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels haben weder die Komercijalna Banka noch die Telekom Srbija den möglichen Verkauf kommentiert.

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