Tönnies verschiebt seine Ankunft in Serbien erneut um ein Jahr - Staatseigenes Ackerland wird verpachtet

Quelle: Novosti Dienstag, 13.11.2018. 11:07
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Das deutsche Schlacht- und Fleischunternehmen Tönnies hat seine Ankunft in Serbien erneut um ein Jahr verschoben. Diesmal wegen der afrikanischen Schweinepest, deren Ausbrüche in Schweinehaltungen in Nachbarländern festgestellt wurden. Es ist nicht das erste Mal, dass der deutsche Riese die Realisierung der angekündigten Investition verschiebt. Bestimmte Kommunen in der Vojvodina haben das für Tönnies vorgesehene Ackerland auch in diesem Jahr an serbische Landwirte verpachtet.

- Die Kommission für Investitionen hat Tönnies die Verschiebung um ein Jahr bewilligt. Die Entscheidung wurde durch den Ausbruch der afrikanischen Schweinepest in Europa begründet. Die Investition schließt die Beförderung von großen Mengen Schweinefleisch und Schweinprodukte wie auch von lebendem Vieh. Das verhängte Bewegungs- und Transportverbot macht ihre Realisierung unmöglicht. Das Ackerland, das wir für diesen Zweck reserviert haben, soll inzwischen verpachtet werden - erfährt die Belgrader Tageszeitung Novosti im Ministerium für Landwirtschaft.

An Landwirte aus der Umgebung von Zrenjanin sollen in diesem Jahr 2.500 staatseigenes Ackerland verpachtet werden, weil der deutsche Investor Tönnies, dem Vorzugsrechte auf eine Laufzeit von 30 Jahren zugesprochen wurden, die Realisierung des Projekts aufgegeben hat. Ohne eine offizielle Begründung und Erklärung. Dasselbe ist letztes Jahr passiert, erfährt man in der Stadtverwaltung von Zrenjanin. Die Stadtverwaltung konnte nicht genauer erklären, was passiert und wann das deutsche Unternehmen das Land pachten wird.

Die Entscheidung, das staatseigene Ackerland an lokale Landwirte zu verpachten, wurde von Bewohnern des Gebiets begrüßt. Sie unterstreichen, dass sie diese Äcker am besten managen können, sowie dass Tönnies nie ernsthaft vorhätte, die Produktion in Serbien zu starten.

Serbischer Volkswirt Milan Prostran betont, dass die ganze Geschichte um Tönnies ziemlich ungewiss geworden sei. Ein Memorandum mit diesem Unternehmen wurde noch 2015 unterzeichnet und man wartet seitdem an seine Ankunft.

- Die Details dieses Projekts sind noch nicht bekannt, genauso wie ihre Absichten. Es wurde gesagt, dass sie 15.000 Hektar Land brauchten und sich mit der Verarbeitung beschäftigen würden. Nun ist nichts bekannt. Die serbische Regierung hat diese Verhandlungen schon mehrmals geführt, aber wir können nicht mehr sicher sein, ob der deutsche Investor überhaupt kommen wird - erklärt Prostran.

Serbien ist ein Maisland

Serbien sei, laut Worten von Prostran, ein Land von Mais und Schweinehaltern. Die Frage sei, ob wir ein Unternehmen wie Tönnies überhaupt brauchen, weil unsere Viehhalter alles das selbst tun könnten. Der Markt sei aber frei genaus wie der Kapitalverkehr und das lasse sich nichtstoppen, unterstreicht er und wiederholt, dass er die Realisierung dieser deutschen Investition bezweifle.

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