Ärzte in Kanada führen neue Therapien zur Behandlung von Stress und Depressionen ein - Patienten werden Museumsbesuche verordnet
Vielen von uns ist schon bekannt, dass Kunst zu genießen glücklich machen, den Geist beruhigen und friedlich stimmen kann. Das hat eine Reihe von Medizinern im kanadischen Montreal dazu veranlasst, künftig Museumsbesuche zu verschreiben.
Das Montreal Museum of Fine Arts und die Ärztevereinigung Médecins francophones du Canada (MdFC) haben das erste Projekt dieser Art weltweit gemeinsam erdacht. Mit den Verschreibungen sollen Museumsbesuche für Patienten mit einer Vielzahl an körperlichen und geistigen Beschwerden zugänglich werden
Ärzte, die der Vereinigung MdFC angehören, können in der Pilotphase ab 1. November zunächst 50 Verschreibungen ausstellen.
Es gebe immer mehr wissenschaftliche Belege für den Nutzen von Kunsttherapie, sagte auch MdFC-Vizepräsidentin Hélène Boyer. Ein Museumsbesuch könne etwa die Menge des Glückshormons Serotonin steigern. Und auch in der Palliativmedizin, also auf Sterbende und Todkranke, sowie auf Menschen mit Diabetes und chronisch Kranke habe Kunst wundervolle Effekte.
Das MMFA ist das größte Kunstmuseum des Landes und beherbergt unter anderem Werke von Auguste Renoir, Edgar Degas, Rembrandt und El Greco. Auf der Website heißt es, dass Kunst einen positiven Effekt auf die "körperliche und geistige Gesundheit und das menschliche Wohlergehen" habe.