Zentralbank Serbiens behält Leitzins bei 3%
Bei dieser Entscheidung wurde die erwartete Inflationsentwicklung und die zugrunde liegenden Faktoren sowie die Auswirkungen der geldpolitischen Lockerung in der Vergangenheit berücksichtigt. Nach dem Erreichen des diesjährigen Tiefs im April kehrte die Inflation erwartungsgemäß innerhalb des abgezielten Toleranzbandes zurück und erreichte im August 2,6%. Der Vorstand geht davon aus, dass sich die Inflation gegenüber dem Vorjahr in den nächsten zwei Jahren weiterhin innerhalb des angestrebten Toleranzbandes bewegen wird. Mittelfristig wird sie vor allem vom allmählichen Anstieg der Gesamtnachfrage getrieben werden. Sowohl der Finanzsektor als auch Unternehmen erwarten, dass die erreichte Preisstabilität in der kommenden Periode aufrechterhalten wird, was sich in ihren Inflationserwartungen widerspiegelt, die um das 3% -Ziel sowohl für die nächsten als auch für die kommenden zwei Jahre feststehen.
Die serbische Wirtschaft hat seit Beginn des Jahres die höchste Wachstumsrate in den letzten zehn Jahren verzeichnet, auch dank der geldpolitischen Lockerung der Zenralbank in der Vergangenheit. Nach Einschätzung des Exekutivrats wird das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr über 4% liegen, wobei ein wesentlicher Beitrag aus den Investitionen kommen wird, die für ein anhaltendes dynamisches Wachstum der Produktionsexporte sorgen werden. Der Investitionsaufschwung wird auch durch günstige Finanzierungsbedingungen und das Kreditwachstum gestützt. Darüber hinaus trägt der Netto-ADI-Zufluss, der das Leistungsbilanzdefizit bequem abdeckt, durch die Auswirkungen auf das Exportwachstum zu einer Verringerung des außenwirtschaftlichen Ungleichgewichts auf mittlere Sicht bei, so die Pressemitteilung weiter.
Der Vorstand ist der Auffassung, dass Vorsicht im geldpolitischen Verhalten vor allem wegen der Entwicklung im Ausland noch immer geboten ist. Die globalen Ölpreisbewegungen bleiben volatil, auch wenn die Öl Futures die Stabilisierung der Preise bis Ende des Jahres anzeigen. Angesichts des Anstiegs der weltweiten Ölpreise ist die Inflation im internationalen Umfeld in diesem Jahr ebenfalls etwas höher. Die erwartete weitere geldpolitische Straffung durch die FED und ein Abbau des QE-Programms durch die EZB im weiteren Verlauf des Jahres könnten die Kapitalströme in die Schwellenländer beeinträchtigen. Außerdem hat der zunehmende Protektionismus im internationalen Handel die Stimmung der Anleger gedämpft und die Unsicherheiten auf dem internationalen Finanzmarkt erschüttert. Dennoch weist der Vorstand darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit unserer Wirtschaft gegenüber möglichen negativen Auswirkungen des internationalen Umfelds aufgrund verbesserter makroökonomischer Fundamentaldaten und Gesamtaussichten gestiegen ist.
Das nächste Ratensetzungstreffen ist für den 8. November geplant.