EU schafft Bezeichnungen "Frau" und "Fräulein" ab
Die EU kämpft nur wenige Monate vor den Europawahlen nicht nur mit der Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern auch mit ihrem Erscheinungsbild nach außen. In einem internen Dokument, das als Merkblatt für Dolmetscher im Europaparlament dienen soll, wird auf die künftige Verwendung von "geschlechtsloser" Anrede gesprochen.
In dem Merkblatt werde davor gewarnt, dass man es vermeiden sollte, auf den Familienstand von Frauen hinzuweisen. Demnach sollen "Madame" und "Mademoiselle", "Frau" und "Fräulein", aber auch "Senora" und "Senorita" als sexistisch nicht mehr verwendet werden. Stattdessen sollten die Frauen einfach bei ihrem Namen genannt werden.
Darüber hinaus sollen auch die Bezeichnungen "sportsmen" und "statesmen" vermieden werden. Auch "firemen" und "air hostess" sollen dem Sprachgebrauch entrissen werden. Und statt "policeman" oder "policewoman" soll "police officers" sprachneutral zum Zug kommen. Lediglich bei "waiter" und "waitress" wird eine Ausnahme gemacht.
Einige Abgeordnete haben das vom Generalsekretariat des Europäischen Parlaments ausgesandte Merkblatt bereits zynisch unter die Lupe genommen. So meinte der schottische Abgeordnete Struan Stevenson, das Papier sei geradezu "lächerlich". Das bringe das Fass zum Überlaufen. "Wir haben erlebt, dass die EU-Institutionen den Dudelsack verbieten und dann das Diktat der Bananen-Krümmung, aber jetzt scheinen sie entschlossen zu sein, uns zu sagen, welche Worte wir in unserer eigenen Sprache verwenden dürfen