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MOTIMOVE soll Anfang 2019 auf den Markt kommen - Belgrader 3F-Fit Fabricando Faber entwickelt ein einzigartiges Gerät zur Bewegungsunterstützung von Menschen mit Behinderungen
Donnerstag, 05.04.2018.
15:12
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So erklärt Lana Popovic Maneski, Geschäftsführerin des jungen Belgrader Unternehmens 3F-Fit Fabricando Faber, die Idee, zusammen mit einem Ingenieur-Team ein Gerät zu entwickeln, das einen wesentlichen Beitrag zur schnelleren und einfacheren Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen leisten kann.
Das besagte Gerät beruht auf der Anwendung der funktionellen Elektrostimulation (FES) und folgt dem Fachwissen und der langjährigen Erfahrung eines Expertenteams der Fakultät für Elektrotechnik in Belgrad, das für die Entwicklung und Implementierung von elektronischen Stimulatoren und tragbaren Systemen für Menschen mit Behinderungen bereits weltweit anerkannt ist.
- Die Funktionelle Elektrostimulation (FES) wird seit Jahrzehnten als Therapie eingesetzt, und unser Hauptberater, Akademiemitglied Dejan Popovic, ist seit etwa vierzig Jahren auf diesem Gebiet aktiv. Ähnliche Systeme wurden schon früher entwickelt, sind aber nicht komplex genug, um alle Funktionen zu unterstützen, die Patienten wirklich brauchen - betont eKapijas Gast.
Das Problem bestehe darin, einen Kompromiss zwischen den Vorteilen des Systems für den Patienten und seiner Komplexität zu finden. Die wichtigste Innovationen des 3F-Fit Fabricando Faber sind mehr Leistung und neue Stimulationsfunktionen, die alle in ein kleineren Gerät verpackt sind, als auch der modularen Aufbau und die Möglichkeit, externe Sensoren zu verbinden, die auf verschiedenen Körperteilen platziert werdn.
- Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, die Kraftverteilung unter dem Fuß während des Gehens oder den Sensor der Neigung des Pedals zu messen, wenn eine gelähmte Person ein Heimfahrrad fahren möchte. Auch die Benutzeroberfläche ist jetzt einfacher und erfordert kein Vorwissen - sagt unser Interviewpartner.
MOTIMOVE soll Personen, die an Multiple Sklerose, Zerebralparese, nach einem Schlaganfall oderan einer Rückenmarksverletzung leiden, Bewegungsunterstützung bieten. Die Bedeutung des Geräts wurde von der Fachjury des Aurea-Preisvergabe "Investition des Jahres" anerkannt,die von unserem Portal organisiert wird. 3F-Fit Fabricando Faber wurde mit einem Sonderpreis für Innovationskraft ausgezeichnet.
Langes Zertifizierungsverfahren
Die ursprüngliche Idee war, dass MOTIMOVE bis Ende des Jahres als fertiges Produkt auf den Markt gebracht wird, wird aber voraussichtlich erst Anfang 2019 verfügbar sei. Auch, wie Popovic Maneski sagt, werden sie bald einen industriellen Prototyp fertigstellen, der nach derZ ertifizierung, dh Beschaffung des CE-Kennzeichens, auf dem europäischen Markt verfügbar sein.
- Die Leute fragen uns schon, wann das Gerät fertig sein wird, damit sie es ausprobieren können, aber wir mussten uns ein wenig verlangsamen, weil wir das Gerätz jetzt das Medizinprodukt einschließlich aller begleitenden Genehmigungen zertifizieren müssen. Dies erfordert mehr Geld und mehr Zeit - mindestens sechs Monate nach dem Beginn des Prozesses, weil das Unternehmen selbst auch bestimmte Zertifikate erwerben muss, und erst demnächst das Produkt - betont unser Interviewpartner.
Außerdem gibt es ein kleines Problem bei der Beschaffung von Komponenten, da, wie sie hinzufügt, auch alle einzelnen Komponenten des Geräts zertifiziert sein müssen.
(Milan Dobrota aus dem Unternehmen Logit Solutions, vorjähriges Aurea-Preisträger, übergibt Lana Popović Maneski, Generaldirektorin von 3F-Fit Fabricando Faber die Sonderauszeihnung für Innovationskraft)
Dies betrifft buchstäblich alle Komponenten, von den Lithium-Ionen-Batterien, die hier weder mit Zertifizierungen erhältlich sind, noch importiert werden können, weil sie als"gefährliche Güter" eingestuft sind. Als Unternehmen, das nicht für ein solches Verfahren autorisiert ist, können wir sie nicht importieren. Und von einem anderen Importeur wird die Mindestmenge 2.048 Batterien verlangt - für einen Prototyp! Es gibt also gewisse Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber wir sind sicher, dass wir sie überwinden können. Es ist nur so, dass der Prozess ein bisschen länger dauern wird.
Der Plan von 3F-Fit Fabricando Faber besteht darin, drei Gerätetypen auf drei verschiedenen Komplexitätsebenen zu erstellen. Die komplexeste Version ist für Forscher gedacht und ermöglichtes ihnen, das Gerät so zu programmieren, wie sie es für richtig halten.
- Jeder hat eigene Ideen, dh Vorschläge für das Protokoll der Rehabilitation, die gebraucht werden. Deshalb wollen wir ihnen eine Plattform zur Verfügung stellen, die sie mit einigem Grundwissen anpassen können.
Die zweite, mittlere Stufe des Geräts ist eine Version, die Kliniken und Patienten für den Heimgebrauch angeboten wird, nach der Grundausbildung im Rehabilitationszentrum. Dieses Gerät wird einige vordefinierte Protokolle enthalten, die Patienten einfach an ihre Bedürfnisse anpassen können.
Die einfachste Version, gleichzeitig die günstigste und die mit der geringsten Leistung, also mit weniger Kanälen, wird ebenfalls verfügbar sein. Es wird vordefinierte Protokolle enthalten, die Patienten in jeder Situation verwenden können. Benutzer können bestimmte Parameter über einen Computer oder ein Android-Gerät festlegen.
MOTIMOVE als zusätzliche Motivation für Patienten
Wie Lana Popovic Maneski erklärt, verwenden Patienten in einem klinischen Umfeld gerne Elektrotherapiegeräte, mit denen sie beispielsweise den Teil des Körpers sehen können, den sie nicht bewegen können.
- Wenn es zum Beispiel um die Folgen eines Schlaganfalls geht, die eine partielle oder vollständige Unbeweglichkeit einer Körperseite mit sich bringen, behalten Patienten oft einen großen Teil ihrer kognitiven Fähigkeiten und dies motiviert sie, ihren inneren zu initiieren. Indem sie jeden Tag trainieren, beginnen sie, ihre Nervenbahnen teilweise zu aktivieren, und die zusätzliche Aufmerksamkeit, die ihnen vom Therapeuten geboten wird, tut ihnen auch gut.
Unser Interviewpartner erinnert daran, dass Rehabilitation ein Prozess ist, der mehrere Monate dauern kann und dass Menschen oft entmutigt werden, wenn sie keine unmittelbaren und offensichtlichen Auswirkungen sehen. Aus diesem Grund planen sie, das Gerät irgendwann mit Videospielen zu kombinieren.
Diese jungen Unternehmer aus Belgrad arbeiten mit zahlreichen Institutionen zusammen und wenn sie ein neues Entwicklungsniveau erreichen, suchen sie nach Rückmeldungen von medizinischen Experten.
Prototypen dieses Geräts werden in Kliniken in Lyon und Saint-Etienne sowie in der Rehabilitationsklinik Dr.Miroslav Zotovic in Belgrad getestet.
Partnerschaft mit Franzosen
Das Unternehmen 3F-Fit Fabricando Faber hat für 2018 einen Mini-Zuschuss aus dem Innovationsfonds erhalten, der unserer Meinung nach einen finanziellen Anreiz für den ernsteren Einstieg in das Geschäft geschaffen hat. Da der Zuschuss eine Kofinanzierung erfordert, hat die ANTS-Stiftung aus Lyon 16.000 EUR zusätzlich zu den 80.000 EUR bereitgestellt, die der französische Partnerfonds investiert hat.
- Interessant ist, dass sie uns durch Referenzen und Reputation gefunden und uns die Zusammenarbeit vorgeschlagen haben, so dass es offensichtlich ist, dass das Wort über unsere Arbeit weit gereist ist.
- Wir bewerben und auch bei anderen Fonds, obwohl es im Moment nicht viele gibt. Dennoch wollen wir zuerst das Produkt vervollständigen und dann sehen, ob wir das Zertifizierungsverfahren selbst durchführen können oder nach einem Partner suchen müssen. Vielleicht werden wir den Prozess mit diesen französischen Partnern fortsetzen und die Zertifizierung in Frankreich durchführen lassen.
Business als neuer Karriereschritt
Das Unternehmen 3F-Fit Fabricando Faber wurde im August 2017, kurz vor der Bewerbung um Fördermittel des Innovationsfonds für innovativer Projekte im Rahmen des Programms der Frühentwicklung, gegründet. Seit einigen Monatenbesitzen sie ein Büro im Forschungs- und Technologiepark Belgrad. Sie beschäftigen derzeit fünf Ingenieure.
Popovic Maneski bemerkt, dass das Geschäft ein neues Element in ihrer Karriere ist, da sie bis jetzt"nur" als Forscherin tätig war.
- Ich glaube, dass das, was wir tun, fantastisch ist, aber ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob es so einfach für uns wird, eine Position auf dem Markt zu finden und unser Produkt und unsere Idee zu vermarkten. Ich bin optimistisch, denn wir haben viele berufliche und geschäftliche Kontakte in der Welt, aber es gibt auch den Wettbewerb und einige andere Dinge, die unseren Betrieb beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass wir nicht reich werden, aber wir wollen normal als Unternehmen funktionieren und leicht expandieren, damit wir eines Tages neue Kinder einstellen und sie davon abhalten können, das Land zu verlassen - schließt die Interviewpartnerin von eKapija.
M.A.
3F-Fit Fabricando Faber d.o.o. Beograd
Naučno-tehnološki park Beograd
Fond za inovacionu delatnost Beograd
Klinika za rehabilitaciju dr Miroslav Zotović Beograd