Reise nach Brasilien, Indien und Vietnam in einer Tasse Kaffee - Strauss Adriatic an Olympischen Spielen 2020
Der Flug von Serbien nach Brasilien dauert mindestens 10 Stunden ohne Umsteigen. Genauso viel Zeit benötigt man, um die Entfernung von 8.800 km nach Vietnahm zu bewältigen, während die Hauptstadt Indiens in sogar 7 Stunden erreichbar ist. Alle drei Ziele sind uns aber jeden Tag viel näher als wir denken und dies gleichzeitig - in einem Schluck Kaffee.
Solche "Reise" ermöglicht, natürlich, niemandem, sich am Strand Copacabana in Rio zu sonnen, originales indisches Biryani zu kosten oder tausend Inseln von Ha Long Bay zu besuchen, aber man kann den Geschmack dieser Länder sicherlich fühlen.
Kaffee aus diesen drei Ländern ist in den Kaffee-Blends von Doncafe am meisten Vertreten. Außer aus Indien, Brasilien und Vietnam führt Straus Adriatic mit Sitz in Simanovci Rohkaffee aus noch einigen Ländern in Zentralamerkia und Afrika ein.
Jedes Päckchen Kaffee dieses Herstellers enthält eine bestimmte Kombination von Bohnen verschiedener Kaffeesorten und meistens von intensiven Robusta- und feinen, aromatischen Arabica-Bohnen.
Der Weg von der Plantage zum Lieblingsgetränk
Der Weg von der Plantage zur Tasse Kaffee ist sehr lang, nicht nur wenn er in Kilometer gemessen wird. An die Produktionsstätte in Simanovci werden rohe Sorten von Arabica, Rio Minas, Santos und Hondoros, meistens aus Brasilien wie auch Robusta-Bohnen aus Indien und Vietnam geliefert. Rohkaffee wird mehrfach überprüft, und erst nach der Mischung beginnt ihre Verarbeitung. Kaffeebohnen werden zunächst geröstet, wobei beachtet wird, dass der perfekte Röstgrad bei allen sich in der Blend befindlichen Bohnen zur selben Zeit erreicht wird. Denn so gibt die Kaffeekomposition seine geheimsten Aromen und Geschmacksnuancen preis.
Wenn geröstet, wird Kaffee gemahlen. Von diesem Verfahren hängt die zukünftige Vorbereitung ab. der Unterschied zwischen z.B. Orientkaffee, Espresso und Filterkaffee entsteht manchmal nur durch das Mahlen.
- Abhängig davon, wie gut er gemahlen wird, gewinnt man Orient-, Filter- oder Espresso-Kaffee - erklärte uns Zorica Djordjevic, Produktionsmanagerin bei Strauss Adriatic.Filterkaffee wird grob gemalen, ihm folgt Espresso und schließlich Orient-Kaffee.
Laut Worten von Zorica Djordjevic wird in dieser Fabrik die modernste Technologie beim Mahlen verwandt, um Kaffee dabei so wenig wie möglich zu erwärmen.
- Die Temperatur erhöht sich beim Mahlen, was zum Verlust von Aroma und Geschmack führt. Das Hauptziel der modernen Technologie, die wir hier anwenden, ist die geheimsten Aromen und Geschmacksnuancen zu bewahren - erklärt Djordjevic.
Kaffee soll jedoch nach dem Mahlen bestimmte Mengen an Geschmack freisetzen, weshalb er einige Zeit vor der Verpackung in Silos aufbewahrt wird. Bei der Verpackung ist es am wichtigsten den Kontakt mit Sauerstoff zu verhindern, weil er den Geschmack von Kaffee verändert.
(Anlage in Simanovci) Nach der Verpackung soll Kaffee spätestens in 18 Monaten verbraucht werden.
Neben Doncafe wird in Simanovci auch die Marke "C kafa" erzeugt.
Jährlich rund 8.000 t Kaffee
In Serbien werden jährlich rund 20.000 t Kaffee hergestellt, vorwiegend Orient-Kaffee. Fast 8.000 t davon entfallen auf Strauss Adriatic, was 90% der Produktion dieses Unternehemns ausmacht. Der Rest wird ausgeführt, in Länder in der Region, nach Österreich und in die USA. Ein kleiner Prozentsatz wird für Unternehmen der Gruppe verarbeitet, erzählt Sinisa Danicic, Generaldirektor von Strauss Adriatic in einem Interview für unser Portal.
Täglich werden in dieser Anlage 26,5 t Kaffee hergestellt, was die Nachfrage am Markt deckt, sagt er.
Wenn es um Ergebnisse 2017 geht, erklärt Danicic, dass sie im Rahmen des Geschäftsplans lagen.
- Ich kann die Ergebnisse im vergangenen Jahr als solid bezeichnen. Wir haben ein gutes Wachstum im Vergleich zum Jahr vorher verzeichnet, sowohl beim Gewinn, als auch beim Volumen, trotz aller Hindernisse in Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einfuhr von Kaffee, Kaffeschmugels, Schattenwirtschaft u.Ä. - so Danicic.
Sie versuchen, Verbraucher zu lernen, wie sie schlechte Produkte erkennen können, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen.
- Wir sind auf einer Seite mit dem enormen Kaffeeschmugel konfrontiert wie auch mit der Tatsache, dass kleinere Hersteller ihren Mischungen oft Kaffeeersatz zugeben. Wir haben mehrere Workshops veranstaltet und Videoaufnahmen gedreht, um Verbrauchern zu zeigen, wie sie zu Hause erkennen können, ob eine Mischung den Kaffeeersatz enthält oder nicht. Dies ist die eizige Möglichkeit, um festzustellen, ob Sie 100% Kaffee trinken - sagt unser Gast und fügt hinzu, dass nur Kaffee mit entsprechender Kennzeichnung, für welchen die Verbrauchssteuer bezahlt wurde, als echter Kaffee bezeichnet werden kann.
- Was wir als großer Hersteller bestätigen können, dass jedes Päckchen aus unserer Produktiosnanlage 100% Kaffee enthält, der gründlich überprüft wurde und niemandem einen Schaden verursachen kann, was für eine große Anzahl der Produkte auf dem einheimischen Markt nicht gesagt werden kann.
Die Einführung von Verbrauchsstempeln soll bei der Bekämpfung des schwarzen Marktes helfen, glaubt er und unterstreicht, dass sich diese Maßnahme keinesfalls auf den Einzelhandelspreis auswirken sollte.
(Coffee cupping - Verkostung von Kaffee) - Wir glauben, dass Verbrauchsstempel den Markt in irgendeiner Form normalisieren wird, obwohl es noch etwas dauern wird, bis wir die Schattenwirtschaft unterdrücken können. Es ist gewiss, dass wir wegen dieser Abgabe unsere Preise nicht erhöhen, sondern die neuen Kosten als Hersteller absorbieren werden. Es ist aber notwendig, dass andere makroökonomische Parameter - Preis von Rohkaffee, Wechselkurs u.a. - unverändert bleiben - so Danicic.
Der diesjährige Geschäftsplan des Unternehmens sieht das Gewinnwachstum um 60% vor.
Das Unternehmen will, unter anderem, zwei neue Produkte auf den Markt bringen.
Doncafe ist seit dem Dienstag (23. Januar 2018) offizieller Kaffee des Olympischen Teams Serbiens für die Sommerspiele 2020 in Tokio.
Kaffee soll nicht geschlurft werden
Obwohl das Schlurfen von Kaffee nicht besonders höfflich ist, werden bei Strauss Adriatic täglich rund 200 Tassen Kaffe geschlurft. Um die maximale Sicherheit und Qualität von Kaffee zu sichern, muss jede Mischung dem sogenannten Couping bzw. der Verkostung von Kaffee unterzogen werden. Zunächst wird Aroma und dann auch der Geschmack getestet. Die beliebteste Methode ist eben: "Schlurf und spuck".