Förderungsprogramm für Gemeinden in Südwestserbien (PRO)- mehrere Millionen Euro für acht Gemeinden in disem Teil Serbiens
Redakteure des Wirtschaftsportals "eKapija" hatten unlängst die Gelegenheit, sich mit bisherigen Ergebnissen und bevorstehenden Projekten des Förderungsprogramms für Gemeinden in Südwestwerbien PRO bekannt zu machen.
Wir haben mit Marko Vujačić über frühere und neue Projekte gesprochen und bringen Ihnen die interessantesten Details.
eKapija: Herr Vujačić, welche Investitionen wurden bisher mit Hilfe des PRO-Programms in sechs Gemeinden in Südwestserbien realisiert?
In der ersten Phase des Förderungsprogramms für Gemeinden in Südwestserbien PRO, dessen Realisierung im Juli 2006 angefangen hat, wurden 24 infrastrukturelle Projekte im Gesamtwert über zwei Mio. Euro umgesetzt. Wir haben eine neue Schule errichtet und weiteren drei teilweise erneuert, drei Kindergärten wurden rekonstruiert und noch ein Flügel in der Kinderklinik gebaut. Wir haben eine Brücke und eine Nahestraße rekonstruiert und die Warmwasserleitung gebaut. Und das war nicht alles.
(künftige regionale Deponie Nova Varoš)
Das Hauptziel aller Projekte ist die Verbesserung der Lebensqualität in dieser Gegend. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass man Ergebnisse sofort sehen kann. Infrastrukturelle Projekte machen jedoch nur einen Teil des PRO-Programms aus. Mit unserer Hilfe entwickelten Novi Pazar, Nova Varoš, Priboj, Prijepolje, Sjenica und Tutin ihre eigene Strategien der nachhaltigen Entwicklung. Wir haben auch die Errichtung von modernen Gemeindezentren in Sjenica und Nova Varoš unterstützt.
eKapija: Können Sie uns etwas mehr über künftige Projekte erzählen?
In der zweiten Phase des PRO-Programms, die bis Ende 2009 realisiert werden soll, arbeiten wir an zwischengemeindlichen Projekte bzw. Initiativen, die für ein breiteres Gebiet wichtig sind. 3 Mio. Euro sind, vor allem, für die technische Hilfe bei der Erstellung von Projektunterlagen bestimmt.
Wir werden weitere 12 infrastrukturelle Projekte in Gemeinden Ivanjica und Raška realisieren, die sich dem PRO-Programm später angeschlossen haben. Der Wert der infrastrukturellen Projekte hat bereits 650.000 Euro überstiegen, vor allem dank der Beteiligung der Gemeinden Ivanjica und Raška von 40%, anstatt 10%, wie ursprünglich vorgesehen worden war.
eKapija: Warum ist eure technische Unterstützung bei der Ausarbeitung von Projektunterlagen so wichtig?
Unsere Entscheidung war nicht zufällig. Unsere Gemeinden benötigen eine gut vorbereitete Dokumentation, wenn sie um Förderungsmittel verschiedener nationalen und internationalen Fonds bewerben wollen. Das gilt besonders für die Heranführende Fonds der EU. Gute Unterlagen sind auch eine wichtige Voraussetzung für die Anziehung ausländischer Investoren.
(Rekonstruktion von Fassaden im Zentrum von Centru Raške)
eKapija: Welche Projekte werdet ihr auf diese Weise unterstützen?
Im Rahmen des Projekts zur "Entwicklung des Golija-Gebirges", sehr wichtig für Gemeinden Ivanjica, Novi Pazar und Raška werden wir die Ausarbeitung der Projektunterlagen für das Wasserversorgungssystem, Stromnetz, Kläranlage und Straßenbau unterstützen sowie eines Flächennutzungsplans für das Golija-Gebirge. Wir benötigen rund 500.000 Euro zu diesen Zwecken.
Wir werden außerdem Projekte zum Schutz der Einzugsgebiete der Flüsse Lim und Ibar unterstützen, indem wir Projektunternlagen für die Sammlung, Ableitung und Aufbereitung von Abwösser vorbereiten werden. Wir werden, außerdem, an der REgulierung des Flusbettes des Fluües Raška arbeiten. Es handelt sich um eine Investition im Wert von 300.000 Euro.
eKapija: Seid ihr bereit, mehr als technische Hilfe zu leisten?
Wir wollen die Fertigstellung der regionalen Deponie für Nova Varoš, Priboj und Prijepolje, indem wir die Ausarbeitung einer Managementstudie, den Bau einer Zufahrtstraße und Erwerb von Maschinen finanzieren werden. In das Projekt sollen über PRO 500.000 Dinar investiert werden.
(Gemeindezentrum in Sjenica)
eKapija: Habt ihr alle Auftragnehmer und Lieferanten gewählt?
Das UN-Entwicklungsprogram UNDP ist für die Umsetzung des ganzen PRO-Programms und deshalb auch für die Auswahl der Auftragnehmer und Lieferanten zuständig ist. Die Vergabeverfahren waren absolut transparent und im Einklang mit internationalen Normen und einheimischen Gesetzen.
e:Kapija: Welche Einrichtungen haben an der Auswahl der Projekte teilgenommen?
Projekte werden gemeinsam mit Gemeinden und relevanten örtlichen bzw. nationalen Einrichtungen gewählt. Ihre Realisierung muss von einem Vorstand bewilligt werden, in dem Vertreter des serbischen Finanzministeriums, Ministeriums für Wirtschaft und regionale Entwicklung, der Investoren, des Spenders, UDP und acht Gemeinden, in denen das PRO-Programm realisiert wrd. Alle Projekte sollen von Gemeinderäten bewilligt werden.
eKapija: Wie soll die Ausarbeitung der Projekte finanziert werden?
Das PRO-Programm ist von der Europäischen Union und der Schweizerischen Agentur für Entwicklung und Zusammenarbeit finanziell unterstützt. Gemeinden beteiligen sich auch an der Realisierung der Projekte mit mindestens 10% der notwendigen Gelder. Ihre Beteiligung hat aber bereits in der ersten Phase 25% erreicht. Der gleiche Trend setzt sich in der zweiten Phase fort.
(Kindergarten "Dečja radost")
eKapija: Wann sollen die Projekte bewilligt werden?
Der Vorstand hat der Realisierung der oben erwähnten zwischengemeindlichen Projekte bereits zugestimmt. Wir warten jetzt darauf, dass sich Gemeinden über die Realisierung einzelnen Projekte eignen. Nova Varoš, Prijepolje und Priboj haben sich bereits über die Fertigstellung der regionalen Deponie geeinigt.
eKapija: Unterstützt das PRO-Programm die Entwicklung von Wirtschaftszonen?
Wir haben unlängst ein Abkommen mit zwei Beratungsfirmen, einer einheimischen und mit einer, weltbekannten ausländischen, getroffen, denen die Analyse des aktuellen Zustands und früher identifizierte oder vorgeschlagenen Standorte anvertraut werden sollen. Sie sollen die Zahl, Standorte und Profil der neuen Wrtschaftszonen geben.
Die Berater sollen auch die Gründung von Unternehmensinkubatoren für kleine und mittlere Unternehmen erörtern. In Hinsicht auf das zugenommene Interesse der Gemeinden, an der Gründung von neuen Wirtschaftszonen, sollen wir ihnen überprüfte Informationen anbieten.
Auf diese Weise können wir die Geldverschwendung vermeiden, besonders in Hinsicht darauf, dass alle geplanten Wirtschaftszonen Investoren anlocken und erfolgreich sein können. Dieses Thema soll auch von mehreren Gemeinden behandelt werden.
(Kinderklinik in Priboj)
eKapija: Habt Ihr gemeinsame Entwicklungrichtlinien für acht Gemeinden im PRO-Programm identifiziert?
Das PRO-Programm hat die Erstellung der Strategien der nachhaltigen Entwicklung in sechs Gemeinden unterstützt, die die wichtigsten Entwicklungsrichtlinien bestimmen. Es gibt viele Unterschiede zwischen Gemeinden, wenn es um Prioritäte geht. Uns ist aber gelungen, die Richtlinien, die für alle von großer Bedeutung sind, zu identifizieren: Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen und Beschäftigung, Umweltschutz, Verbesserung der Qualität der kommunalen Dienstleistungen und Bau der Infrastruktur. In manchen Gemeinden ist die Entwicklung der Landwirtschaft durch Promotion der Herstellung und Bearbietung von gesunden Nahrungsmittteln sehr wichtig. Dank unserer Hilfe und durch strategische Planung der nachhaltigen Entwicklung gestalten die meisten Gemeinden ihre Zukunft.
eKapija: Entdecken Sie uns, bitte, einige Details aus dem PRO-Programm, auf welche Sie besonders stolz sind.
Wir sind stolz darauf, dass das PRO-Programm Resultat der Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union, der schweizerischen Regierung, unserer Spender, der UNDP und der Regierung Serbiens sowie dass seine Hauptziele die Bekämpfung der Armut und Reform der Verwaltung sind. Sehr wichtig ist die Tatsache, dass Gemeinden (Novi Pazar, Ivanjica, Nova Varoš, Priboj, Prijepolje, Raška, Sjenica und Tutin) und ihre Einwohner als unsere Partner auftreten und die wichtigste Seite des ganzen Programms darstellen.
Die Tatsache, dass unsere Experten im PRO-Team dominiseren macht uns auch stolz. Mit ihren Fachkenntnissen und Erfahrungen haben sie großen Beitrag zum PRO-Programm geleistet.