ESMA verhängt Strafe von 1,38 Millionen Euro gegen Fitch Ratings
ESMA stellte fest, dass mehrere Senio-Analysten von Fitch Ratings Informationen über bevorstehende Änderungen von Staatsratings an bestimmte leitende Angestellte der Muttergesellschaft Fitch weitergaben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden.
Des Weiteren habe Fitch Ratings keine ausreichend effektiven internen Kontrollen installiert, um sicherzustellen, dass der geratete Staat, bzw. das geratete Unternehmen mindestens 12 Stunden für seine Antwort auf die geplante Einstufungsänderung zur Verfügung habe, bevor das neue Rating veröffentlicht werde. So habe Fitch Ratings Slowenien nicht die als Mindestmaß geforderten 12 Stunden Zeit gegeben, um vor Veröffentlichung des Downgrades 2012 reagieren zu können, wie es die CRA-Regulierung vorsehe.
ESMA untersuchte 2013 den Ratingprozess in Bezug auf Staatsrisiken bei einer Anzahl von registrierten Ratingagenturen und konzentrierte sich dabei auf den Zeitraum vom 1. September 2010 bis 25. Februar 2013 und fand dabei eine Reihe von Verstößen bei Fitch Ratings. So wurden beispielsweise nicht authorisierte Veröffentlichungen von Informationen über Neueinstufungen und potentielle Ratingänderungen von Staaten im Zeitraum vom 1. Dezember 2010 bis 7. Juni 2012 zugelassen. Die Informationen ging an die Mutter Fimalac S.A., was nach der geltenden CRA-Regulierung untersagt ist. In dieser Periode gab es neun Mal einen entsprechenden e-mail-Verkehr, der die Ratings beziehungsweise mögliche Ratingändeurngen von sechs Staaten, nämlich Griechenland, Frankreich, Irland, Italien, Portugal und Spanien betraf.