Zentralbank Serbiens beschleunigt Lösung für notleidende Kredite - Kauf von Problemkrediten weiter erleichtert für Fonds
Der Zentralbankrat hat Änderungen und Ergänzungen der Entscheidung über die Klassifizierung von Bilanzaktiva und bilanzexternen Posten sowie der Entscheidung über die Berichterstaattung von Banken, um den Rechtsrahmen für restrukturierte Forderungen zu verbessern.
Auf diese Weise sollte die nachhaltige Praxis der Restrukturierung unterstützt und die nich nachhaltige Praxis der konstanten Verwandlung von uneinbringlichen Krediten in Endloskredite (evergreening) verhindert werden, sagt man in der Zentralbank Serbiens. Die jüngsten Entscheidungen der Zentralbank Serbiens haben zwei entscheidende Konsequenzen für denBankensektor und den gesamten Finanzmarkt, glaubt der Geschäftsführer der Beratungsfirma WM Equity Partners, Vladimir Pavlović.
- Erstens: Die Zentralbank Serbiens hat die Bedingungen für die Verbesserung der Klassifizierung von Problemkrediten verschärft, was sie zum Verkauf des Portfolios der notleidenden Kredite ermutigen wird, oder sie, wenigstens, dazu zwingen, sie ihren Abwicklungsanstalten (bad banks) zu übertragen - sagte er gegenüber dem Portal "eKapija".
Zweitens: Die Erfahrungen aus den vergangenen fünf Jahren zeigen, dass die Entscheidung, die Problemkredite zu verkaufen oder sie Abwicklungsanstalten zu übertragen,viel besser war, als diese Frage innerhalb der Bank zu lösen. Die Rückzahlung von Problemkrediten beruht auf der enormen Flexibilität in der Zusammenarbeit mit Kreditnehmern und ihren potenziellen Partnern, auf einem breiten Spektrum möglicher Maßnahmen (parzielle Abschreibung von Forderungen, Umwandlung in das Kapital, Übernahme von Schuldensicherheiten usw.) Und die Banken sind am häufigsten nicht diesen Grad an Flexibilität.
Nach dem Verkauf von Problemkrediten können sich Banken schließlich auf die Finanzierung von einheimischen Unternehmen fokusieren. Und diese Aktivität ist bei einigen Banken wegen der notleidenden Kredite in den Hintergrund geraten.
Bisherige Praxis
Banken haben 2014 und 2015 Problemkredite im Gesamtwert von fast 94 Milliarden Dinar zum Preis 46 Mrd. Dinar verkauft oder übertragen.
35% davon sind im Bankensektor geblieben, weil die Banken notleidende Kredite voneinander gekauft haben. 65% wurden an Anstalten außerhalb des Sektors verkauft. Die Vorstandsvorsitzende von Banca Intesa, Draginja Đurić, gab vor kurzem bekannt, dass diese Bank immer einen niedrigeren Anteil von Problemkrediten im Vergleich zum Durchschnitt des Bankensektors aufgewiesen habe. Das Ziel ist, ihre Beteiligung an Bruttokrediten bis Ende des Jahres auf maximal 10% (150-170 Mio. EUR) zu senken.
- Wir arbeiten an der Lösung des Problems mit notleidenden Krediten, durch Abschreibung oder Verkauf, mit Hilfe der Mutterbank. Bisher wurden Problemkredite im Wert von 65 Mio. EUR verkauft - erklärte Đurić in einem Interview und präzisierte, dass notleidende Kredite an speziellen Fonds in Serbien verkauft wurden.
- Wir bereiten derzeit ein größerers Portfolio von Problemkrediten im Wert von 90-95 Mio. EUR für den Verkauf vor - kündigte Draginja Đurić an.
Die Erste Bank hat im Vorjahr einen Teil der abgeschriebenen Forderungen an den tschechischen APS Fonds für 23,5 Mio. EUR verkauft. Die Piraeus Bank hat ihre Bilanzen von Problemkrediten befreit, die in der vorangegangenen Periode enstanden sind, und dafür 42 Mio. EUR reserviert. Generaldirektor von WM Equity Partners und einer der ersten Portfoliomanager in Serbien, Vladimir Pavlović, glaubt, dass die jüngste Veränderung de Regeln den Markt für Problemkredite zusätzlich fördern und sich positiv auf den Finanzmarkt und die gesamte Wirtschaft auswirken wird. Es sei bedauerlich, dass dies nicht viel früher passiert sei, glaubt er.
- Ich glaube, auf der anderen Seite, dass diejenige, die solche Forderungen kaufen möchten, in Wirklichkeit potenzielle Partner sind, interessiert an der Beteiligung an den finanziell angeschlagenene Unternehmen. Internationale Fonds werden sicher Interesse für große Transaktionen zeigen, für Forderungen gegenüber Unternehmen mit Umsätzen über 50 Mio. EUR - so Pavlović.
Er hofft auch auf deie Entwicklung von einheimischen Fonds dieser Art, die das Segment der kleineren Unternehmen mit Problemkrediten decken werden.
- Die Bildung von einheimischen Privatfonds für den Ankauf von Forderungen und Restrukturierung von Unternehmen kann sehr interessant für heimische Investoren sein, die derzeit nur mit symbolischen Renditen von Termineinlagen in Banken rechnen können - sagte Pavlović.
Komplimente von der EBRD
Die Europäische Kommission hat die Zentralbank und die Regierung Serbiens unlängst für die bisherigen Bemühungen um die Lösung des Problems mit notleidenden Krediten gelobt. Die Strategie für die Lösung dieses Problems und ein entsprechender Aktionsplan wurden im August 2015 beschlossen. Die Regierung Serbiens realisiert diese Strategie in Partnerschaft mit dem IWF, der Weltbank und der EBRD. EBRD sei bereit, die Lösung des Problems mit notleidenden Krediten in Serbien sowie die Restrukturierung ovn schlechten Untenrehmen in Partnerschaft mit privatinvestoren zu unterstützen, gab vor kurzem der EBRD-Direktor für Serbien, Daniel Berg, bekannt.
- Die EBRD kann einer der Investoren der Fonds sein, die an der Restrukturierung von finanziell angeschlagenen Unternehmen in Serbien sind - sagte Berg und wies auf das unlängst angekündigte Projekt des KKR Fonds in Griechenland hin, fokusiert auf die Restrukturierung von Unternehmen in der schlechten Geschäftslage.
- Wir sind bereit, mit allen spezialsierten Investoren udn anderen zusammenzuarbeiten. Wir sind bereits, den Kauf von notleidenden Krediten zu unterstüzen, sowie Investitionen des Käufers zu überwachen, um die Erholung und Wiederbelebung von Unternehmen zu ermöglichen - kündigte Berg und fügte hinzu, dass der Verkauf von notleidenden Krediten an Investmentfonds, nur eine von möglichen Lösungen für dieses Problem im Bankensektor Serbiens ist.
Jelena Đelić