Lederverarbeitung verschwindet in Serbien - Investitionen in Ausrüstung und Fördermittel benötigt , um die Produktion und Produktqualität zu verbessern

Quelle: eKapija Freitag, 22.07.2016. 00:39
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Podeli

(Fotooptimarc/shutterstock.com)
Lederhersteller in Serbien sind fast verschwunden. Von den ehemaligen 27 Lederfabriken, sind derzeit nur zwei noch immer im Betrieb - Lederfabrik in Ruma, die vor zwei Jahren an das italienische Untenrehmen "Luxury Tannery" verkauft wurde, und "Dafar" in Zrenjanin. Beide Fabriken sind derzeit unter der Kontrolle von Ausländern, und sie verarbeiten Leder meistens für weltweit bekannte Modemarken sowie für die eigene Produktion. "Dafar" bringt noch nur einen Teil der Produktion auf den einheimischen Markt, weshalb inländische Schuhhersteller Leder aus Italien oder der Türkei einführen müssen.

Die Gruppe für die Gerbung und Veredelung von Leder und Lederwarenhersteller verzeichnete im Vorjahr einen Produktionsrückgang um 36,6%, zeigen die Angaben der Wirtschaftskammer Serbien. Die Vorräte haben sich um 2%, un die Realisierung um 27,8% verringert.

Es gibt einige kleinere Hersteller, die ohne staatliche Unterstützung überleben, aber sie können die Produktion nicht steigern, weil die Ausrüstung zu teuer ist, sagt man im Verband der Textil-, Leder- und Schuindustrie der Wirtschaftskammer Serbien.

- Investitionen in die Ausrüstung für die Verarbeitung und Veredelung von Leder sind sehr teuer, insbesondere wegen der Umweltanforderungen. Ohne günstige Kredite oder Zuschüsse kann es deshalb keine seriöse Produktion geben.

Im Unternehmen "Kodex" werden täglich 600 Stück von Fellen verarbeitet. Die Produktion im Werk in Deronje ist völlig abgerundet, vom Ankauf von rohen Häuten und Fellen (von Schafen, Ziegen und Kälbern), über die Verarbeitung bis zur Herstellung von Fertigprodukten und ihren Verkauf. Außer für die eigene Produktion verarbeitet man Leder auch für andere einheimische Hersteller von Lederwaren.

- Wir führen unsere Produkte derzeit nicht aus, sogar Zwischenprodukte. Die Kunden in der EU und anderen Ländern sind sehr anspruchsvoll und wählerisch, wenn es um die Produktqualität geht. Sehr problematisch sind unrealistische Mengen sowie die Zahlungsbedingungen, weshalb wir unser Waren meistens über Gewerkschaften in einheimischen Unternehmen verkaufen - erfahren wir von Miloš Stojačić, Inhaber von "Kodex".

Der größte Teil der einheimischen Rohstoffe landet schließlich auf dem internationalen Markt. Rohe Häute und Felle von größeren Tieren (Rinder, Kühe..) werden meistens in die EU ausgeführt, einheimische Hersteller müssen sich mit Häuten und Fellen von kleineren Tieren zufriedenstellen. Die Preise für Häute und Fellen von kleineren Tieren sind derzeit sehr niedrig und ungünstig, weil die Kaufkraft auf globaler Ebene den ständigen Rückgang zeigt, so Stojačić.


Um wettbewerbsfähig zu sein und eine größere Anzahl von Kunden zu erreichen, müssen sowohl rohe Häute und Fellen, als auch das Verarbeitusnsystem in Serbien deutlich bessere Qualität haben. Insbesondere, wenn es um Rohstoffe für die Schuhindustrie geht, die 80% der Lederproduktion kauft.

- Die Herstellung von Schuhen ist auf dem niedrigsten Niveau in Serbien. Aktive Schuhhersteller arbeiten meistens für ausländische Auftraggeber und benötigen deshalb hochwertigere Rohstoffe. Das gilt auch für die Fabrik "Luxury Tannery" in Ruma, die rohe Häute aus dem Ausland einführt, erklärt Stojačić.

Die Situation sieht nicht so rosig aus, auch wenn es um Rohstoffe in der Lederindustrie geht. Unser Viehbestand wird von Jahr zu Jahr immer kleiner, weshalb wir mit dem erheblichen Mangel an hochwertigen Rohstoffen in den kommenden Jahren rechnen müssen, erfahren wir in der Wirtschaftskammer Serbien.
Lederhersteller werfen dem Staat das Fehlen jeglicher Strategie und Maßnahmen zur Förderung dieses Industriezweigs vor.

- Es gibt Rohstoffe, die wir nicht verarbeiten können, weil wir keine Bedingungen, Kapazitäten und Ausrüstung dafür haben. Wir kaufen rohe Häute und Fellen von Landwirten und Schlachthöfen. Es ist richtig, dass unser Viehbestand immer kleiner wird, aber unser Problem ist auch die Tatsache, dass kein einziger Schlachthof in Serbien über keine Maschinenwäsche verfügt, und uns fehlt an entsprechender Ausrüstung, die eine Investition wert ist. F+r eine seriöse Lederfabrik werden Investitionen im Wert von 10-20 Mio. EUR benötigt, und wer wäre bereits, das zu finanzieren - fragt sich Stojačić.



Um die sterbende Lederindustrie zu unterstützen, sollte der Staat die Steuerbelastung verringern, behauptet man in der Wirtschaftskammer Serbien. Sie sind am höchsten in Serbien (in BH, Kroatien und Slowenien unter 40%). An erster Stelle ist die Bekämfung der Schattenwirtschaft sowie günstige Fördermittel.


(FotoSerhii Neznamov/shutterstock.com)
Umsatz

Ein Teil der Hersteller ist mit dem Umsatz unzufrieden. Der Handwerkbetrieb "SZTPR Derma" veredelt 5.000-6.000 Stück von rohen Tierhäuten im Werk in Zaječar, hat aber in den letzten 3 Jahren keine einzige Lederjacke verkauft.

- Die Produktion ist sehr schwach, es gibt keine Käufer. Wir führen einen Teil der Produktion aus, und das letzte Kontingent wurde vor eineinhalb Monaten an Kunden in Slowenien geliefert, zwischen 800 und 1.000 Stücke - sagte Vlastimir Antanasijević, Inhaber von "Derma" gegenüber dem Wirtschaftsportal "eKapija". "Derma" ist auf die Lagerung und Verarbeitung von Leder und Pelz, für die Herstellung von Schutzausrüstung und Ankauf und Verkauf von rohen Häuten spezialisiert.

Im Unterschied zu diesem Herstelelr, der Rohstoffe von einheimischen Landwirten und Schlachthöfen kauft, führt das in Novi Sad ansässige Hersteller von Galanteriewaren "Manual" Leder aus Italien und der Türkei.

Wie Siniša Zarin, Unternehmensbesitzer, in einem Interview für "eKapija" im Vorjahr gesagt hat, hätten sie bisher keine Probleme mit der "Situatin" am Markt, obwohl sie Rohstoffe früher aus einem Werk nur 13 km entfernt von Novi Sad erworben hätten, und jetzt dafür zwei tausend Kilometer in die Türkei oder nach Italien fahren müssen.

- Wir führen die neuesten Technologien ein und verarbeiten Leder durch Anwendung von pflänzlichen Gerbstoffen - sagte Zarin und fügte hinzu, dass ihre Taschen im Ausland den Wert von sogar 1.000 EUR erreichen.

Ivana Bezarević

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