Überkapazitäten im Stahlsektor sind ein globales Problem - Handelsminister G20 gegen steigenden Protektionismus
Nach ihrem Treffen in Shanghai waren sich die Handelsminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) einig: "Wir müssen mehr tun, um unsere gemeinsamen Ziele für weltweites Wachstum, Stabilität und Wohlstand zu erreichen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die wirtschaftliche Erholung gehe zwar weiter, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück. Deshalb wollen die G20 den Handel untereinander stärken und damit zu mehr Wachstum beitragen.
Die Kosten sollten gesenkt und die Handelspolitik der Länder stärker koordiniert werden, hatte der chinesische Ressortchef Gao Hucheng während der Tagung in der südchinesischen Wirtschaftsmetropole gefordert. Auch das Thema Protektionismus müsse angegangen werden.
Hinter verschlossenen Türen waren nach Angaben von Teilnehmern vor allem die Überkapazitäten im Stahlsektor diskutiert worden. China war in der Vergangenheit wiederholt unter dem Vorwurf staatlicher Beihilfen kritisiert worden. Dieses Mal wurde die Volksrepublik aber nicht an den Pranger gestellt. Vielmehr hieß es bei den G20, es handele sich um ein weltweites Problem, das gemeinsame Antworten verlange.
Bereits am Samstag hatte Gao dargelegt, die Konjunkturerholung bleibe "kompliziert und trostlos". Der globale Handel sei träge und die internationalen Investitionen lägen weiter unter dem Niveau aus Zeiten vor der Finanzkrise 2008. Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognosen für die Weltwirtschaft in diesem Jahr bereits wiederholt gesenkt und eine weitere Korrektur nach unten steht laut Experten noch bevor.