Serbische Biomasse attraktiv für Deutsche - Fünf deutsche Unternehmen, interessiert an Partnerschaften in Serbien, vorgestellt in Belgrad

Serbien verfügt über Biomasse von etwa 3,4 Millionen Tonnen Öleinheiten (ÖE), was 64% aller erneuerbaren Energiequellen darstellt. Deutsche Unternehemn sind an der Zusammenarbeit in diesem Bereich interessiert, sagte man heute an der Konferenz "Biomasse und Biogas in Serbien".

Biomasse stelle den wichtigsten Teil der erneuerbaren Energiequellen in Serbien dar, erklärte der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Serbien, Martin Knapp, an der Eröffnung der Fachkonferenz, die mit Hilfe des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie veranstaltet wurde.

Zu den vielversprechendsten Anwendungen von Biomasse gehören die Heizung von Gebäuden und Häusern mit Pellets und Briketts aus Biomasse, die Ersetzung von Öl und Kohle mit Biomasse als Brennstoff in Kraftwerken und die Erzeugung von Strom und Wärme in KWK-Anlagen durch die Verwendung von landwirtschaftlichen Rückständen und Holzabfällen, sagte er.

Die Energiewende sei Motor für den Fortschritt jedes Landes, erklärte Lena Keller aus dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

- Auf diese Weise lässt sich die Importabhängigkeit des Landes verringern - sagte Keller und fügte hinzu, dass erneuerbare Energien in der Zukunft die Kernkraftwerke in der ganzen Welt ersetzen könnten.

Die zwei wesentlichen Säulen der Energieversorgung in Deutschland seien der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz, sagte sie.

- Das muss aber vom entsprechenden Infrastrukturnetz unterstützt werden sowie durch Forschung und Entwicklung in diesem Bereich. In Deutschland gibt es besondere Subventionen dafür.

Das nationale Ziel Deutschlands sei es, bis 2050 die Hälfte seines Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken, teilte sie mit.

Der Leiter der Gruppe für die nachhaltige Nutzung von Naturressourcen im Landwirtschafts- und Umweltschutzministerium, Slobodan Cvetković, erinnerte daran, dass Serbien Anteile erneuerbarer Energien an der Energieversorgung von 21% 2009 auf 27% 2020 erhöhen sollte.

Potenziale der landwirtschaftlichen Biomasse in Serbien wurden auf 1,7 Mio., und von Holzabfällen auf 1,5 Mio. t geschätzt.

Vojislav Miljić, Vorsitzender des serbischen Verbandes für Bioenergie SERBIO, ist auch der Meinung, dass Serbien große Potenziale an Biomasse habe. Sie seien aber meistens nicht realisiert, insbesonder wenn es um Biomasse aus der Landwirtschaft gehe.

- Wir erwarten die erhöhte Nutzung von Biomasse in der folgenden Zeit, insbesondere für die Erzeugung von Wärme und teilweise Strom - so Miljić.

Fünf deutsche Unternehmen kamen in Belgrad

Holzabfälle werden als Biomasse in Serbien bis zu 66% genutzt, was zwei Drittel des Gesamtpotenzials darstellt. Landwirtschaftliche Abfälle und Biogas werden aber nur selten als Biomasse gentutz. Die modernsten Technologien aus Deutschland, dem weltweit führenden Land, wenn es um die Anwendung von erneuerbaren Energiequellen geht, wurden deshalb für diesen Bereich benötigt.

Fünf deutsche Unternehmen, die auf die Herstellung von Biomasse- und Biogasanlagen spezialisiert sind, kamen mit Hilfe des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Serbien, um sich mit dem serbischen Markt und seinen Potenzialen bekannt zu machen, ihre Technologie zu verkaufen und eventuell Partner in Serbien zu finden.

Es handelt sich um folgende Unternehmen:

- Strawtherm GmbH ist in der Branche der Biomasse, genauer in der Erzeugung von Wärme aus Stroh und ähnlichen Brennstoffen. Es ist für seinen Heizkessel für Stroh als Brennstoff zur Erzeugung von Warmwasser, Heizgas (Warmluft), Dampf, (Wärmeleistung 400 bis 4.000 kW) bekannt. Komponenten werden, wenn möglich, in Ländern hergestellt, wo Projekte realiseirt werden, die wichtigsten aber in der Bundesrepublik. Das Unternehmen führt nach Rumänien und Frankreich, ist aber auch an Serbien interessiert.

(Fototchara/shutterstock.com)

- Die "Ekcentec GmbH" bietet ihren Kunden eine umfassende Beratung. Von der ersten Idee bis zur betriebsfertigen Anlage stehen sie ihren Kunden in allen Schritten der Planung zur Verfügung. Sie sind derzeit in der Türkei und Bosnien-Herzegowina aktiv, planen aber auch einen Markteinstieg in Serbien, Kroatien, den Iran, den Irak, die USA, Nahost und Südamerika.

-"New Eco-Tech Verfahrenstechnik" bietet seit 2008 maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Trocknungsprozesse sowie vor- und nachgelagerte Peripherie, wie z.B. Gärrestetrocknung auch mit Nutzung des BHKW - Abgas, Klärschlammtrocknung, Getreidetrocknung, Hackschnitzeltrocknung u.ä.

- "Vecoplan": Seit der Unternehmensgründung 1969 sind sie Spezialisten auf dem Gebiet der Zerkleinerungstechnik. Der Ein-Wellen-Zerkleinerer ist die universellste und am häufigsten eingesetzte Zerkleinerungsmaschine, die in den meisten Anwendungen ohne zusätzliches Beschickungssystem auskommt. Sie sind an Märkten in Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Ungarn, Rumänien und Bulgarien interessiert.

Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Serbien veranstaltet seit Jahren Konferenzen, an denen Delegationen der deutschen Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien teilnehmen. Das Ziel der Konferenzen ist es, serbische Unternehmen und Institutionen mit den neuesten Technologien in diesem Bereich in Deutschland sowie deutsche Unternehmen mti dem Zustand an unserem Markt bekannt zu machen und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und serbischen Unternehmen zu unterstützen, teilt die Delegation mit.