Indien führt "No Selfie"-Zonen ein

Quelle: Novosti Freitag, 26.02.2016. 11:51
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Podeli

Illustration (FotoSyda Productions/shutterstock.com)Illustration

Wer zukünftig in Indien ein Foto von sich selbst macht, riskiert eine Strafe von rund 16 Euro. Das Land mit den meisten "Selfie-Toten" will so Unfälle vermeiden.

Nach mehreren tödlichen Foto-Unfällen führt Mumbai offizielle "No Selfie"-Zonen ein. An 16 Orten der indischen Stadt dürfen zukünftig keine Selbstporträts mehr geschossen werden. Behörden warnen vor einem unnötigen Risiko, dem sich viele Menschen aussetzen, nur um das perfekte Bild zu bekommen.

Die neue Vorschrift ist durchaus berechtigt. Indien ist das Land mit der höchsten Todesrate bei Selfies - seit 2014 passierten 19 der 49 bekannt gewordenen Foto-Unfälle in dem südasiatischen Staat. Die Zahl stammt von der amerikanische Internetseite Priceconomics, die in einer Studie das Phänomen des Selfies untersucht hat.

Alarmiert von dem tödlichen Trend führten die Behörden in Mumbai nun die neue Regelung ein. In besonders "gefährlichen" Gegenden - etwa an der Küste, wo es keine Absperrungen gibt - sind Selfies zukünftig verboten. Widersetzt sich ein Fotomacher, riskiert er eine Strafe von 1200 Rupien, also rund 16 Euro. Zusätzlich soll durch Sensibilisierungskampagnen auf die Gefahren des Selfies aufmerksam gemacht werden.

Die Liste der indischen Selfie-Unfälle ist lang. Anfang Februar verlor ein 18-jähriger Student beim Selfie-Schießen auf einem Felsen das Gleichgewicht. Er stürzte ins Wasser und ertrank - gemeinsam mit einem Freund, der ihn retten wollte. Im Jänner ertrank ebenfalls eine Frau in Mumbai, als sie an der Bandstand Promenade - einem beliebten Touristenort - ein Foto von sich machen wollte. Bereits 2014 starben drei Studenten, als sie ein Selfie vor einem fahrenden Zug schossen und sich nicht mehr rechtzeitig retten konnten. Sie waren auf dem Weg zum Taj Mahal.

Doch Indien ist mit seiner ungewöhnlichen Anti-Selfie-Politik nicht alleine: Auch Russland - das Land mit den zweitmeisten Selfie-Toten - startete vergangenen Sommer eine umfassende Informationskampagne. Durch Symbole mit schlechten Fotoideen sollten Unfälle vermieden werden.



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