Jeff Bezos, Inhaber von "Amazon" - Von Internet-Dschungel in den Himmel
Jeffrey "Jeff" Bezos wurde als Sohn von Jacklyn Gise Jorgensen und Ted Jorgensen geboren, seine Eltern ließen sich bereits kurz nach seiner Geburt scheiden. Als Jeffrey vier Jahre alt war, heiratete seine Mutter Jackie den Exilkubaner Miguel "Mike" Bezos. Die Familie siedelte nach Houston über, wo Mike Bezos für das Ölunternehmen Exxon arbeitete.
Jeffrey Bezos besuchte zunächst die River Oaks Elementary School in Houston und nach dem Umzug der Familie nach Miami die Miami Palmetto Senior High School.
Nach seinem Abschluss in Informatik und Elektrotechnik an der Elite-Uni Princeton (1986) arbeitet er zwei Jahre für die Netzwerk-Kommunikationsfirma "Fitel". Seine erste Chefin, Graziela Chichilnisky, sagt über Bezos: "Er war einer der besten Informatiker, die ich hatte. Sein System blieb nie stecken, hing sich nie auf. Es funktionierte einfach. Basta." Nach Fitel wird er Manager bei D. E. Shaw, wo er neue Marktchancen erforscht – die größte allerdings behält er für sich.
Viele in seinem Freundenkreis waren überrascht, als er 1994 einen gut bezahlten Job kündigte und aus New York nach Seattle umzog, um dort eine Buchhandlung, oder genauer gesagt eine Online-Buchhandlung namens "Amazon" zu gründen.Jeffrey Jorgensen hat dadurch die Geschichte von Internet völlig verändert und die Grundlang für ein Multi-Millionen-Dollar Geschäft geschaffen. Er ist heute einer der weltweit reichsten Menschen. Natürlich, unter einem anderen Namen. Er ist weltweit als Jeff Bezos bekannt.
Er hat einerseits ein starkes Unternehmen gegründet, das alle Erschütterungen, Herausforderungen der Konkurrenz und "Internet-Blasen" überlebte, und andererseits die Grundlagen für den Online-Hanel geschaffen, der die Art, wie wir kaufen und verkaufen, völlig verändert hat.
Er hat auch wie viele andere in einer Garage begonnen.
1995 startet Bezos den Internetbuchhandel "Amazon.com". Mit Kampfreisen geht er in den neuen Markt, verkauft Bücher teils 40 Prozent unter dem eigentlichen Preis. Es ist ein Experiment, ein Wagnis – Bezos weiß: Er macht die nächsten Jahre keinen Gewinn. Sein Ziel: der größte Buchhandel der Welt. Sein Kunde soll König sein.
Viele zweifeln an seiner Geschäftsidee, aber der Star-Trek-Fan glaubt an sich und seine Vision. "Abgesehen von Bill Gates gibt es wohl nur wenige Leute, die über Jeffs technischen Verstand verfügen und ihn mit derart ausgefeilten Strategien und taktischem Instinkt einsetzen", beschreibt ihn ein ehemaliger Kollege.
Der Erfolg kam sehr schnell. Ohne große Investitionen in das Marketing. n den ersten vier Wochen verschickte das Unternehmen Bücher an Kunden in allen 50 US-Bundesstaaten und in mehr als 45 weitere Länder, im zweiten Monat lag der wöchentliche Umsatz bereits über 20.000 US-Dollar. Einer der Schlüssel zum Erfolg ist die Bereitschaft, sich an Kunden anzupassen. Neben Büchern gab es sehr schnell CDs, und später auch elektronische Geräte, Spielzeuge, Kleidungsstücke, Kindle usw. im Anbebot... Der Umsatz ist zwischen 1995 und 2011 von 500.000 auf 17 Mrd. USD gestiegen.
Unermüdliches Tüfteln, Verwerfen und Neuerfinden, bis tatsächlich alles stimmt – das ist seine Welt.
Beim Börsengang im Mai 1997 hat amazon.com bereits einen Firmenwert von rund 429 Millionen Dollar. Bis zu dem Zeitpunkt hat das Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaftet. Im vierten Quartal 2001 weist amazon.com erstmals einen Nettogewinn von fünf Millionen Dollar aus. Nach über sechs Jahren.
Bezos investiert seinen kompletten Umsatz. Sein Anspruch: Die Website zur besten überhaupt zu machen. Er will den Leuten Sicherheit im neuen, unbekannten World Wide Web geben.
Seine Führungsqualitäten sind umstritten. "Bezos treibt seine Mitarbeiter oft mit dem Feingefühl eines Galeerensklaventreibers an", berichten Vertraute. Als es einen Rückstau bei der Beantwortung von Kunden-Mails kommt, veranstaltet Bezos einen Wettstreit, wer die meisten der aufgelaufenen Mails beantworten könne. An zwei Tagen machen seine Mitarbeiter je mindestens zehn Überstunden. Für je 1000 beantwortete Nachrichten erhalten sie einen Bargeld-Bonus von 200 Dollar. Der Rückstand war aufgeholt.
"Es gibt eben einen Grund, weshalb er der einzige Geschäftsführer einer Dotcom-Firma ist, der immer noch hier ist", sagt einer seiner Vertrauten.
Er selbst beschreibt seine Traumfrau als eine "Frau, die mich notfalls aus einem Dritte-Welt-Gefängnis holen könnte“ – er wollte eine einfallsreiche Partnerin. Die fand er in MacKenzie Tuttle, eine Arbeitskollegin bei D. E. Shaw. Sie heirateten 1993 und haben vier Kinder. Drei eigene und ein adoptiertes Mädchen aus China. Über sein Privatleben ist kaum etwas bekannt. Er achtet penibel auf sein Image. Gilt bei manchem sogar als hinterlistig, weil er sich nicht in die Karten schauen lässt.